Rothirsch

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Männliche Rothirsche tragen ein großes Geweih.

Der Rothirsch gehört zur Familie der Hirsche und somit zu den Säugetieren. Nur das Männchen trägt ein Geweih. Der Rothirsch ist bei uns der häufigste Hirsch, deshalb nennt man ihn im deutschen Sprachraum einfach „Hirsch“. Das ist zwar ungenau, aber sehr üblich.

Ein Hirsch ist eigentlich das männliche Tier. Das Weibchen heißt Hirschkuh oder „Kahlwild“, weil es kein Geweih trägt, also einen kahlen Kopf. Das Jungtier ist ein Kalb. Der Rothirsch ist das größte freilebende Wildtier in unseren Wäldern. Er wird bis zu zwei Meter lang und über 100 Kilogramm schwer. Die Männchen sind dabei meist größer als die Weibchen.

Wie leben Rothirsche?

Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich durch das Geweih.

Rothirsche fressen Gras, Kräuter, Knospen und junge Zweige von Bäumen und Sträuchern. Außerdem fressen sie Eicheln, Bucheckern, Kastanien, Obst und verschiedene Pilze. Auch Feldfrüchte wie Rüben und Kartoffeln graben sie mit den Vorderbeinen aus. Das mögen die Bauern nicht.

Der Magen von Rothirschen ist so robust, dass sie sogar Baumrinde und Moos fressen und verdauen können. Das Anknabbern der Baumrinde schadet den Bäumen sehr.

Wie unsere Milchkühe sind Rothirsche Wiederkäuer. Sie kauen ihre Nahrung also nur grob und lassen sie dann in eine Art Vormagen gleiten. Später legen sie sich gemütlich hin, würgen die Nahrung wieder herauf, kauen sie ausgiebig und schlucken sie dann in den richtigen Magen.

Ausgewachsene Rothirsche brauchen sich nur von Bären oder Wolfssrudeln zu fürchten. Sie fliehen, wenn möglich oder verteidigen sich mit ihren Geweihen. Jungtiere werden schon mal von Luchsen gefressen oder von Adlern.

Rothirsche schließen sich gerne zu Gruppen zusammen, die Rudel genannt werden. Dabei leben meist entweder nur Weibchen oder nur Männchen in einem Rudel. Nur zur Paarung kommen sie zusammen.

Wie vermehren sich Rothirsche?

Eine Rothirsch-Kuh lässt ihr Jungtier Milch saugen.

Die Paarungszeit heißt auch Brunftzeit. Sie ist immer im September und Oktober. Die Männchen stoßen dann laute und tiefe Rufe aus. Dieses Röhren ist weit zu hören. Dann kämpfen sie um die Weibchen. Sie verhaken sich mit ihren Geweihen und versuchen, sich vom Brunftplatz zu schieben. Der stärkste Hirsch vertreibt mit der Zeit alle Rivalen. Er wird auch Platzhirsch genannt und kann sich nun alleine mit den Weibchen des Rudels paaren.

Die Schwangerschaft dauert etwas über sieben Monate. Die Mutter verjagt vor der Geburt ihr älteres Kalb. Meist bringt die Mutter nur ein Einzeltier zur Welt. Es wiegt zwischen fünf und 13 Kilogramm. Schon nach wenigen Stunden kann es aufstehen und der Mutter folgen. Bei ihr saugt es Milch. Man sagt auch: Die Mutter säugt das Kalb. Deshalb gehören die Hirsche zu den Säugetieren. Die Säugezeit dauert mindestens ein halbes Jahr lang. Wenn ein Kalb etwa 6 Jahre alt ist, kann es selbst wieder Junge bekommen.

Wie sieht das Geweih der Rothirsche aus?

Abgestoßene Geweihe bleiben einfach liegen, wenn niemand sie aufsammelt.

Die ausgewachsenen Männchen der Rothirsche tragen ein großes verzweigtes Geweih. Junge Männchen, bei denen das Geweih noch keine Verzweigungen hat, heißen auch „Spießer“. Das Geweih wächst aber nicht das ganze Leben. Es wird jedes Jahr nach der Paarung abgeworfen und wächst dann wieder neu, aber noch größer. Dabei wachsen den alten Hirschen bis zu fünf Kilogramm Geweihknochen in nur vier Monaten.

Wenn das Geweih fertig gewachsen ist, versorgt der Körper es nicht mehr mit Blut. Es stirbt dann ab, bleibt aber auf dem Kopf angewachsen. Das ist ähnlich wie bei unseren Fingernägeln, die auch abgestorben sind. Im nächsten Frühling wird das Geweih wieder komplett abgeworfen. Dabei stoßen die Hirsche mit dem Geweih gegen Bäume, so dass es abbricht. Große Geweihe fallen auch von selbst ab.

Das Geweih ist bei Jägern als Jagdtrophäe sehr beliebt. Je größer und verzweigter es ist, desto beliebter. Oft werden die Geweihspitzen gezählt und man benennt den Hirsch danach: zum Beispiel ein Acht-Ender, oder ein Zwölf-Ender.




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