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Brettspiel

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Eine Familie spielt ein Brettspiel.

Ein Brettspiel ist ein Spiel, das auf einem flachen Brett gespielt wird. Meistens gibt es dabei Spielfiguren, Würfel, Karten und viele bunte Felder. Man spielt Brettspiele oft zusammen mit Freunden oder der Familie. Ziel ist es, Spaß zu haben und vielleicht auch etwas zu lernen. Brettspiele sind Gesellschaftsspiele, genau wie auch Kartenspiele.

Ein Beispiel für ein Brettspiel ist „Mensch ärger Dich nicht“. Dabei versucht man, seine Figuren ins Ziel zu bringen, ohne dass sie von anderen Mitspielern herausgeworfen werden. Ein anderes bekanntes Spiel ist „Monopoly“, bei dem man Grundstücke kauft und versucht, möglichst viel Geld zu verdienen.

Heute gibt es mehr Arten von Spielen als früher: Mit Computerspielen und Handyspielen wird das meiste Geld verdient. Trotzdem sind Brettspiele immer noch sehr beliebt. Das liegt auch daran, dass es heute sehr unterschiedliche Brettspiele gibt. Man kann sich aussuchen, was einem am besten gefällt.

Wozu sind Brettspiele gut?

Zwei Mädchen bei einem Brettspiel

Brettspiele sollen Spaß machen. Man kann mit anderen Menschen die Zeit verbringen. Weil man bei vielen Spielen gut nachdenken muss, trainieren sie das Gehirn. Das ist zum Beispiel gut für ältere Leute, die nicht mehr so einfach draußen Dinge erleben können.

Kinder können durch Brettspiele und andere Spiele lernen, sich an Regeln zu halten. Sie dürfen nicht einfach etwas machen, sondern müssen warten, bis sie an die Reihe kommen. Sie merken, dass es keinen Spaß macht, wenn jemand sich nicht an die Regeln hält.

Je nach Spiel müssen die Spieler miteinander reden und zusammenarbeiten. Nur dann können sie das Spiel gewinnen. Sie trainieren ihr Gedächtnis und lernen Probleme zu lösen. Das hilft auch sonst im Leben oder später im Beruf.

Für viele Kinder ist es nicht einfach, geduldig still zu sitzen und sich auf eine Sache zu konzentrieren. Für ein Brettspiel ist aber genau das wichtig. Nicht zuletzt lernen Kinder mit Gefühlen umzugehen, zum Beispiel mit Frust, wenn man verliert.

Was ist an den Brettspielen heute besser als früher?

Hier in Benin in Afrika findet gerade eine Meisterschaft statt: Diese Menschen sind gut im Spiel Scrabble. Dabei muss man aus Buchstaben Wörter bilden.

Während manche Leute Brettspiele sehr mögen, finden andere Menschen sie langweilig oder nervig. Menschen sind nun einmal unterschiedlich. Es gibt aber auch bestimmte Gründe, warum viele Menschen ein Spiel nicht mögen. Die Autoren von Spielen haben darüber nachgedacht und machen daher bessere Spiele.

Manche Spiele von früher dauern sehr, sehr lange. Das liegt meist am Ziel: Wenn es darum geht, dass ein Spieler alle anderen besiegt, ist das ein sehr schwieriges Ziel. Heute haben Brettspiele oft ein klares Ziel, das auf jeden Fall erreicht wird. Zum Beispiel müssen die Spieler jede Runde eine Karte von einem Stapel ziehen. Wenn der Stapel aufgebraucht ist, ist das Spiel zu Ende.

Ein anderes Übel liegt darin, dass Spieler ausscheiden können. Das Spiel ist dann für einen Spieler zu Ende. Der Ausgeschiedene sitzt folglich gelangweilt neben den anderen herum, die fröhlich weiterspielen. In modernen Spielen gibt es das meist nicht: Das Spiel ist immer für alle gleichzeitig aus.

Außerdem finden viele Menschen es schlecht, wenn sie vor einem neuen Spiel erst einmal viele Regeln lernen müssen. Darum haben heute manche Brettspiele nur wenige Regeln, oder die Spieler müssen die Regeln nicht alle auf einmal lernen. Zum Beispiel ist die erste Runde des Spieles so aufgebaut, dass man nur wenige Regeln braucht. Jede Runde kommen neue Regeln und Möglichkeiten hinzu.

Woher kommen die Brettspiele?

Das Senet-Spiel auf einem alten Bild mit Königin Nefertari aus dem Alten Ägypten. Bei Senet spielen zwei Spieler mit Spielfiguren, die über Spielfelder gezogen werden.

Brettspiele gibt es schon sehr lange. Schon vor über 5.000 Jahren haben Menschen im Alten Ägypten und Mesopotamien Brettspiele gespielt. Eines der ältesten bekannten Spiele heißt „Senet“ und wurde in Ägypten gespielt. In Mesopotamien kannten die Menschen ein Spiel namens „Königliches Spiel von Ur“. Diese alten Spiele hatten einfache Regeln und wurden oft mit Steinen und Brettchen gespielt.

Im alten China gab es ein Spiel namens „Go“, das immer noch sehr beliebt ist. Go wird auf einem großen Brett mit schwarzen und weißen Steinen gespielt. Das Ziel ist es, möglichst viele Gebiete auf dem Brett zu erobern. Auch im alten Indien wurde ein bekanntes Spiel erfunden: Schach. Schach ist ein Spiel zum Nachdenken, bei dem zwei Spieler versuchen, den König des anderen Spielers schachmatt zu setzen.

Wie erfindet man ein Brettspiel?

„Die Siedler von Catan“ hat sich Klaus Teubner aus Deutschland ausgedacht. Es ist eines der erfolgreichsten Spiele der Welt.

Heute haben Brettspiele meistens einen Autoren, der es sich ausdenkt. Man sagt auch Spiele-Erfinder oder Spiele-Entwickler. Hergestellt wird das Spiel dann von einem Unternehmen, das Geld damit verdienen will. Solche Unternehmen nennt man Verlag, genauso wie bei den Unternehmen, die Bücher drucken lassen.

Zunächst überlegt der Autor sich, wie das Spiel funktionieren soll. Er fragt sich dazu, wie man im Spiel gewinnt und was man als Spieler dazu machen soll. Spieler sollen etwas entscheiden müssen, oder sie ziehen Karten und haben dabei Glück oder Pech. Spieler erhalten Punkte, die zum Sieg führen, oder sie werden irgendwie bestraft.

Erst wenn der Spielablauf feststeht, sucht der Autor ein Thema. Das ist die Geschichte oder der Rahmen, wie zum Beispiel Science-Fiction, Märchen, Piraten, Superhelden oder Tiere. Vom Thema hängt es ab, wie das Brett, die Figuren oder andere Dinge aussehen. Ein Thema macht das Spiel schöner und erschafft eine Welt des Spiels, in die man sich gern hineinversetzt.

Angenommen, eine Spiele-Autorin hat sich ein kurzes Spiel ausgedacht, bei dem man vor allem Glück haben muss. So ein Spiel eignet sich gut für jüngere Kinder: Sie haben noch nicht so viel Geduld und können nicht so gut nachdenken. Jüngere Kinder mögen das Thema Märchen. Ein Thema wie den Amerikanischen Bürgerkrieg kennen sie nicht, und ein Thema wie Horror wäre für sie zu gruselig.

Wenn das Thema Märchen lautet, dann sollen die Zeichnungen auf dem Brett nach Märchen aussehen: Man sieht zum Beispiel eine Burg als Hintergrund. Die Spielfiguren sehen nach Märchenfiguren wie Prinzessin oder Drache aus.

Wenn das alles feststeht, sucht der Verlag einen Grafiker. Das ist jemand, der die nötigen Bilder gut zeichnen kann. Der Verlag lässt dann das Spiel von einer Druckerei herstellen. Später muss der Verlag Werbung für das Spiel machen, damit viele Leute es kaufen.




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