Druckerei

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Ein Blick in eine moderne Druckerei

Eine Druckerei ist ein Betrieb, in dem gedruckt wird. Man druckt ein Bild oder einen Text mit Farbe auf Papier. Solche Techniken kennen die Menschen schon seit über tausend Jahren. Johannes Gutenberg hat den Buchdruck im 15. Jahrhundert verbessert, also vor über 500 Jahren.

Mit Druckerei meint man also nicht nur das Haus, in dem gedruckt wird, sondern auch ein Unternehmen. Druckereien arbeiten meist für andere, die etwas gedruckt haben wollen. Sie drucken meist sehr viel und nicht nur einzelne Blätter, sondern ganze Bücher und Zeitungen. Oder sie drucken Werbung auf Zettel oder Verpackungen. Wenn es besonders um den Druck von Büchern geht, spricht man auch vom Buchdruck.

Wie wurde früher gedruckt?

Eine Druckerpresse aus dem Jahr 1819: Das Blatt wurde auf die Druckvorlage gelegt und unter die Presse geschoben. Durch die Drehung am Hebel wurde das Blatt auf die Vorlage gedrückt.

Bei den ältesten Druckplatten waren die Buchstaben in Holz geschnitzt. Eine andere Technik war es, die Buchstaben in eine Lehmplatte zu stempeln. Diese Techniken gab es in Asien schon im 9. Jahrhundert, in Europa seit dem Mittelalter.

Der Goldschmied Gutenberg erfand nach langem Tüfteln eine einfachere Methode: Er goss aus Metall eine Art Stempel mit je einem Buchstaben drauf. Die nannte man Lettern. Das kommt vom lateinischen Wort für Buchstabe.

Die Lettern lagerten in einem Setzkasten. Der Buchdrucker setzte sie zu Wörtern, Sätzen und schließlich zu ganzen Seiten zusammen. Diese konnte man mit Druckerfarbe bestreichen und ein Blatt Papier darauflegen. Die Druckerpresse drückte das Blatt fest auf die Vorlage. Dann zog der Drucker das Blatt ab und hängte es zum Trocknen auf.

Eine solche Seite konnte man lesen, wenn nötig Korrekturen anbringen und dann weiterdrucken. Nach Beendigung der Arbeit konnte man die Lettern in den Setzkasten zurücklegen und anderweitig verwenden. Man konnte aber von einer solchen Vorlage auch einen Abguss erstellen und damit drucken. Solche Druckplatten waren stabiler und gaben die einzelnen Lettern sofort wieder frei.

Wie wurde Gutenbergs Erfindung weiter entwickelt?

Die Verwendung von Rollen anstelle der Druckplatten ermöglichten es, ganze Papierbahnen zu bedrucken. Diese wurden anschließend zerschnitten. So musste nicht jedes Blatt einzeln unter die Druckerpresse gelegt werden.

Bei geschnitzten Druckplatten und bei Gutenbergs Methode liegen die Buchstaben höher als der Freiraum rundherum. Man nennt diese Methode deshalb „Hochdruck“. Diese Methode ist jedoch aufwendig und teuer, deshalb brauchen sie heute nur noch Handwerker, die besondere Bücher so herstellen wollen wie früher.

Schon kurz vor Gutenbergs Erfindung gelang erstmals eine andere Methode. Dabei nahm der Künstler eine Kupferplatte, weil die eher weich ist. Mit einem harten Werkzeug aus Stahl ritzte er darauf sein Bild ein. Diese Bildplatte bestrich er mit Druckerfarbe. Dann wischte er sie mit einem Lappen ab, bis die Farbe nur noch in den Vertiefungen lag. Mit einem saugfähigen Papier und einer sehr starken Druckerpresse konnte er schließlich einen Abdruck erzeugen. Weil die Farbe in den Vertiefungen der Platte lag, nennt man diese Methode „Tiefdruckverfahren“.

Im Jahr 1826 hat erstmals ein Franzose das Bild mit einer Art Fotoapparat auf die Kupferplatte übertragen und die Vertiefungen mit chemischen Mitteln herausgeholt. So konnte man Schriften oder Bilder auf die Druckplatte übertragen. Diese Methode war einfacher und billiger und ersetzte das Hochdruckverfahren weitgehend.

Eine weitere wichtige Entwicklung fand bei den Druckplatten statt: Anstelle von Platten verwendete man Rollen, die lange Papierbahnen bedruckten. Jedes Mal, wenn sich die Rolle drehte, druckte sie dieselbe Seite ab. Anschließend wurden die Papierbahnen zu einzelnen Blättern zerschnitten. So musste nicht jedes Blatt einzeln unter die Druckerpresse gelegt werden.

Wie druckt man heute?

In Druckereien arbeitet man heute meist mit großen Maschinen.

Druckplatten aus Holz verwenden heute nur noch Künstler für ihre Bilder. Eine solche Druckplatte nennt man Holzschnitt. Schulkinder verwenden heute meist ein einfacheres Material dazu: Linoleum. Das ist ein Bodenbelag aus einem natürlichen Material, der sich einfacher schnitzen lässt. Verschiedene Künstler arbeiten mit Druckplatten aus Kupfer oder Messing. Sie nutzen verschiedene mechanischen oder chemischen Techniken, um ihre Bilder auf die Druckplatte zu bringen.

Um das Jahr 1960 kam die nächste Erfindung: der Offsetdruck. Diese Druckvorlagen sind flach und werden vollständig mit Druckfarbe bestrichen. Die Buchstaben sind jedoch aus einer Beschichtung, welche die Druckfarbe aufnimmt. Die farblose Umgebung nimmt keine Druckfarbe an. Das ist ähnlich wie eine fettige Fläche, die kein Wasser aufnimmt. Den Offsetdruck verwendet man heute für Bücher, Zeitungen, Werbedrucke und Verpackungen.

Die jüngste Erfindung ist der Digitaldruck. Dabei werden Schriften und Bilder direkt vom Computer zum Drucker übertragen. Aus dem Alltag kennt man sie heute als Tintenstrahldrucker oder Laserdrucker.

Wie druckt man Farbbilder?

Diese Druckfarben werden beim Vierfarbdruck verwendet: Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz.

Der Druck von Farbbildern auf weißem Papier gelingt, weil man mit nur drei Grundfarben sehr viele verschiedene Farbtöne mischen kann. Beim Farbdruck werden als Grundfarben verwendet, meistens Cyan, Magenta und Gelb. Damit sieht dann das Bild am ehesten aus wie in der Wirklichkeit. Cyan ist eine Art Hellblau, das sich im Farbkreis zwischen Blau und Grün befindet. Magenta ist eine leuchtende rötliche Farbe, die im Farbkreis zwischen Blau und Rot liegt.

Alle drei Grundfarben übereinander ergeben zwar eine dunkle Farbe, aber noch kein schönes Schwarz. Um auch Schwarz drucken zu können wird daher Schwarz als zusätzliche Druckfarbe eingesetzt. Druckverfahren mit drei bunten Grundfarben und Schwarz nennt man Vierfarbdruck.

Weiß ergibt sich beim Vierfarbdruck aus der Farbe des Papiers. Hochwertige Fotodrucker verwenden sogar fünf bis zwölf verschiedene Druckfarben. Das erlaubt eine noch präzisere Farbtreue beim Drucken.




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