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Turiner Grabtuch

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
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Auf dem Turiner Grabtuch ist zweimal das Bilnis eines Mannes zu sehen.

Das Turiner Grabtuch ist ein Leinentuch mit einem schwachen Bildnis, das einen Mann zeigt. Es gibt katholische Gläubige, die sagen, dass das Leinentuch Jesus Christus zeigt. Jesus sei nach seinem Tod in dieses Tuch gehüllt worden. Für sie ist es eine wichtige Reliquie. Das Tuch wird im Dom der italienischen Stadt Turin aufbewahrt, daher hat es seinen Namen. Man nennt es auch das Heilige Grabtuch.

Es ist ein langes, schmales Tuch aus Leinen. Leinentücher webt man mit Fasern der Flachspflanze. Es ist etwa 110 Zentimeter breit und 440 Zentimeter lang. Das Tuch selbst ist cremefarben, das Bildnis erscheint bräunlich.

Heute kennt man Texte aus dem Jahr 1534, in dem das Tuch zum ersten Mal erwähnt wurde. Es kann aber auch deutlich älter sein. Damals lag das Tuch noch in einer Kapelle in Frankreich. Es wurde später nach Turin gebracht.

In der katholischen Kirche haben die Menschen nicht dieselbe Meinung, was das Tuch zeigt. Das Tuch selbst stammt aus dem Mittelalter, wie Wissenschaftler festgestellt haben. Daher kann es nicht aus der Zeit von Jesus sein. Es ist aber schwierig zu sagen, wie das Bildnis genau hergestellt worden ist.

Was zeigt das Turiner Grabtuch?

Das Tuch wurde früher zusammengefaltet aufbewahrt. Es gab im Jahr 1532 einen Brand in der französischen Kapelle, in der sich das Tuch damals befand. An den Falten sieht man seit dieser Zeit Löcher und Brandflecken. Manche Leute sagen, man könnte Blumen oder Münzen auf dem Tuch erkennen, aber heutige Forscher lehnen das ab.

Man sieht auf dem Tuch Flecken, die wie das Bild eines Mannes aussehen. Zu sehen ist die Vorderseite und die Rückseite, so, als wenn der Mann auf dem Rücken auf der einen Hälfte des Tuches gelegen hat. Die andere Hälfte wurde dann vielleicht auf den Mann draufgelegt.

Der Mann hat lange Haare und einen Bart und hat die Augen geschlossen. Er ist nackt, seine Hände liegen über Kreuz auf dem Schambereich, das heißt auf der Stelle, wo der Penis ist. An den Händen hat der Mann Flecken wie von Wunden.

Die Füße liegen leicht übereinander. Er könnte 170 oder sogar 188 Zentimeter groß gewesen sein. Für einen Mann aus dem Altertum oder aus dem Mittelalter wäre das sehr groß.

Die Wissenschaftler sind sich nicht einig, ob das Bild einen richtigen Mann zeigt, der wirklich gelebt haben könnte. Einige finden, dass zum Beispiel die Stirn zu klein wirkt. Die Arme und Hände wiederum scheinen länger als bei einem echten Mann zu sein. Es sieht so aus, als wenn Arme und Hände so lang sind, damit sie über dem Schambereich liegen konnten. Das kennt man auch aus der Kunst des Mittelalters.

Wie ist das Bild entstanden?

Die Wissenschaftler sind sich auch nicht einig, wie das Bild gemacht worden ist. Viele glauben nicht, dass es gemalt worden ist, denn es besteht nicht aus Farbstoff. Das bedeutet, dass das Leinentuch selbst seine Farbe geändert hat. Jedoch: Die Wunden an den Händen sind tatsächlich mit einem Farbstoff aufgetragen worden. Diese rötlichen Flecken bestehen also nicht aus Blut, es sind keine echten Wunden.

Vielleicht ist das Bild ein Abdruck von einem lebenden Mann oder von einer Leiche. Als der Körper das Tuch berührt hat, wären die bräunlichen Flecken entstanden. Wie genau das passiert sein soll, darüber sind sich die Wissenschaftler nicht einig. Außerdem finden manche, dass das Bildnis nicht wie der Abdruck eines echten Menschen aussieht, zum Beispiel wegen der zu langen Arme.

Dann gab es noch eine Idee: Das Bild könnte eine Art Foto sein. Jemand im Mittelalter hätte demnach Linsen verwendet, wie man sie heute in Kameras kennt. Auf diese Weise wäre das Tuch verändert worden, ohne, dass der Körper direkt auf dem Tuch gelegen hätte. Die meisten Wissenschaftler glauben aber nicht daran.



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