Magie
Magie bedeutet, dass Menschen an übernatürliche Dinge glauben. Solche Dinge kann es in der normalen Welt nicht geben. Es wird behauptet, dass man mit Magie Besonderes bewirken kann.
Auch bei einer Religion glauben Menschen an etwas Übernatürliches, zum Beispiel an einen Gott. Viele Gläubige beten, damit Gott etwas für sie tut. Mit Magie meint man noch stärker, dass jemand etwas tun kann, damit etwas passiert, das auf normale Weise unmöglich ist. So etwas können aber auch nur bestimmte Leute, die Magier, und nicht alle Menschen.
Das Wort Magie kennen wir in Europa aus der lateinischen Sprache und der griechischen Sprache. Diese Sprachen haben es aber von den alten Persern: Magus war eine Gruppe von Priestern, von denen behauptet wurde, dass sie zaubern konnten. Übrigens hat man auch Hexen vorgeworfen, dass sie Magie betreiben würden. Für übernatürliche Dinge sagt man auch „das Okkulte“, das kommt von einem lateinischen Wort für „verborgen, verdeckt“.
Zauberei ist eigentlich nur ein anderes Wort für Magie. Dieses Wort wird aber auch für eine Form der Unterhaltungskunst genutzt: Zauberkünstler tun nur so, als ob sie Übernatürliches können. Sie geben zu, dass sie dafür Tricks benutzen. Man sagt dazu oft Illusionskunst, aber auch Magie.
Woher kommt der Glaube an Magie?
Der Glaube an Magie ist sehr alt. Vielleicht haben schon die Menschen in der Steinzeit geglaubt, dass sie zum Beispiel besser jagen, wenn sie einen Gott darum bitten. Eine bestimmte Handlung, mit der man das tut, nennt man ein Ritual. Letzten Endes weiß man heute aber über die Steinzeit zu wenig, als dass man das ganz bestimmt sagen kann.
Mehr weiß man über die alten Hochkulturen oder auch die Alten Ägypter. Damals konnten einige Menschen schon schreiben. So wissen wir vom Glauben an Zaubersprüche und Rituale. Damit wollte man Krankheiten heilen oder die Zukunft vorhersagen. Oft nutzten diese Menschen bei ihrer Magie Symbole, besondere Worte oder Gegenstände, die als magisch angesehen wurden.
Magier gibt es auch im Judentum, im Christentum und im Islam. Wenn man dem Neuen Testament glaubt, dann hat auch Jesus Christus Magie betrieben. Er hat zum Beispiel Tote zum Leben erweckt oder Wasser in Wein verwandelt. Diese Taten werden in der Bibel als Wunder bezeichnet. Die Wunder werden in der Bibel verwendet, um zu beweisen, dass Jesus die übernatürlichen Kräfte eines Gottes verwenden kann.
Die Christen sagten aber auch: Wenn Nichtchristen Magie betreiben, dann sind das nur Tricks. Der eigene Glaube war für die Christen der richtige Glaube, alles andere nur Aberglaube.
Warum glauben heute weniger Menschen an Magie als früher?
In Europa wurden viele Menschen zu Christen. Das war etwa in der Zeit, als das Römische Reich zu Ende ging und das Mittelalter anfing. Die Priester der Christen wollten, dass die Menschen nicht mehr an ihre bisherigen Religionen glaubten, und verboten Magie. Allerdings beten Christen zu Gott, zu Jesus oder zu Heiligen, damit sie etwas für sie tun. Wenn man will, kann man das auch als Magie ansehen.
Trotzdem glaubten immer noch viele Menschen mehr oder weniger heimlich an Magie. Etwa in der Zeit von 1300 bis 1750 hat man viele Frauen und Männer verfolgt, weil sie angeblich gehext haben. Vor allem warf man ihnen Schwarze Magie vor, das bedeutet Schadenszauber: Wenn zum Beispiel eine Kuh verstorben ist, dann habe eine böse Hexe sie mit Zauberei getötet.
In den Jahren nach 1800 hatte die Wissenschaft immer mehr Erfolge. Die Menschen wussten immer mehr über die Natur, denn die Wissenschaft konnte viele Dinge erklären. Seitdem glauben viel weniger Menschen an Magie, Hexerei oder Geister.
Wird heute noch an Magie geglaubt?
Auch heute wollen viele Menschen an Magie glauben. Sie sind zum Beispiel verzweifelt, weil sie eine schlimme Krankheit haben, die man nicht heilen kann. Vielleicht haben sie auch kein Geld, um ins Krankenhaus zu gehen.
Gerade in armen Ländern in Afrika gibt es Menschen, die sich Magier oder Zauberdoktoren nennen und versprechen, mit Magie zu heilen. Doch auch in reichen Ländern in Europa glauben Menschen an Dinge, die sich nicht wissenschaftlich beweisen lassen. Ein Beispiel sind angebliche Heilmethoden wie die Homöopathie.
Was ist das Gefährliche am magischen Glauben?
Viele Menschen finden es schlecht, wenn jemand an Magie glaubt. Weil es Magie nicht gibt, kann man damit seine Probleme nicht wirklich lösen. Wer krank ist, kann durch Magie nicht geheilt werden. Vielleicht versäumt jemand, zum Arzt zu gehen, weil er sich auf Magie verlässt.
Wer den Aberglauben von Menschen ausnutzt, kann damit viel Macht ausüben. Menschen kommen mit viel Angst und großen Hoffnungen zum Magier. Der Magier behauptet, dass nur er sie vor Gefahren beschützen könne. Angeblich könne er sie auch vor der Schwarzen Magie anderer Magier bewahren. Dafür lassen Magier sich bezahlen.
Das Buch „Der Hexenhammer“: Es erklärt, was Hexen alles „können“ – um sie zu bekämpfen.
Tarot-Karten: Mit ihnen kann man angeblich die Zukunft vorhersagen.
Der Schriftsteller Arthur Conan Doyle hat nicht nur „Sherlock Holmes“ erfunden, sondern auch an das Okkulte geglaubt.
Eine bekannte Sagenfigur: Doktor Faust, der einen Vertrag mit dem Teufel schließt.