Längenkreis

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Version vom 3. Juni 2024, 18:53 Uhr von Beat Rüst (Diskussion | Beiträge) (Breitengrad verlinkt - Berechnungen anhand des Polarsterns und einige weitere Dinge)
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Der Nullmeridian führt vom Nordpol zum Südpol und genau durch die Mitte der Sternwarte von Greenwich bei London.

Die Längenkreise legen sich wie Ringe um die Erdkugel. Es gibt sie nicht wirklich, sondern der Mensch hat sie sich ausgedacht. Ein Halbkreis von Nordpol zu Südpol heißt Meridian. Vervollständigt man den Meridian zu einem ganzen Kreis, dann ist es ein Längenkreis. Zusammen mit den Breitenkreisen kann man damit die Lage eines jeden Ortes auf der Erdkugel genau beschreiben.

Längenkreise könnte man so anordnen, wie man will. Das haben die Menschen auch lange Zeit so gemacht. Erst im Jahr 1884 legte eine internationale Konferenz den Nullmeridian fest, über der Tür der Sternwarte in Greenwich in London. Von dort aus kann man nun jeden Ort berechnen: Frankfurt am Main liegt auf etwa 8° O, man sagt „8 Grad Ost“ oder 8 Grad östlicher Länge. Moskau liegt auf etwa 37° O und so weiter.

Warum war es früher so wichtig, den Längengrad zu kennen?

Seefahrer mussten schon immer wissen, wo sie auf dem Meer sind. Sie mussten herausfinden, in welche Richtung ihr Ziel lag. Außerdem wollten sie vermeiden, dass ihr Schiff zum Beispiel gegen ein Riff fährt, Felsen im Wasser.

Ein Marinechronometer aus dem Jahr 1763. Das Wort bedeutet „Zeitmesser für die Seefahrt“. So eine Uhr geht sehr genau, selbst auf einem schwankenden Schiff.

Den Breitengrad konnte man recht einfach ermitteln: Am Mittag maß man den Winkel zwischen dem Horizont und der Sonne. In der Nacht maß man den Winkel zwischen dem Horizont und dem Polarstern. Für die Längengrade gab es keinen Höchststand der Sonne und keinen besonderen Stern für Berechnungen.

Man hatte also ein „Längenproblem“, wie man es nannte. Die Lösung: Man musste auf einem Schiff zwei Uhrzeiten wissen, und zwar zunächst die Zeit am der Stelle, an der das Schiff gerade war. Diese Ortszeit konnten die Seeleute dank dem Stand der Sonne messen.

Doch die Seeleute mussten auch wissen, wie spät es in der Heimat war, zum Beispiel in London. Das war das eigentliche Problem, bis endlich eine geeignete Uhr erfunden wurde. Uhren waren bis dahin nämlich noch sehr ungenau, vor allem auf See.

Im Jahr 1861 wurde der Marinechronometer erfunden. Diese Uhr zeigte die Zeit genau genug an. Wenn man so eine Uhr auf dem Schiff hatte, und sie zeigte die Zeit in London an, dann konnte man diese Zeit mit der Ortszeit vergleichen. Pro Stunde Unterschied rechnete man 15 Grad Länge. So konnte man ausrechnen, wie viele Längengrade das Schiff zum Beispiel von London entfernt war.




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