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Österreich-Ungarn

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Ein Gemälde mit dem österreichischen Kaiser Franz Joseph. Auf Ungarisch hieß er Ferenc József. Franz Joseph war Kaiser fast in allen Jahren, in denen es Österreich-Ungarn gab.

Österreich-Ungarn war ein Staat in Europa. Er lag in der östlichen Hälfte Europas, etwa zwischen dem heutigen Deutschland und der Ukraine. Die Hauptstadt war Wien. Im Land lebten etwa 50 Millionen Einwohner, also mehr als damals in Frankreich, aber weniger als in Deutschland.

Österreich-Ungarn war ursprünglich ein großes Österreich. Im Jahr 1867 bekamen die Ungarn, die darin lebten, ein eigenes Königreich. Der Kaiser von Österreich wurde zum König von Ungarn. Außerdem lebten in Österreich-Ungarn noch andere Völker.

Weil nicht alle die gleichen Rechte hatten, kam es öfter zu Streit. Am Ende des Ersten Weltkriegs wurde der Staat aufgelöst. Seitdem gab es auf dem Gebiet mehrere kleinere Staaten. Einer davon ist die Republik Österreich, wie wir sie heute kennen.

Wie kam es zu Österreich-Ungarn?

Österreich-Ungarn am Adriatischen Meer. In Rot sieht man Österreich, in Grün Ungarn. Das gelbe Gebiet war Bosnien-Herzegowina. Es wurde vom Gesamtstaat regiert.

Der Staat war seit dem Jahr 1804 das Kaisertum Österreich. Nicht die meisten, aber viele Einwohner sprachen Deutsch, auch die reichsten und mächtigsten. Doch im Jahr 1866 verlor das Land einen wichtigen Krieg gegen Preußen, den Deutschen Krieg. Die Einwohner, die Ungarisch sprachen, forderten nun, dass sie ebenfalls Macht erhielten.

Im Jahr danach vereinbarte man, die Verfassung zu ändern. Das nennt man den „Ausgleich“ von 1867. Seitdem bestand das Land aus zwei Hälften. Die eine Hälfte war das neue Königreich Ungarn. In den beiden Hälften konnten die Einwohner oder die Politiker vieles für sich selbst bestimmen: Steuern, Gesetze und anderes.

Aber es gab auch Organe des gesamten Staates. Das Staatsoberhaupt war weiterhin der Kaiser aus der Familie der Habsburger. Gleichzeitig war er König von Ungarn. Darum nannte man den Staat die kaiserliche und königliche Monarchie, oder kurz k. u. k. Monarchie. Eine Monarchie ist ein Land mit einem Kaiser, König oder anderen Fürsten an der Spitze.

Der Kaiser ernannte Minister, unter anderem für die Armee und für die Außenpolitik: Dabei geht es darum, wie das Land mit anderen Ländern zusammenarbeitet. Das waren also die gemeinsamen Aufgaben, die man im Ministerrat besprach. Wenn nötig, bat man noch weitere Minister hinzu.

Wie sahen Österreich und Ungarn damals aus?

Die Staatsoper in Wien. Noch heute ist Wien eine sehr prächtige Stadt. Das liegt daran, dass es früher die Hauptstadt eines großen Reiches war. Viel Geld strömte in die Hauptstadt.

Die westlichen Hälfte nannte man Österreich oder auch Cisleithanien: Dieses Wort stammt vom Fluss Leitha, der an der Grenze zu Ungarn lag. Gemeint war damit das „Land auf dieser Seite“. Die Hauptstadt war Wien, wie beim gesamten Staat Österreich-Ungarn.

Cisleithanien lag damals dort, wo heute die Länder Österreich, Slowenien und Tschechien zu finden sind. Dort lebten Menschen, die als Muttersprache Deutsch hatten. Außerdem sprachen viele weitere Tschechisch, Slowenisch oder Italienisch. Damals gehörte nämlich Südtirol noch zu Österreich.

Die östliche Hälfte war das Königreich Ungarn, das man auch das Land der Stephanskrone oder Transleithanien nannte. Das war also das „Land auf der anderen Seite“ der Leitha. Die Hauptstadt war Budapest. Dieses Königreich war viel größer als das heutige Ungarn. Heute gehören Teile davon zur Slowakei, zur Ukraine, zu Polen, zu Rumänien, zu Kroatien und zu Serbien.

Warum gibt es Österreich-Ungarn nicht mehr?

Welche Sprachen sprach man in Österreich-Ungarn? Diese Karte aus dem Jahr 1855 zeigt es. Rot zum Beispiel steht für Deutsch, Gelb für Italienisch und Weiß für Ungarisch. Grün steht für verschiedene slawische Sprachen wie Tschechisch und Polnisch.

In Österreich-Ungarn waren manche Leute mit dem Staat zufrieden und andere nicht. Das lag unter anderem daran, dass die Einwohner von Cisleithanien Deutsch können sollten und die Einwohner von Transleithanien Ungarisch. Das lehnten viele Leute ab, die eine andere Muttersprache hatten.

Manche Einwohner gingen noch viel weiter: Sie wollten in einem eigenen Nationalstaat leben. In so einem Staat leben vor allem Menschen mit der selben Muttersprache und der selben Kultur. So gab es Polen, die einen eigenen polnischen Staat wollten.

Vielleicht hätte man viele Einwohner zufrieden stellen können, wenn man Österreich-Ungarn verändert hätte. Zum Beispiel wollten die Tschechen auch einen eigenen Landesteil. Aber der Kaiser und viele Politiker stellten sich dagegen.

An Ende des Ersten Weltkriegs zerfiel Österreich-Ungarn. In den einzelnen Gebieten wurden neue Staaten gegründet, wie die Tschechoslowakei oder Jugoslawien, das später in kleinere Staaten zerfiel. Die Pariser Vorortverträge bestimmten, dass bestimmte Gebiete an fremde Staaten übergingen. Ein Beispiel ist Siebenbürgen, das zu einem Teil von Rumänien wurde.




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