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Biber

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Ein Biber aus Nordamerika

Biber sind Säugetiere und Nagetiere, die im Süßwasser oder am Ufer leben, also in Flüssen und Seen. In Europa und in Asien ist es der Eurasische Biber. Ferner gibt es den Kanadischen Biber. Der ist größer und lebt nicht nur in Kanada, sondern auch in den USA.

Weil Biber tagsüber schlafen, sieht man sie selten. Ihr Revier, also ihr Gebiet, erkennt man an spitzen Baumstümpfen: Da haben Biber mit ihren scharfen Zähnen Bäume gefällt und sich damit einen Damm gebaut.

Biber sind gute Schwimmer. An den Füßen haben sie Schwimmhäute, ihr langer breiter Schwanz dient ihnen als Ruder. Sie kommen voran, indem sie mit den Hinterfüßen paddeln und können 20 Minuten lang unter Wasser bleiben. Auf dem Land sind sie nicht so schnell, deshalb bleiben sie gern in der Nähe des Ufers.

Übrigens: Nutrias nennt man auch Biberratte oder Sumpfbiber. Nutrias sind zwar ebenfalls Nagetiere, aber eine andere Art als Biber. Sie sind außerdem kleiner und haben keinen platten, sondern einen runden Schwanz.

Wie leben Biber?

Biberdämme können ganz schön groß werden und ganze Felder unter Wasser setzen.

Ein Biberpaar bleibt ein Leben lang zusammen. Sie legen sich in ihrem Revier mehrere Wohnbaue an. Das ist ein rundes Loch in der Erde oder ein Raum in den Ästen. Ein solcher ist eine Biberburg. Der Wohnraum liegt immer über dem Wasserpegel, der Zugang jedoch liegt unter Wasser. Das tun die Biber, um sich und ihre Jungtiere zu schützen.

Die Biber bauen Dämme, so dass ein See entsteht, damit die Zugänge zu ihren Wohnbauten immer unter Wasser bleiben. Dazu fällen sie Bäume mit ihren scharfen Zähnen. Die nutzen sich zwar ab, wachsen aber wieder nach. Die Rinde fressen sie. Außerdem fressen sie Zweige, Blätter und Rinden von Bäumen. Auch ansonsten fressen sie nur Pflanzen, zum Beispiel Kräuter, Gräser oder Pflanzen im Wasser.

Dieser Biber fällt gerade einen Baum.

Biber sind in der Nacht und in der Dämmerung aktiv, tagsüber schlafen sie. Sie halten keinen Winterschlaf, sondern suchen auch im Winter Nahrung. Ein Vorrat an Ästen im Wasser vor dem Eingang dient ihnen als Vorrat für Zeiten, wenn das Wasser gefroren ist.

In der Biberburg lebt das Elternpaar mit seinen Jungtieren aus dem Vorjahr. Die Eltern paaren sich jeweils etwa im Februar, im Mai kommen etwa vier Jungtiere zur Welt. Etwa zwei Monate lang werden sie von der Mutter gesäugt.

Mit etwa drei Jahren sind die jungen Biber selber geschlechtsreif. Die Eltern vertreiben sie dann aus ihrem Revier. Im Mittel wandern sie etwa 25 Kilometer weit, bevor sie eine neue Familie gründen und ein eigenes Revier beanspruchen.

Sind Biber gefährdete Tiere?

Meist findet man nur die Spuren von Bibern.

Biber findet man in Europa und Asien, aber auch in Nordamerika. Ihre natürlichen Feinde sind Bären, Luchse und Pumas. Bären und Luchse gibt es bei uns nur wenige, dafür immer mehr wildernde Hunde, die auch Biber jagen.

Die größte Gefahr für die Biber ist aber der Mensch: Lange Zeit jagte er die Biber um sie zu essen oder um ihr Fell zu nutzen. Er wollte sie sogar ausrotten, weil sie mit ihren Dämmen ganze Felder unter Wasser setzten. Um das Jahr 1900 gab es in Europa nur noch etwa 1.000 Biber.

Im 20. Jahrhundert fing man an, die Jagd zu verbieten und die Biber zu schützen. Seither verbreiten sie sich tatsächlich wieder.

Ein Problem bleibt der Lebensraum: Biber finden oft kaum noch natürliche Bäche. Die aber brauchen sie, um ungestört zu leben und ihre Dämme zu errichten. Manche Menschen zerstören die Dämme zum „Spaß“. Außerdem ärgern sich manchmal Bauern über Biber, wenn ein Damm dafür sorgt, dass eine Wiese überflutet wird.

Wer einen Biberbau oder einen Damm entfernen will, braucht eine Erlaubnis vom Staat. Wer es trotzdem einfach so tut, der muss eine sehr hohe Buße zahlen. In Deutschland sind es bis zu 50.000 Euro.

Sind Biber für Menschen gefährlich?

Biber wirken harmlos und sind es auch fast immer. Aber wenn sie Angst vor einem Menschen haben, dann stellen sie sich drohend auf die Hinterbeine. Dann sind sie so groß, dass sie mit ihren scharfen Zähnen in den Oberschenkel beißen können. Wenn eine wichtige Ader erwischt wird, verliert der Mensch sehr schnell Blut.

Immer wieder sterben Menschen durch Biber. Insgesamt passiert das aber selten. Das liegt allein schon daran, dass Biber am Tag normalerweise schlafen. Außerdem sind viele Biber daran gewöhnt, dass Menschen irgendwo herumlaufen oder im See schwimmen.

Trotzdem hält man zu einem Biber besser Abstand. Auf keinen Fall sollte man einem Biberbau zu nahe kommen oder gar versuchen, hineinzutauchen. Es ist auch schlecht, wenn man seinen Hund frei herumlaufen lässt. Der gefährdet vielleicht junge Biber. Wenn jedoch die Bibermutter sich einmischt, kann sie auch einen großen Hund schwer verletzen.




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