Blei
Blei ist ein Metall. Es gehört zur Gruppe der Schwermetalle und ist etwa elfmal so schwer wie die gleiche Menge Wasser. Blei sieht bläulich-weiß aus. Wenn man mit einem Stück Blei über ein Papier streicht, entsteht ein grauer Strich.
Blei ist weicher als Eisen. Es wurde von den Menschen lange vor dem Eisen entdeckt. Blei lässt sich sehr leicht in die gewünschte Form bringen. Deshalb war es bei den Menschen für Gefässe und Wasserleitungen sehr beliebt.
Woher kommt Blei?
In der Natur findet man Blei nur selten in reiner Form, sondern meist als Erz, das in Bergwerken aus der Erde geholt wird. Die Menschen kennen Blei schon seit dem Altertum. Auch in Deutschland wurde Blei gefördert. Heute kommt das meiste Blei aus Ländern wie China, Australien, den USA, Peru und Mexiko. Erst an neunter Stelle kommt ein europäisches Land, nämlich Polen.
Sehr viel Blei gewinnt man heute durch Wiederverwertung. Aus ausgedienten Autobatterien lassen sich sehr gut neue herstellen. Auch Blei aus alten Rohren von Dächern kann wieder eingeschmolzen werden. So entsteht eine Kreislaufwirtschaft und das Blei muss nicht in der Natur geholt werden.
Wozu wird Blei verwendet?
Es gibt sehr viele Möglichkeiten für den Einsatz von Blei. Mehr als die Hälfte der Bleiförderung wird für Autobatterien verwendet. Sie sind sehr preisgünstig in der Herstellung. Sie nutzen sich jedoch ab. Das Blei kann dann wieder eingeschmolzen und wiederverwendet werden.
Blei wird auch dort verwendet, wo zusätzliches Gewicht gebraucht wird. Fischer beschweren ihre Angelhaken mit Bleigewichten. Diese sind schwer genug. Weil sie weich sind, kann man sie mit einer Zange mühelos an die Leine heften. Auch gewisse Maschinen enthalten Blei um ihr Gewicht richtig zu verteilen.
Die meisten Kugeln für Gewehre und Pistolen bestehen aus Blei. Früher wurden auch Sprengladungen in Bleigefässe gefüllt und dann verschossen.
Blei schirmt radioaktive Strahlung ab. Es wird deshalb als dicke Platten in Atomkraftwerken und bei atomaren Versuchen verwendet. Auch Schutzanzüge enthalten deshalb oft eine Schicht aus Blei. Beim Röntgen werde die Menschen mit Bleischürzen abgedeckt, beispielsweise beim Zahnarzt.
Vergiftet Blei die Menschen?
Blei ist giftig, wenn es in den Körper von Tieren oder Menschen gelangt. Es gibt vier Möglichkeiten, wie sie Blei aufnehmen können: Durch die Luft, durch das Wasser, durch die Nahrung und indirekt durch die Böden.
Bleistaub belastet die Luft. Schon die Römer haben durch ihre Bleiproduktion sehr viel giftigen Rauch verursacht. Dies kann man heute im Eis der Arktis nachmessen. Eine große Luftverschmutzung entstand durch Blei im Benzin. Dies ist seit 1995 verboten. Deshalb steht an manchen Zapfsäulen heute «Bleifrei 95». Auch aus gewissen Industrien oder Kehrichtverbrennungsanlagen entweicht Blei in die Luft. Dann kann es passieren, dass jemand das Blei einatmet: Über die Lunge gerät es in den Körper.
Blei gelangt ins Wasser. Bereits die Römer leiteten ihr Wasser durch Röhren aus Blei. Man nimmt an, dass viele Römer daran starben. In Deutschland sind Wasserröhren aus Blei seit dem Jahr 1970 verboten. Aber Blei gelangt auch ins Wasser in Bleiminen oder auf Dächern, die mit Bleiplatten gedeckt sind. Diese Belastung hat jedoch in den letzten Jahren stark abgenommen. Wenn Menschen oder Tiere solches Wasser trinken, gelangt das Blei in ihren Körper. Dies gilt auch für Fische.
Einige Böden enthalten viel Blei. Es kam zum Teil durch den Regen aus der Luft. Viel Munition vom Schießen gelangt ebenfalls in die Erde. Es gibt auch landwirtschaftliche Dünger, die Blei enthalten. Im Klärschlamm sammelt sich ebenfalls Blei an. Das gelangt in die Erde, wenn Klärschlamm als Dünger ausgebracht wird. In der Schweiz]] ist es seit dem Jahr 2006 verboten, Klärschlamm auf die Felder auszubringen. Deutschland und Österreich kennen Teilverbote.
Unsere Nahrung kann ebenfalls Blei enthalten. Pflanzen nehmen Blei aus dem Boden, dem Wasser und der Luft auf. Dies gilt vor allem für Pilze, aber nicht nur für sie. Das Blei gelangt durch das Gras auch in die Milch und von dort in den menschlichen Körper.
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