Hitlerjugend
Die Hitlerjugend war eine Organisation für Jungen und Mädchen. Als Deutschland von den Nationalsozialisten regiert wurde, waren fast alle Kinder und Jugendlichen Mitglied in der Hitlerjugend. Den Namen hatte die Organisation von dem Chef der nationalsozialistischen Partei, Adolf Hitler.
Die Hitlerjugend war seit dem Jahr 1933 ein Teil von Hitlers Diktatur. In der Hitlerjugend sollten Kinder und Jugendliche lernen, wie man ein guter Soldat oder eine gute Hausfrau wurde. Ihnen wurde der Rassismus beigebracht und sie sollten Befehlen folgen, ohne nachzudenken.
Eigentlich nannte man nur die Jungen von 14 bis 18 Jahren Hitlerjugend. Die jüngeren Jungen von 10 bis 14 Jahren waren sogenannte Pimpfe im Jungvolk. Die Mädchen von 10 bis 14 Jahren gingen zum Jungmädelbund, anschließend gehörten sie weitere vier Jahre dem Bund Deutscher Mädel an. Diese Gruppen wurden alle in der Reichsjugendführung vereint. Das war so etwas Ähnliches wie ein Ministerium.
Nach dem Zweiten Weltkrieg regierten eine Zeitlang die Alliierten in Deutschland. Sie verboten die Hitlerjugend im Jahr 1945. Heute verbietet der deutsche Staat es auch, eine neue Hitlerjugend zu gründen. Dennoch gibt es kleine Gruppen von Neonazis, die mehr oder weniger so etwas sein wollen.
Wie kam es zur Hitlerjugend?
Es gab bereits vorher Gruppen, die ähnlich aufgetreten sind. Doch erst seit dem Jahr 1926 hatte die nationalsozialistische Partei von Hitler auch eine eigene Jugendgruppe. Neben den vielen anderen Gruppen und Vereinen, die es damals in Deutschland gab, war Hitlers Gruppe aber unwichtig. Im Jahr 1932 hatte die Hitlerjugend immerhin 100.000 Mitglieder.
Das änderte sich, nachdem Adolf Hitler im Jahr 1933 Reichskanzler wurde, der Chef der deutschen Regierung. Hitler verbot andere Jugendvereine, und im Jahr 1936 gab es sogar ein Gesetz über die Hitlerjugend. Seit dem Jahr 1939 mussten alle Jugendlichen in Deutschland Mitglied in der Hitlerjugend sein. Das waren mehr als acht Millionen Jungen und Mädchen.
Schon bevor es den Zwang gab, wollte die Regierung, dass möglichst alle Kinder und Jugendlichen Mitglied werden. Zum Beispiel haben Lehrer geschimpft, wenn jemand kein Mitglied war. Manche Schüler haben deshalb auch kein Zeugnis bekommen. Manche Kinder und Jugendliche durften gar kein Mitglied werden, nämlich Juden und andere Menschen, die von der Regierung gedemütigt und verfolgt wurden.
Was machte man in der Hitlerjugend?
Mitglied war man in einer Ortsgruppe, die sich mindestens einmal die Woche getroffen hat. Dafür gab es auch schulfrei. Doch die Mitglieder mussten vor allem viel lernen, und zwar über den nationalsozialistischen Staat und seine Ideen.
Außer Sport gab es auch Übungen, um später Soldat zu werden. Die Kinder und Jugendlichen marschierten und übten das Schießen. Die Älteren durften auch Motorrad fahren. Man trug Uniform und grüßte Flaggen in Treffen, die beinahe an einen Gottesdienst erinnerten.
Für viele Jugendliche war die Zeit in der Hitlerjugend zuerst interessant und spannend. Sie fühlten sich wichtig und konnten Führer über andere Jugendliche werden. Im Laufe der Jahre dachten viele aber auch anders darüber: Die Hitlerjugend kostete viel Freizeit, in der man sich nicht einfach so mit Freunden treffen konnte. Das Soldatspielen war nicht mehr aufregend, sondern belastend. Im Krieg wurde aus dem Spiel bitterer Ernst: Die Hitlerjugend musste nach Bombenangriffen Brände löschen und schließlich auch mit Waffen umgehen.
Klexikon.de ist die Wikipedia für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren, also ein kostenloses Online-Lexikon für Schulkinder. Zum Thema Hitlerjugend findet ihr weitere Kinderseiten in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.
Das Klexikon wird gefördert durch den weltgrößten Wikipedia-Förderverein Wikimedia Deutschland, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg.
Unsere Klexikon-Botschafter sind die KiKA-Moderatoren Ralph Caspers („Wissen macht Ah!“, “Die Sendung mit der Maus“ und „Frag doch mal die Maus“) und Julian Janssen („Checker Julian“).
Das Kinderlexikon Klexikon sorgt für Medienkompetenz und Bildungsgerechtigkeit und ist wie die Wikipedia auf Spenden angewiesen. Denn hier finden Schülerinnen und Schüler zu 3.500 Themen das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern. Das ist Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich für Unterricht, Hausaufgaben und Präsentationen in der Schule.