Schnee-Eule

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Eine weibliche Schnee-Eule erkennt man am Gefieder. Das ist nicht rein weiß, sondern es hat viele dunkle Streifen.

Die Schnee-Eule oder Schneeeule ist eine Eulenart, die zu den Uhus gehört. Sie lebt vor allem in kalten, nördlichen Gegenden. Mit ihrem auffälligen, weißen Federkleid und den leuchtenden Augen ist sie eine der bekanntesten Eulen der Welt. Durch das weiße Gefieder und ihr Können hat sie sich an das Leben in der Tundra gut angepasst.

Sie verbringt viel Zeit auf der Suche nach Beute wie Lemmingen, die in den offenen, baumlosen Landschaften der Tundra zahlreich vorkommen. Wie viele Schnee-Eulen es gibt, hängt stark davon ab, wie viel Nahrung sie finden. Vor allem der Klimawandel macht ihnen zu schaffen.

Wie sehen Schnee-Eulen aus?

Ein Männchen im Berliner Zoo

Die Schnee-Eule ist leicht an ihrem schneeweißen Gefieder zu erkennen. Männliche Schnee-Eulen sind oft ganz weiß. Weibliche Tiere und junge Eulen haben auch dunklere, graubraune Flecken auf den Federn. Diese Flecken helfen den Schnee-Eulen, sich besser in ihrer Umgebung zu tarnen und zu verstecken.

Schnee-Eulen sind ziemlich groß: Sie können bis zu 65 Zentimeter lang werden und haben eine Flügelspannweite von über anderthalb Metern. Damit sind sie eine der größten Eulenarten. Ihr Körper wirkt rundlich, und ihr Kopf ist groß. Sie haben keine sichtbaren Ohrbüschel wie andere Eulen. Die großen gelben Augen und der schwarze Schnabel sind besonders auffällig.

Wie und wo leben Schnee-Eulen?

Eine fliegende Schnee-Eule in den USA

Schnee-Eulen leben in der Arktis und anderen kalten Gegenden der Nordhalbkugel. Sie sind vor allem in der Tundra von Nordamerika, Europa und Asien zu Hause. Im Winter ziehen viele Schnee-Eulen weiter nach Süden. Dort gibt es Gebiete, in denen weniger Schnee liegt, so dass sie leichter Nahrung finden.

Die Tundra ist eine weite, baumlose Landschaft. Dort gibt es niedrige Sträucher, Moos und viel Schnee. Schnee-Eulen bauen keine Nester in Bäumen, sondern sie legen ihre Eier direkt auf den Boden. Sie suchen sich dafür eine geschützte Stelle auf einem Hügel oder in der Nähe von Steinen.

Schnee-Eulen sind Einzelgänger und haben große Reviere. Sie fliegen oft lange Strecken, um Nahrung zu suchen. Auch können sie stundenlang auf einem Hügel oder einer Schneefläche sitzen. Dort beobachten sie die Umgebung nach Beute.

Was fressen Schnee-Eulen?

Schnee-Eulen sind Fleischfresser. Sie jagen vor allem kleine Säugetiere wie Lemminge, die zu den Wühlmäusen gehören. Schnee-Eulen fressen aber auch weitere Nagetiere, Vögel oder sogar kleine Fische. Besonders in der Tundra sind Lemminge ihre wichtigste Beute. Wenn es viele Lemminge gibt, können Schnee-Eulen leichter überleben und mehr Jungtiere aufziehen.

Schnee-Eulen jagen meistens tagsüber, anders als viele andere Eulenarten. Ihre scharfen Augen und Ohren helfen ihnen, Beute auch aus großer Entfernung zu entdecken. Mit ihren kräftigen Krallen packen sie die Tiere und töten sie schnell. Wie andere Eulen verschlucken sie kleine Beutetiere oft ganz, auch Lemminge. Knochen, Fell oder Federn, die sie nicht verdauen können, würgen sie als „Gewölle“ wieder aus.

Wie vermehren sie sich?

Hier brütet eine Schnee-Eule

Im Frühling, wenn die Tage länger werden, beginnt die Paarungszeit der Schnee-Eulen. Die Männchen zeigen den Weibchen, wie stark und gesund sie sind. Sie bringen den Weibchen Nahrung und führen ihnen vor, wie gut sie fliegen können.

Das Weibchen legt ihre Eier direkt auf den Boden in eine Mulde, die sie mit Federn auskleidet. In einem Jahr mit viel Nahrung kann ein Gelege aus bis zu 10 oder sogar 15 Eiern bestehen. Wenn es weniger Beute gibt, legt das Weibchen weniger Eier.

Die Küken schlüpfen nach etwa einem Monat. Sie sind anfangs klein, grau und mit Flaum bedeckt. Das Weibchen bleibt bei den Küken und schützt sie vor Kälte und Feinden, während das Männchen Nahrung bringt. Nach etwa zwei Monaten können die jungen Eulen selbst fliegen und jagen. Schnee-Eulen können bis zu 50 Jahre alt werden.

Sind sie bedroht?

Schnee-Eulen sind an das Leben in der Arktis gut angepasst, aber auch sie haben Probleme. Wenn es in einem Jahr wenige Lemminge gibt, können Schnee-Eulen weniger Junge großziehen. Außerdem wird ihr Lebensraum mit dem Klimawandel immer kleiner. Durch die Erderwärmung schmilzt das Eis, und die Tundra verändert sich.

Manchmal fressen Raubmöwen oder Polarfüchse die Eier in den Nestern der Schnee-Eulen. Sonst hat die Schnee-Eule aber keine natürlichen Feinde. Bedroht wird sie eher von Menschen, denn in einigen Gegenden fangen Jäger die Eulen, obwohl sie geschützt sind.

Außerdem verwenden Menschen Gift, um Nagetiere zu töten. Das kann auch für Schnee-Eulen gefährlich werden, wenn sie die vergifteten Tiere fressen. Vor allem in Nordamerika gilt die Schnee-Eule daher als gefährdete Art.

Ein Grund dafür, dass Schnee-Eulen gefangen werden, ist ein Aberglaube: Manche Leute glauben, dass Götter es mögen, wenn man so eine Eule als Opfer tötet. Davon hat man aus Indien gehört.

Außerdem gab es eine Zeitlang Fans von Harry Potter, die sich eine gefangene oder gezüchtete Eule halten wollten. Sie kannten Schnee-Eulen als „Hedwig“, das Haustier des jungen Harry Potter. Als Haustier sind Schnee-Eulen aber überhaupt nicht geeignet: Sie haben scharfe Krallen und riechen streng. Außerdem ist es für den Vogel schlimm, in einem Käfig eingesperrt zu sein.




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