Bangladesch: Unterschied zwischen den Versionen

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== Womit verdienen die Menschen in Bangladesch ihr Geld? ==
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Mehr als die Hälfte der Menschen in Bangladesch sind nach wie vor Bauern, die von [[Landwirtschaft]] leben. Am häufigsten angebaut werden Reis und Jute, eine Pflanze, aus deren Fasern man Stoffe und [[Papier]] herstellen kann. Viele Bauern leben von Subsistenzwirtschaft, das bedeutet, dass sie nur so viel anbauen, wie sie selbst zum Essen brauchen. Das macht sie sehr arm. Viele ziehen in die Städte, um dort in der [[Industrie]] [[Geld]] zu verdienen.
Mehr als die Hälfte der Menschen in Bangladesch sind nach wie vor Bauern, die von [[Landwirtschaft]] leben. Am häufigsten angebaut werden Reis und Jute, eine Pflanze, aus deren Fasern man Stoffe und Papier herstellen kann. Viele Bauern leben von Subsistenzwirtschaft, das bedeutet, dass sie nur so viel anbauen, wie sie selbst zum Essen brauchen. Das macht sie sehr arm. Viele ziehen in die Städte, um dort in der [[Industrie]] [[Geld]] zu verdienen.


Die Industrie in Bangladesch besteht zum größten Teil aus Fabriken, die Textilien, also Stoffe und Kleidung, herstellen. Diese Textilien werden dann in [[Europa]] und [[Amerika]] verkauft. Die Arbeitsbedingungen in diesen Fabriken sind sehr schlecht. Die Arbeiter müssen viele Stunden am Tag arbeiten, haben sehr wenig Pausen und bekommen wenig Lohn. Viele Menschen müssen sogar ihre Kinder arbeiten lassen, weil sie sonst nicht genug verdienen. Außerdem ist die Hygiene schlecht, man bekommt leicht [[Krankheit]]en. Vielen ist das trotzdem lieber, als auf dem Land in Armut zu leben.  
Die Industrie in Bangladesch besteht zum größten Teil aus Fabriken, die Textilien, also Stoffe und Kleidung, herstellen. Diese Textilien werden dann in [[Europa]] und [[Amerika]] verkauft. Die Arbeitsbedingungen in diesen Fabriken sind sehr schlecht. Die Arbeiter müssen viele Stunden am Tag arbeiten, haben sehr wenig Pausen und bekommen wenig Lohn. Viele Menschen müssen sogar ihre Kinder arbeiten lassen, weil sie sonst nicht genug verdienen. Außerdem ist die Hygiene schlecht, man bekommt leicht [[Krankheit]]en. Vielen ist das trotzdem lieber, als auf dem Land in Armut zu leben.


== Was macht der Klimawandel mit Bangladesch? ==
== Was macht der Klimawandel mit Bangladesch? ==

Version vom 14. Oktober 2015, 20:55 Uhr

Die am weitesten verbreitete Religion in Bangladesch ist der Islam. Etwa neun von zehn Bangladescher sind Muslime. Die Bait-al-Mukarram-Moschee in Dhaka ist die größte Moschee in Bangladesch.
Der Bengaltiger ist das Nationaltier von Bangladesch. In Bangladesch gibt es aber nur noch etwa 100 Stück davon. Dieser Bengaltiger wurde in einem Reservat in Indien fotografiert.
Mujibur Rahman war ein Politiker aus Ostbengalen, der für die Unabhängigkeit von Pakistan war und eine große Rolle im Bengalen-Krieg spielte. Von 1971 bis 1975 war er auch erster Premierminister Bangladeschs, wurde aber 1975 bei einem Umsturz ermordet.
In diesem Gebäude in Dhaka sitzt das Parlament von Bangladesch. Das Parlament heißt in Bangladesch "Jatiyo Sangshad", das bedeutet so viel wie "Nationalversammlung".
Obwohl so viele Menschen in Bangladesch arm sind, hat das Land eine wachsende Wirtschaft. Das kann man in diesem Geschäftsviertel von Dhaka sehen, wo Hochhäuser in den Himmel wachsen und viele Autos fahren.

Bangladesch ist ein Land im Süden von Asien. Es grenzt zumeist an Indien. Ganz im Südosten gibt es auch eine Grenze zu Myanmar. Etwa 160 Millionen Menschen leben in Bangladesch, das ist soviel wie zweimal Deutschland.

Durch das Land fließen drei große Flüsse, der Brahmaputra, der Meghna und der Ganges. Alle drei münden im Süden des Landes in den Indischen Ozean, genauer gesagt in den Golf von Bengalen, den Teil des Ozeans, an dem Bangladesch liegt. Das meiste vom Land liegt wegen der Nähe zum Meer und der vielen Flüsse sehr tief, es gibt nur wenig Berge.

Die Hauptstadt von Bangladesch heißt Dhaka. Wie vieles im Land liegt auch Dhaka sehr tief, nur sechs Meter über dem Meeresspiegel. Hier wohnen über sechs Millionen Menschen. Damit ist Dhaka vor Chittagong und Khulna auch die größte Stadt Bangladeschs.

Die meiste Landfläche von Bangladesch ist mit Städten oder Plantagen ausgefüllt. Es gibt nur noch wenig natürlich wachsende Pflanzen. Nur im Südosten, in der Gegend von Chittagong, gibt es noch tropische Regenwälder. In diesen Regenwäldern leben auch die meisten Tiere, wie Elefanten, Affen, große Schlangen wie Pythons oder Kobras und auch Bangladeschs Nationaltier, der Bengaltiger, auch Königstiger genannt. Weil es aber immer weniger Regenwald gibt, wird auch die Zahl der Tiere immer kleiner.

Welche Geschichte hat Bangladesch?

Bangladesch war, wie Indien, von der frühen Neuzeit an eine Kolonie von Großbritannien. 1947 wurde die Kolonie Britisch-Indien aufgelöst und in das hinduistische Indien und das muslimische Pakistan aufgeteilt. Da der östliche Teil der Region Bengalen im Osten Britisch-Indiens auch überwiegend muslimisch war, spaltete er sich von Indien ab und geriet als Ostpakistan zu Pakistan, das eigentlich viel weiter westlich liegt.

Bald wurde aber deutlich, dass sich Pakistan und Ostpakistan in vielen Dingen nicht einig waren. Bald forderten viele wichtige Leute in Ostpakistan die Unabhängigkeit. Es kam zum Krieg zwischen Pakistan und Ostpakistan, den die Ostpakistan für sich entscheiden konnte, weil Indien auf der Seite der Ostbengalen eingriff.

Im Jahr 1971 erhielt Ostbengalen unter dem neuen Namen Bangladesch die Unabhängigkeit. 1974 erkannte auch Pakistan diese an. Bis 1975 war Bangladesch eine Demokratie, dann übernahm das Militär nach einigen Unruhen, in denen der Premierminister zu Tode kam, die Herrschaft. Bis zu einem Volksaufstand 1990 war Bangladesch eine Militärdiktatur. Seitdem ist es wieder eine Demokratie. Es gibt aber weiter viele Unruhen und hohe Korruption, das bedeutet, dass sich viele Politiker mit Geld beeinflussen lassen.

Wer hat in Bangladesch das Sagen?

Das Staatsoberhaupt in Bangladesch ist der Staatspräsident. Er hat, wie der Bundespräsident in Deutschland, vor allem die Aufgabe, das Land zu repräsentieren und an Zeremonien teilzunehmen. Er wird vom Parlament gewählt. Das Parlament hat 350 Sitze, davon sind 50 für Frauen reserviert. Die weiteren 300 Abgeordneten werden alle fünf Jahre vom Volk gewählt.

Die meiste politische Arbeit hat neben dem Parlament die Regierung. Der Chef der Regierung ist der Premierminister. Er wird wie der Staatspräsident vom Parlament gewählt.

Womit verdienen die Menschen in Bangladesch ihr Geld?

Mehr als die Hälfte der Menschen in Bangladesch sind nach wie vor Bauern, die von Landwirtschaft leben. Am häufigsten angebaut werden Reis und Jute, eine Pflanze, aus deren Fasern man Stoffe und Papier herstellen kann. Viele Bauern leben von Subsistenzwirtschaft, das bedeutet, dass sie nur so viel anbauen, wie sie selbst zum Essen brauchen. Das macht sie sehr arm. Viele ziehen in die Städte, um dort in der Industrie Geld zu verdienen.

Die Industrie in Bangladesch besteht zum größten Teil aus Fabriken, die Textilien, also Stoffe und Kleidung, herstellen. Diese Textilien werden dann in Europa und Amerika verkauft. Die Arbeitsbedingungen in diesen Fabriken sind sehr schlecht. Die Arbeiter müssen viele Stunden am Tag arbeiten, haben sehr wenig Pausen und bekommen wenig Lohn. Viele Menschen müssen sogar ihre Kinder arbeiten lassen, weil sie sonst nicht genug verdienen. Außerdem ist die Hygiene schlecht, man bekommt leicht Krankheiten. Vielen ist das trotzdem lieber, als auf dem Land in Armut zu leben.

Was macht der Klimawandel mit Bangladesch?

Bangladesch ist ein Land, dem der Wandel des Klimas sehr schadet. Durch die Erderwärmung steigen die Meere. Da das meiste Land in Bangladesch sehr tief liegt, wird es oft von schweren Überschwemmungen und ähnlichen Naturkatastrophen heimgesucht. Wenn der Meeresspiegel steigt, geht viel Land verloren, das eigentlich bewohnt oder bebaut ist.

Ein weiteres Problem, das Bangladesch hat, ist, dass sehr viele Menschen auf einer kleinen Fläche dort leben. Wenn also Land überschwemmt wird, gibt es oft nicht mal einen Ort, in den die Menschen gehen können, wenn sie ihren Grund und Boden und ihr Zuhause verloren haben. Diese Umstände machen den Klimawandel zu einem großen Problem für das Land, denn schon bei einem Meeresanstieg von fünf bis zehn Metern würden die Gebiete vom Golf von Bengalen bis in die Mitte des Landes, zur Hauptstadt Dhaka, überschwemmt werden.