Klaus Störtebeker: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 27. Juli 2020, 10:12 Uhr
Klaus oder Nikolaus Störtebeker soll ein Pirat gewesen sein. Er lebte im Mittelalter und führte eine Gruppe von Seeräubern an, die Schiffe der Hanse überfiel. Die Hanse und einige niederländische Städte haben daher versucht, ihn zu fangen. Angeblich wurde er schließlich von einer Flotte aus Hamburg gefangen. Im Jahr 1401 soll er enthauptet worden sein.
Über sein Leben ist wenig bekannt. Vielleicht kam Klaus aus Norddeutschland. Der Name Störtebeker war ein Beiname: Angeblich konnte Klaus in einem Zug vier Liter trinken, also gut den Becher stürzen.
Klaus und seine Leute halfen dem König von Schweden, der damals gegen Dänemark kämpfte. Als der König nur noch die Hauptstadt Stockholm hatte, versorgte Klaus ihn mit Essen. Wegen solcher Vorräte nannte man Klaus und andere Seeleute Vitalienbrüder. Vitalien oder Viktualien heißt so viel wie Lebensmittel.
Nach dem Krieg wurde Klaus ein Pirat, der Schiffe überfiel. Er und seine Leute nannten sich Likedeelers. Das bedeutete, dass sie ihre Beute gleich oder gleichberechtigt untereinander aufteilten.
Was hat man sich über Klaus Störtebeker erzählt?
Über das Ende von Klaus gibt es nur Legenden, wie ein Buch aus dem Jahr 1435. Angeblich haben Schiffe aus Hamburg ihn vor der Insel Helgoland gefangen und nach Hamburg gebracht. Dort hat man ihn und seine 72 Kumpane im Jahr 1401 hingerichtet.
Der Legende nach bat Klaus um Gnade für ihn und seine Leute. Er würde Hamburg eine lange Goldkette schenken, die um die gesamte Stadt reiche. Schließlich bot er noch was an: Nach seiner Enthauptung werde er an seinen Kumpanen vorbeilaufen, bis er umfällt. Diejenigen, an denen er vorbeigekommen ist, sollten geschont werden. Als er dann an elf Seeräubern vorbeigekommen war, hat der Henker ihm angeblich ein Bein gestellt. Die elf Kumpanen wurden dennoch enthauptet, genau wie die übrigen.
Heute zweifeln Fachleute an vielem, was man über Klaus Störtebeker verbreitet hat. Man weiß heute von einem Johann Stortebeker aus Danzig. Im Jahr 1400 wurde er Vitualienbruder, und im Jahr 1413 begann er, für den König von England zu kämpfen. Den Klaus Störtebeker, von dem die Legenden erzählen, hat es vielleicht gar nicht gegeben.
Was gibt es heute von Klaus Störtebeker zu sehen?
Im Jahr 1878 hat man in Hamburg einen Schädel aus dem Mittelalter gefunden. Er gehörte wohl zu einem Gefangenen, den man auf dem Grasbrook hingerichtet hatte. Der Grasbrook ist ein Teil der Stadt, in dem hingerichtet wurde. Man hat behauptet, der Schädel gehöre zu Klaus Störtebeker. Das stimmt aber wohl nicht.
In Norddeutschland gibt es Städte und Gegenden, in denen man heute mit dem Namen des legendären Seeräubers Werbung macht. Touristen hören gern schaurige Geschichten. So gibt es in Ralswiek auf der Insel Rügen jedes Jahr die Störtebeker-Festspiele mit einem Theaterstück über den Piraten.
Nach Klaus Störtebeker hat man Schiffe ebenso wie eine Biersorte benannt. Es gibt Lieder, Gedichte, Romane und Filme über den Piraten. In zahlreichen Städten sieht man Denkmäler oder Gedenktafeln für einen Mann, den es so vielleicht nie gab.
Die Störtebeker-Statue in Hamburg
Ein Haus in Wismar in Mecklenburg-Vorpommern: Angeblich wurde der Pirat hier geboren.