Schultüte: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
(überarbeitet, Artikel, Kat.)
K (Beat Rüst verschob die Seite Entwurf:Schultüte nach Schultüte)

Version vom 21. August 2022, 09:02 Uhr

Ein Foto aus Deutschland im Jahr 1954: ein Mädchen mit Schultüte und Schulranzen

Die Schultüte ist eine spitze Tüte, meist gefüllt mit Süßigkeiten, die viele Kinder am ersten Schultag der Grundschule bekommen. Es ist ein Brauch in Deutschland und Österreich. Wohl fast alle Kinder bekommen dort so eine Tüte. In der Schweiz hingegen ist der Brauch kaum bekannt. In manchen Gegenden sagt man dazu auch Zuckertüte. Die Schultüte soll dafür sorgen, dass das Kind auf jeden Fall gern an den ersten Schultag denkt.

Schon um das Jahr 1780 gab es in Sachsen erste Schultüten. Jedenfalls hat ein ehemaliger Schüler aufgeschrieben, wie er als Kind eine Zuckertüte vom Schulmeister erhalten hatte. In anderen Orten Sachsens wurde den Kindern erzählt, dass es einen Schultütenbaum gäbe.

Es dauerte lange, bis man auch woanders solche Tüten verschenkte. In Österreich war das erst der Fall, als das Land von den Nationalsozialisten regiert wurde. Viele Gegenden in Deutschland haben sie erst nach dem Zweiten Weltkrieg kennengelernt.

Nur wenige Schweizer Kinder erhalten heute eine Schultüte. Dort gibt es am Schulanfang meist eine kleine Feier zum Empfang der Neulinge. Oft führen ältere Schüler etwas vor. Meist geht es darum, wie das in der Schule zu und her geht. Viele Schweizer halten die Schultüte für eine überflüssige Idee aus Deutschland, mit der Geschäftsleute etwas verdienen wollen.

Anfangs bastelten die Paten der Kinder eine solche Tüte. Heute sind es die Eltern, oder man lässt die Kinder ihre eigenen Tüten im Kindergarten basteln. Oft aber kaufen die Leute einfach eine Tüte im Laden. Für manche Eltern ist es wichtig, dass eine Tüte besonders teuer ist und Eindruck macht. Einige Eltern geben auch einem kleinen Geschwisterchen eine kleine Tüte, damit es nicht allzu neidisch ist.

Was befindet sich in der Schultüte?

In diesem Kaufhaus in Sachsen gibt es Schultüten, so wie in vielen anderen Läden auch.

Eltern entscheiden selbst, was sie in die Schultüte für ihr Kind stecken. Feste Regeln gibt es nicht. Manche Schultüten sind klein, so dass das Kind sie leicht in der Hand halten kann. Andere sind fast so groß wie das Kind selbst. In so eine Tüte passt natürlich auch mehr hinein. Fachleute sagen: Man soll nicht übertrieben viel in die Tüte packen. Eine gute Mischung ist sinnvoll.

In einer Schultüte entdeckt das Kind oft Süßigkeiten. Hinzu kommt das eine oder andere Spielzeug. Typisch sind aber auch Dinge, die man in der Schule braucht: ein Etui mit Schreibzeug, weitere Stifte, ein Lineal, ein Turnbeutel, eine Dose für das Pausenbrot und so weiter. Manche Kinder finden in der Schultüte ihre erste eigene Armbanduhr.




Klexikon.de ist die Wikipedia für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren, also ein kostenloses Online-Lexikon für Schulkinder. Zum Thema Schultüte findet ihr weitere Kinderseiten in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.

Das Klexikon wird gefördert durch den weltgrößten Wikipedia-Förderverein Wikimedia Deutschland, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg.

Unsere Klexikon-Botschafter sind die KiKA-Moderatoren Ralph Caspers („Wissen macht Ah!“, “Die Sendung mit der Maus“ und „Frag doch mal die Maus“) und Julian Janssen („Checker Julian“).

Das Kinderlexikon Klexikon sorgt für Medienkompetenz und Bildungsgerechtigkeit und ist wie die Wikipedia auf Spenden angewiesen. Denn hier finden Schülerinnen und Schüler zu 3.500 Themen das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern. Das ist Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich für Unterricht, Hausaufgaben und Präsentationen in der Schule.

Schreib uns gerne eine Nachricht und schau dir unsere Antworten dazu an.