Meuterei: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine Meuterei bezeichnet ganz allgemein einen Aufstand gegen Vorgesetzte.  
[[Datei:HMS Bounty.jpg|thumb|Meuterei auf der Bounty: Diese [[Zeichnung]] zeigt, wie Kapitän Bligh mit den Leuten, die ihm treu blieben, das Schiff Bounty auf einem Boot verlässt.]]
Das gilt besonders für Leute wie [[Polizist|Polizisten]] oder [[Soldat|Soldaten]]. Aber auch wenn so etwas ähnliches in Betrieben oder in der [[Welt]] passiert, spricht man von Meuterei. Die Leute, die eine Meuterei durchführen, nennt man Meuterer.
Von einer Meuterei spricht man, wenn Leute sich den Befehlen ihres Vorgesetzten widersetzen und sich gemeinsam gegen ihn auflehnen. Die Leute, die eine Meuterei durchführen, nennt man Meuterer. Besonders bekannt sind die Meutereien in der [[Schiff|Schifffahrt]]. Meutereien kennt man aber auch bei der [[Polizei]] oder in der [[Armee]]. Auch wenn so etwas Ähnliches in einem [[Unternehmen]] passiert, spricht man in der [[Umgangssprache]] von Meuterei.  


Eine Meuterei passiert oft, wenn die Untergebenen entweder mit ihren direkten Chefs oder auch mit der Führung, wie dem [[Staat]], unzufrieden sind.  
Eine Meuterei passiert oft, wenn die Untergebenen entweder mit ihren direkten Chefs oder auch mit der Führung, wie dem [[Staat]], unzufrieden sind. Für eine Meuterei kann man hart bestraft werden. In [[Deutschland]] und einigen anderen Ländern muss man allerdings den Befehl verweigern, wenn durch den Befehl zum Beispiel normale Leute getötet werden. Dies gilt dann nicht als Meuterei.
Für eine Meuterei kann man hart bestraft werden.  
In [[Deutschland]] und einigen anderen [[Land|Ländern]] darf und muss man allerdings den Befehl verweigern, wenn durch den Befehl zum Beispiel normale Leute getötet werden.


Besonders bekannt ist der Begriff Meuterei aber in der [[Schiff|Schifffahrt]].
==Welches sind bekannte Meutereien?==
Meutereien passieren und passierten einige Male in der zivilen aber auch in der militärischen Schifffahrt.  
[[Datei:1978 replica of the Bounty at dock in Sydney.jpg|mini|Nachbau des [[Schiff]]s „Bounty“ im [[Hafen]] von [[Sydney]], auf dem eine Meuterei stattgefunden hat]]
Die Leute von [[Christoph Kolumbus|Kolumbus]] standen einige Male vor einer Meuterei, da sie nicht wussten, wohin die Reise gehen sollte. Wenn man Kolumbus glauben will, erschien ein [[Vogel]] genau zur rechten Zeit am [[Himmel]]. Kolumbus konnte die Matrosen kurz vor der Meuterei überzeugen, dass der Vogel ein Zeichen dafür war, dass es nicht mehr weit zum [[Land]] war.  


==Bekannte Meutereien:==
{{Aussprache
| Wort1 = Bounty
| Datei1 = LL-Q188 (deu)-Beat Ruest-Bounty.wav
| Wort2  = William Bligh
| Datei2 = LL-Q188 (deu)-Beat Ruest-William Bligh.wav
}}
Im Jahr 1629 fuhr ein [[Niederlande|niederländisches]] Handelsschiff, die Batavia, auf der Fahrt nach [[Jakarta|Java]] in [[Australien]] auf ein Riff. Die Überlebenden retteten sich auf kleine Inseln. Eine Gruppe von [[Matrose]]n und anderen Leuten an Bord meuterte, unterdrückte die anderen Überlebenden und ermordete viele. Der Aufstand wurde schließlich niedergeschlagen. Aber schon vorher wurde von den Meuterern geplant, das Schiff zu übernehmen und daraus ein [[Pirat|Piratenschiff]] zu machen.


1492 [[Atlantik]]:<br />
[[Datei:Ongeluckige voyagie vant schip Batavia (Plate 3).jpg|mini|Kampf der Meuterer in einem [[Buch]] über die Fahrt der „Batavia“]]
Auch die Leute von [[Kolumbus]] standen einige Male vor einer Meuterei, da sie nicht wussten wohin die Reise gehen sollte. Wenn man Kolumbus glauben will, erschien ein [[Vogel]] genau zur rechten Zeit am [[Himmel]] und Kolumbus konnte die Matrosen kurz vor der Meuterei überzeugen, dass der Vogel ein Zeichen dafür war, dass es nicht mehr weit zum [[Land]] war.  
Sehr bekannt ist die sogenannte „Meuterei auf der Bounty“ aus dem Jahr 1789. Die Bounty war ein [[Großbritannien|britisches]] Schiff, das auf einer Reise in die Südsee war. Der Aufenthalt auf der Insel Tahiti war für die Mannschaft ein schönes Erlebnis. Danach mussten sie aber wieder zurück an die [[Arbeit]] auf dem Schiff.


1628 [[Australien]]:<br />
Einigen gefiel dies nicht. Sie beschlossen, gegen den Kapitän der Bounty, William Bligh zu meutern. Jeder, der auf der Seite des Kapitäns stand, musste das Schiff verlassen und wurde mit dem Kapitän in ein kleines [[Boot]] gesetzt. Die Meuterer übernahmen die Bounty. Einige der Leute wurden später gefasst. Ein paar andere schnappten sich [[Frau|Frauen]], die sie mittlerweile auf Tahiti gefunden hatten. Dann fuhren sie weiter zu den Pitcairn-Inseln, auf denen sie eine neue [[Heimat]] fanden.  
Ein [[Niederlande|niederländisches]] Handelsschiff, die Batavia, fuhr während der Fahrt zur Insel Java in Australien auf ein Riff. Die Überlebenden retteten sich auf kleine [[Insel|Inseln]]. Eine Gruppe von Matrosen meuterte, unterdrückte die anderen Überlebenden und ermordete viele. Der Aufstand wurde schließlich niedergeschlagen.  Aber schon vorher wurde von den Meuterern geplant, das Schiff zu übernehmen und daraus ein [[Pirat|Piratenschiff]] zu machen.


1789 [[Tonga|Tongainseln]] - Südsee:<br />
William Bligh schaffte es mit dem kleinen Boot und seinen Leuten auf die weit entfernte Insel Timor. Von dort wurden sie gerettet, da es dort einen Stützpunkt der [[Niederlande|Niederländer]] gab. Früher wurde angenommen, dass Kapitän Bligh kein guter Kapitän und sehr grausam zu seinen Leuten war. Mittlerweile weiß man aber, dass er gar nicht so böse war. Von dieser Meuterei erzählen viele [[Bücher]], [[Film|Filme]] und [[Hörspiel|Hörspiele]].  
Sehr bekannt ist die sogenannte „Meuterei auf der Bounty“
Die Bounty war ein [[Englisch|englisches]] Schiff, das auf einer Reise in die Südsee war. Der Name „Bounty“ heisst übersetzt so viel wie "Wohltat" oder "Güte" Güte. Nach dem Aufenthalt auf der Insel Tahiti, der für die Mannschaft sehr schön war, mussten sie wieder zurück an die [[Arbeit]] auf dem Schiff. Einigen war das nicht recht und so beschlossen sie, gegen den Kapitän der Bounty, William Bligh, zu meutern. Jeder, der auf der Seite des Kapitäns war musste das Schiff verlassen und wurde mit dem Kapitän in ein kleines [[Boot]] gesetzt. Die Meuterer übernahmen die Bounty. Einige der Leute wurden später gefasst, ein paar andere schnappten sich ihre [[Frau|Frauen]], die sie mittlerweile auf Tahiti genommen hatten. Dann fuhren sie weiter zu den Pitcairn Inseln, auf denen sie eine neue [[Heimat]] fanden.
William Bligh schaffte es mit dem kleinen Boot und seinen Leuten auf die weit entfernte Insel Timor. Von dort wurden sie gerettet, da es dort einen Stützpunkt der Niederländer gab.
Früher wurde angenommen das Kapitän Bligh kein guter Kapitän und sehr grausam zu seinen Leuten war. Mittlerweile weiß man aber, dass er gar nicht so böse war.  
Die Originaltagebücher der Bounty sind noch erhalten und werden in der australischen Stadt [[Sydney]] gelagert.
Von dieser Meuterei erzählen viele [[Bücher]], [[Film|Filme]] und [[Hörspiel|Hörspiele]].  


1918 in [[Deutschland]]:<br />
[[Datei:Gedenktafel-Matrosenaufstand-Kiel.jpg|mini|hochkant|Gedenktafel für den Matrosenaufstand in [[Kiel]] im Jahr 1918]]
Die Matrosen der deutschen [[Flotte]] verweigerten den Befehl gegen die britische Flotte zu kämpfen, obwohl der Krieg eigentlich schon verloren war. Das führte mit dazu, das Deutschland keine [[Monarchie]] mehr ist. [...]
Im Jahr 1918 befand sich [[Deutschland]] im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]. Die Matrosen der deutschen [[Flotte]] verweigerten den Befehl gegen die britische Flotte zu kämpfen, da der [[Krieg]] eigentlich schon verloren war. Aus der Meuterei wurde ein Aufstand in ganz Deutschland.


1942 – 1945 in Deutschland:<br />
Im Verlauf des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] kam es zu mehreren Meutereien und Befehlsverweigerungen. Erwischte man die Aufständischen, wurden diese in den [[Gefängnis|Kerker]] geworfen oder ermordet, manchmal sogar die gesamte [[Familie]]. So verweigerte etwa ein deutscher General den Befehl, [[Paris]] zu verteidigen oder zu zerstören, obwohl Deutschland den Krieg eigentlich schon verloren hatte. Der letzte Satz des Befehls, den [[Adolf Hitler|Hitler]] gab, lautete: „Paris darf nicht oder nur als Trümmerfeld in die Hand des Feindes fallen.
Im Verlauf des [[zweiter Weltkrieg|zweiten Weltkrieges]] kam es zu mehreren Meutereien und Befehlsverweigerungen. Erwischte man die Aufständischen, wurden diese in den Kerker geworfen oder ermordet.  
So verweigerte etwa ein deutscher General den Befehl [[Paris]] zu verteidigen oder zu zerstören, obwohl Deutschland den [[Krieg]] quasi schon verloren hatte. [...]


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{{Artikel}}
[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Politik und Gesellschaft]]

Aktuelle Version vom 15. Juni 2024, 17:41 Uhr

Meuterei auf der Bounty: Diese Zeichnung zeigt, wie Kapitän Bligh mit den Leuten, die ihm treu blieben, das Schiff Bounty auf einem Boot verlässt.

Von einer Meuterei spricht man, wenn Leute sich den Befehlen ihres Vorgesetzten widersetzen und sich gemeinsam gegen ihn auflehnen. Die Leute, die eine Meuterei durchführen, nennt man Meuterer. Besonders bekannt sind die Meutereien in der Schifffahrt. Meutereien kennt man aber auch bei der Polizei oder in der Armee. Auch wenn so etwas Ähnliches in einem Unternehmen passiert, spricht man in der Umgangssprache von Meuterei.

Eine Meuterei passiert oft, wenn die Untergebenen entweder mit ihren direkten Chefs oder auch mit der Führung, wie dem Staat, unzufrieden sind. Für eine Meuterei kann man hart bestraft werden. In Deutschland und einigen anderen Ländern muss man allerdings den Befehl verweigern, wenn durch den Befehl zum Beispiel normale Leute getötet werden. Dies gilt dann nicht als Meuterei.

Welches sind bekannte Meutereien?

Nachbau des Schiffs „Bounty“ im Hafen von Sydney, auf dem eine Meuterei stattgefunden hat

Die Leute von Kolumbus standen einige Male vor einer Meuterei, da sie nicht wussten, wohin die Reise gehen sollte. Wenn man Kolumbus glauben will, erschien ein Vogel genau zur rechten Zeit am Himmel. Kolumbus konnte die Matrosen kurz vor der Meuterei überzeugen, dass der Vogel ein Zeichen dafür war, dass es nicht mehr weit zum Land war.

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Bounty
William Bligh

Im Jahr 1629 fuhr ein niederländisches Handelsschiff, die Batavia, auf der Fahrt nach Java in Australien auf ein Riff. Die Überlebenden retteten sich auf kleine Inseln. Eine Gruppe von Matrosen und anderen Leuten an Bord meuterte, unterdrückte die anderen Überlebenden und ermordete viele. Der Aufstand wurde schließlich niedergeschlagen. Aber schon vorher wurde von den Meuterern geplant, das Schiff zu übernehmen und daraus ein Piratenschiff zu machen.

Kampf der Meuterer in einem Buch über die Fahrt der „Batavia“

Sehr bekannt ist die sogenannte „Meuterei auf der Bounty“ aus dem Jahr 1789. Die Bounty war ein britisches Schiff, das auf einer Reise in die Südsee war. Der Aufenthalt auf der Insel Tahiti war für die Mannschaft ein schönes Erlebnis. Danach mussten sie aber wieder zurück an die Arbeit auf dem Schiff.

Einigen gefiel dies nicht. Sie beschlossen, gegen den Kapitän der Bounty, William Bligh zu meutern. Jeder, der auf der Seite des Kapitäns stand, musste das Schiff verlassen und wurde mit dem Kapitän in ein kleines Boot gesetzt. Die Meuterer übernahmen die Bounty. Einige der Leute wurden später gefasst. Ein paar andere schnappten sich Frauen, die sie mittlerweile auf Tahiti gefunden hatten. Dann fuhren sie weiter zu den Pitcairn-Inseln, auf denen sie eine neue Heimat fanden.

William Bligh schaffte es mit dem kleinen Boot und seinen Leuten auf die weit entfernte Insel Timor. Von dort wurden sie gerettet, da es dort einen Stützpunkt der Niederländer gab. Früher wurde angenommen, dass Kapitän Bligh kein guter Kapitän und sehr grausam zu seinen Leuten war. Mittlerweile weiß man aber, dass er gar nicht so böse war. Von dieser Meuterei erzählen viele Bücher, Filme und Hörspiele.

Gedenktafel für den Matrosenaufstand in Kiel im Jahr 1918

Im Jahr 1918 befand sich Deutschland im Ersten Weltkrieg. Die Matrosen der deutschen Flotte verweigerten den Befehl gegen die britische Flotte zu kämpfen, da der Krieg eigentlich schon verloren war. Aus der Meuterei wurde ein Aufstand in ganz Deutschland.

Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges kam es zu mehreren Meutereien und Befehlsverweigerungen. Erwischte man die Aufständischen, wurden diese in den Kerker geworfen oder ermordet, manchmal sogar die gesamte Familie. So verweigerte etwa ein deutscher General den Befehl, Paris zu verteidigen oder zu zerstören, obwohl Deutschland den Krieg eigentlich schon verloren hatte. Der letzte Satz des Befehls, den Hitler gab, lautete: „Paris darf nicht oder nur als Trümmerfeld in die Hand des Feindes fallen.“




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