Butterfahrt: Unterschied zwischen den Versionen
(üb) |
Keine Bearbeitungszusammenfassung Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung |
||
(8 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:Schiff in Sonderburg Dänemark 1971.jpg| | [[Datei:Schiff in Sonderburg Dänemark 1971.jpg|mini|Das Butterschiff „Hansaline“ 1971 im Hafen von Sønderborg, einer [[Stadt]] in [[Dänemark]]. Heute heißt das Schiff „Pacific Queen“ und fährt in [[Panama]] umher.]] | ||
Eine | Eine „Butterfahrt“ war eine [[Schiff]]sreise, die früher an der [[Ostsee]] angeboten wurde. Bei einer Butterfahrt fuhr man mit dem Schiff über das Meer in ein anderes Land. An Bord konnte man Waren kaufen, die im Ausland billiger waren. In [[Dänemark]] war beispielsweise Butter billiger als in [[Deutschland]]. Daher kommt der Name Butterfahrt. | ||
Ein weiterer Vorteil war, dass man keine [[Zoll (Grenze)|Zölle]] für die Einkäufe auf solchen „Butterschiffen“ zahlen musste. Die Butterschiffe waren also so etwas ähnliches wie die Duty-Free-Läden, die man von Flughäfen und Häfen kennt. Außerdem konnte man den Einkauf so mit einem schönen Ausflug auf dem [[Meer]] verbinden. Besonders [[Rente|Rent]]ner unternahmen Butterfahrten, um mal unterwegs und in netter [[Gesellschaft]] zu sein. | |||
Ein weiterer Vorteil war, dass man keine [[Zoll (Grenze)|Zölle]] für die Einkäufe auf solchen „Butterschiffen“ zahlen musste. Außerdem konnte man den Einkauf so mit einem schönen Ausflug auf dem Meer verbinden. Besonders [[Rente|Rent]]ner unternahmen Butterfahrten, um mal | |||
Früher boten viele Schifffahrtsunternehmen solche Butterfahrten an. Die Reisen selbst waren meistens kostenlos oder sehr günstig, damit möglichst viele Leute mit den Schiffen fahren und dort Geld ausgeben. In deutschen Städten an der Ostsee wurden auch immer wieder Freikarten für Butterfahrten verteilt. | Früher boten viele Schifffahrtsunternehmen solche Butterfahrten an. Die Reisen selbst waren meistens kostenlos oder sehr günstig, damit möglichst viele Leute mit den Schiffen fahren und dort Geld ausgeben. In deutschen Städten an der Ostsee wurden auch immer wieder Freikarten für Butterfahrten verteilt. | ||
Doch im Jahr 1999 war Schluss damit. Die [[Europäische Union]] ließ es verbieten, dass man ohne Zoll einkaufen durfte. Viele Menschen, die mit Butterfahrten Geld verdienten, | Doch im Jahr 1999 war Schluss damit. Die [[Europäische Union]] ließ es verbieten, dass man ohne Zoll einkaufen durfte. Viele Menschen, die mit Butterfahrten Geld verdienten, mussten sich eine neue Arbeit suchen. | ||
Viele ehemalige Butterschiffe sind heute anderswo im Einsatz. Aus der „Helgoland“, dem größten Butterschiff, wurde später ein [[Kreuzfahrt]]schiff. Andere | Viele ehemalige Butterschiffe sind heute anderswo im Einsatz. Aus der „Helgoland“, dem größten Butterschiff, wurde später ein [[Kreuzfahrt]]schiff. Andere frühere Butterschiffe fahren noch auf anderen Kontinenten als [[Fähre]]n oder Linienschiffe. | ||
Auch heute noch | Auch heute noch reisen viele Menschen ins Ausland, um dort billig einzukaufen. Allerdings müssen sie die Waren auf dem Heimweg verzollen. Viele [[Schweiz]]er fahren zum Beispiel in eins ihrer Nachbarländer, weil die [[Ernährung|Lebensmittel]] dort weniger kosten. Leute aus [[Skandinavien]] fahren nach Deutschland und kaufen große Mengen [[Alkohol]], weil dieser in Skandinavien sehr teuer ist. Die Deutschen dagegen fahren gerne nach [[Polen]] oder [[Tschechien]] zum Einkaufen. | ||
{{ | {{Artikel}} | ||
[[Kategorie:Berufe und Wirtschaft]] | |||
[[Kategorie:Essen und Trinken]] |
Aktuelle Version vom 27. Februar 2024, 18:15 Uhr
Eine „Butterfahrt“ war eine Schiffsreise, die früher an der Ostsee angeboten wurde. Bei einer Butterfahrt fuhr man mit dem Schiff über das Meer in ein anderes Land. An Bord konnte man Waren kaufen, die im Ausland billiger waren. In Dänemark war beispielsweise Butter billiger als in Deutschland. Daher kommt der Name Butterfahrt.
Ein weiterer Vorteil war, dass man keine Zölle für die Einkäufe auf solchen „Butterschiffen“ zahlen musste. Die Butterschiffe waren also so etwas ähnliches wie die Duty-Free-Läden, die man von Flughäfen und Häfen kennt. Außerdem konnte man den Einkauf so mit einem schönen Ausflug auf dem Meer verbinden. Besonders Rentner unternahmen Butterfahrten, um mal unterwegs und in netter Gesellschaft zu sein.
Früher boten viele Schifffahrtsunternehmen solche Butterfahrten an. Die Reisen selbst waren meistens kostenlos oder sehr günstig, damit möglichst viele Leute mit den Schiffen fahren und dort Geld ausgeben. In deutschen Städten an der Ostsee wurden auch immer wieder Freikarten für Butterfahrten verteilt.
Doch im Jahr 1999 war Schluss damit. Die Europäische Union ließ es verbieten, dass man ohne Zoll einkaufen durfte. Viele Menschen, die mit Butterfahrten Geld verdienten, mussten sich eine neue Arbeit suchen.
Viele ehemalige Butterschiffe sind heute anderswo im Einsatz. Aus der „Helgoland“, dem größten Butterschiff, wurde später ein Kreuzfahrtschiff. Andere frühere Butterschiffe fahren noch auf anderen Kontinenten als Fähren oder Linienschiffe.
Auch heute noch reisen viele Menschen ins Ausland, um dort billig einzukaufen. Allerdings müssen sie die Waren auf dem Heimweg verzollen. Viele Schweizer fahren zum Beispiel in eins ihrer Nachbarländer, weil die Lebensmittel dort weniger kosten. Leute aus Skandinavien fahren nach Deutschland und kaufen große Mengen Alkohol, weil dieser in Skandinavien sehr teuer ist. Die Deutschen dagegen fahren gerne nach Polen oder Tschechien zum Einkaufen.
Klexikon.de ist die Wikipedia für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren, also ein kostenloses Online-Lexikon für Schulkinder. Zum Thema Butterfahrt findet ihr weitere Kinderseiten in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.
Das Klexikon wird gefördert durch den weltgrößten Wikipedia-Förderverein Wikimedia Deutschland, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg.
Unsere Klexikon-Botschafter sind die KiKA-Moderatoren Ralph Caspers („Wissen macht Ah!“, “Die Sendung mit der Maus“ und „Frag doch mal die Maus“) und Julian Janssen („Checker Julian“).
Das Kinderlexikon Klexikon sorgt für Medienkompetenz und Bildungsgerechtigkeit und ist wie die Wikipedia auf Spenden angewiesen. Denn hier finden Schülerinnen und Schüler zu 3.500 Themen das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern. Das ist Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich für Unterricht, Hausaufgaben und Präsentationen in der Schule.