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Datei:Lucas Cranach d.Ä. - Bildnis Luthers als Junker Jörg (Leipzig).jpg|Als „Junker Jörg“, als er sich vor dem Papst versteckte | Datei:Lucas Cranach d.Ä. - Bildnis Luthers als Junker Jörg (Leipzig).jpg|Als „Junker Jörg“, als er sich vor dem Papst versteckte |
Version vom 6. Dezember 2016, 12:54 Uhr
Martin Luther war ein Mönch und Professor aus Deutschland. In den Jahren nach 1500, am Beginn der Neuzeit, rief er die Leute dazu auf, neu über den Glauben nachzudenken. Man nennt ihn oft „Reformator“, weil er die Katholische Kirche reformieren, das heißt verändern wollte. Weil nicht alle seine Ideen gut fanden, wurde er schließlich zum Gründer einer neuen Kirche, der Evangelischen Kirche.
Geboren wurde er im Jahr 1483 in Eisleben, das heute in Sachsen-Anhalt liegt. Eigentlich sollte er Recht studieren. Doch bei einem Gewitter bekam er so viel Angst, dass er Gott versprach, Mönch zu werden, wenn er das Gewitter überlebt.
Als Mönch lebte Luther in einem Kloster. Er studierte die Religion und wurde Professor, also ein Lehrer an einer Universität. Seiner Meinung nach lief vieles in der Kirche falsch. Zum Beispiel konnte damals jemand, der etwas Schlechtes getan hatte, der Kirche einfach Geld geben. Dann verzieh ihm die Kirche im Namen Gottes. Luther fand, dass derjenige wenigstens Reue zeigen müsste.
Luther ärgerte sich so sehr, dass er im Jahr 1517 eine lange Liste mit Klagen öffentlich machte. Der Kaiser verteidigte aber die Kirche und erklärte Luther für vogelfrei, das heißt, dass jeder ihn töten durfte, ohne bestraft zu werden. Doch Luther hatte einen starken Beschützer: Der Fürst von Sachsen versteckte ihn auf der Wartburg im heutigen Thüringen. Die Reformation breitete sich aber weiter aus: Vor allem in Norddeutschland schlossen sich mehrere Fürsten der neuen Lehre an.
Nach seiner Zeit auf der Wartburg verließ Luther das Kloster und heiratete. Er stritt sich mit vielen Menschen, die eine andere Meinung über die Kirche hatten, und schrieb auch über die Politik. Im Jahr 1546 starb er.
Hat Luther die deutsche Sprache erfunden?
Während Luther sich auf der Wartburg versteckt hielt, nutzte er die Zeit, um dem Volk die Bibel nahe zu bringen. Seiner Meinung nach steht nichts zwischen dem Menschen und Gott, auch kein Papst. Darum sollten viele Menschen die Bibel selbst lesen können. So übersetzte er die Bibel vom Lateinischen in die deutsche Sprache. Auf diese Weise brauchte man niemanden von der Kirche, der einem die Heilige Schrift erklärte.
Luther war nicht der erste, der die Bibel ins Deutsche übersetzt hat. Er konnte das aber besonders gut und wollte lesbar und verständlich schreiben. Seine Bibel wurde mehrmals gedruckt. Von Mal zu Mal änderte er den Text: Er versuchte immer besser, diejenigen Wörter zu verwenden, die man in den meisten Gegenden kennt.
Luther hat die deutsche Sprache nicht erfunden. Er trug aber sehr dazu bei, dass die Menschen in Deutschland sich an eine gemeinsame Sprache gewöhnten. Seine Lutherbibel wurde ins Niederdeutsche übersetzt. Doch die Menschen im Norden wollten letztlich doch lieber gleich die hochdeutsche Lutherbibel lesen.
„An den christlichen Adel deutscher Nation“, eine Flugschrift von Luther