Postkarte

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Bei Läden für Souvenirs sieht man oft Ständer mit Postkarten, wie hier in London.

Eine Postkarte ist ein Stück Karton, das man mit der Post verschickt. Was auf der Karte steht, ist für alle Menschen offen sichtbar, die sie in die Hand bekommen. Auf der Karte steht die Adresse desjenigen, der die Karte bekommen soll, aber auch das, was man diesem Menschen sagen möchte.

Eine Ausstellung in Barcelona in Spanien über Postkarten

Auf der Postkarte ist normalerweise schon vieles vorgedruckt. Man findet dort zum Beispiel Linien vor, auf die man die Adresse schreibt. Es gibt auch Postkarten mit einer Seite, auf die ein Bild gedruckt worden ist. Man nennt sie Ansichtskarten.

Manche Postkarten haben die Briefmarke schon aufgedruckt: Wenn man die Postkarte kauft, bezahlt man das Porto also schon mit und muss sich nicht mehr um Briefmarken kümmern. Eine Bildpostkarte hat sowohl ein Bild als auch die vorgedruckte Briefmarke. Solche Karten kann man nur bei der Post kaufen. Ansonsten dürfen auch normale Verlage Postkarten und Ansichtskarten drucken und verkaufen.

Genauso, wie manche Menschen Briefmarken sammeln, gibt es auch Liebhaber für Postkarten. Dieses Hobby oder Fach nennt man nicht Philatelie, sondern Philokartie. Mit diesem Sammeln hat man aber erst begonnen, als die Idee der Postkarte schon etwa 100 Jahre alt war.

Woher kommt die Idee?

Eine Bildpostkarte aus dem Jahr 1870: Ein deutscher Soldat hat sie aus dem Krieg gegen Frankreich geschickt.

Schon vorher gab es Ideen für Postkarten. Doch durchgesetzt hat sich der Gedanke erst um das Jahr 1870. Damals haben mehrere Länder solche Karten erlaubt, ganz offiziell und amtlich. Man nannte sie Correspondenzkarten. Korrespondenz ist ein altes Wort für Briefverkehr. Es dauerte noch mehrere Jahre, bis man Postkarten in andere Länder oder gar weltweit verschicken konnte.

Eine Postkarte war und ist billiger als normale Briefe. Darum wurde sie rasch sehr beliebt. Zuerst verschickten Kaufleute sie, zum Beispiel, um sich mit anderen Kaufleuten zu verabreden. Später gab es mehr und mehr Tourismus: Die Leute wollten ihren Freunden und Nachbarn zeigen, wo sie ihren Urlaub verbringen.

Mit Postkarten hat man auch gerne Werbung oder Propaganda gemacht. Man zeigte Bilder, die für eine Religion oder eine politische Idee wichtig waren. Auch berühmte Leute und Fürsten hat man gern auf Postkarten gedruckt. So konnte man anderen zeigen, was man gut oder wichtig findet.

Wie viele Postkarten werden verschickt?

Eine sehr moderne Karte von heute: „esponseplus-Postkarte“ der Deutschen Post AG. Mit dieser Karte kann man anderen mitteilen, was für eine ePostbrief-Adresse man hat. Diese Art von Postkarte soll es einfacher machen, jemandem zu antworten.

In Deutschland hat man im Jahr 1875 über sechzig Millionen Postkarten verschickt. Im Jahr 1900 waren es fast eine Milliarde. Wenn man Briefe und Postkarten zusammenzählt, stellt man fest: Postkarten machten mehr als ein Drittel vom Gesamten aus.

In den Jahren um 1980 wurden es deutlich weniger. Die Leute hatten neue Möglichkeiten, rasch etwas mitzuteilen. Das war zunächst das Telefon und später das Internet. Doch noch immer verschickt man, allein aus Deutschland, jedes Jahr um die 150 Millionen Postkarten. Wenn man eine Karte anstatt einer Mail, App oder SMS verschickt, sagt man damit dem Empfänger: Ich finde dich so wichtig, dass ich mir gern die Mühe mache.




Klexikon.de ist die Wikipedia für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren, also ein kostenloses Online-Lexikon für Schulkinder. Zum Thema Postkarte findet ihr weitere Kinderseiten in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.

Das Klexikon wird gefördert durch den weltgrößten Wikipedia-Förderverein Wikimedia Deutschland, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg.

Unsere Klexikon-Botschafter sind die KiKA-Moderatoren Ralph Caspers („Wissen macht Ah!“, “Die Sendung mit der Maus“ und „Frag doch mal die Maus“) und Julian Janssen („Checker Julian“).

Das Kinderlexikon Klexikon sorgt für Medienkompetenz und Bildungsgerechtigkeit und ist wie die Wikipedia auf Spenden angewiesen. Denn hier finden Schülerinnen und Schüler zu 3.500 Themen das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern. Das ist Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich für Unterricht, Hausaufgaben und Präsentationen in der Schule.

Schreib uns gerne eine Nachricht und schau dir unsere Antworten dazu an.
HALLO, liebes Klexikon!