Teleskop
Ein Teleskop ist ein Fernrohr. Damit kann man Dinge in der Ferne stark vergrößert sehen, beispielsweise Planeten. Man meint dann, sie seien ganz nahe. Das griechische Wort „téle“ bedeutet fern, „skopein“ bedeutet anschauen.
Früher benutzte man Fernrohre vor allem in der Seefahrt. Heute brauchen sie viele Menschen zur Beobachtung von Wildtieren. Die Wissenschaft setzt immer größere Teleskope ein. Es gibt aber auch Sternwarten, die man besuchen kann. Dort kann man unter kundiger Anleitung einen Blick ins Weltall werfen.
Es gibt aber auch so etwas wie ein doppeltes Fernrohr: das Fernglas. In der Schweiz nennt man es Feldstecher. Die Gegenstände werden damit für jedes Auge getrennt vergrößert. Man kann auch die Schärfe einzeln einstellen, denn bei den meisten Menschen sehen nicht beide Augen gleich gut.
Wie entwickelten sich die Teleskope?
Im Jahr 1608 erfand ein Holländer das erste Fernrohr. Es bestand aus Linsen aus Glas, die er in einem Rohr anordnete. Später wurden die Linsen verbessert, und ein halbrunder Spiegel kam hinzu. So sind heute noch Fernrohre, die sich auch zum Beobachten von Wildtieren oder für Hobby-Astronomen eignen.
Kurz vor dem Jahr 1900 wurden größere Fernrohre gebaut, die man immer öfter Teleskope nannte. Sie können nicht nur sichtbares Licht einfangen. Sie erkennen auch Strahlungen, die für unser Auge unsichtbar sind. Mit ihnen kann man beispielsweise herausfinden, welches Material sich auf einem Planeten befindet.
Warum gibt es Teleskope im Weltraum?
Um die Erde ist eine Lufthülle, die Atmosphäre. Wenn Strahlungen durch die Atmosphäre kommen, dann können sie sich verändern. Darum hat man Teleskope gebaut, die im Weltraum funktionieren. Sie senden ihre Daten zur Erde. Dort setzen Computer die Daten zu Bildern zusammen.
Lange Zeit war das Hubble-Weltraumteleskop das bekannteste im Weltraum. Gebaut wurde es von der NASA und der ESA. Es ist nach dem Astronomen Edwin Hubble benannt, der bis zum Jahr 1953 in Kalifornien gelebt hatte. Im Jahr 1990 hat eine Rakete es in den Weltraum gebracht.
Der Spiegel des Teleskops ließ sich aufklappen und erreicht so einen Durchmesser von zwei Metern und vierzig Zentimetern. Das Teleskop hat nicht nur Foto- und Videokameras bei sich, sondern auch viele andere Geräte, mit denen man besondere Strahlung messen kann. Zudem gibt es Computer, um all die Daten zu verarbeiten. Deshalb kann es nicht nur normales Licht „sehen“, sondern auch Strahlung, die dem menschlichen Auge entgeht. Dies ist die Infrarot-Strahlung, die wir als Wärme wahrnehmen und die ultraviolette Strahlung. Solche Strahlen entstehen zum Beispiel in besonders heißen Sternen.
Allerdings hatte der Spiegel von Anfang an einen Fehler. Das Teleskop musste deshalb mehrmals durch Astronauten repariert werden. Einzelne Teile wurden dabei auch ausgetauscht. Daraufhin lieferte das Teleskop bessere Ergebnisse.
Dank des Hubble-Teleskops hat man viel über den Weltraum gelernt, zum Beispiel wie groß und wie alt das Universum ist. Auch viele Schwarze Löcher spürte das Teleskop auf. Auch mehr als eine Supernova konnte das Teleskop beobachten. Eine Supernova ist ein Stern, der sehr alt geworden ist und am Ende besonders hell aufleuchtet.
Manche Geräte des Hubble funktionieren schon nicht mehr. Man vermutet, dass es noch bis zum Ende des Jahres 2026 Daten liefern wird. Dann hat man 36 Jahre lang etwas vom Hubble-Weltraumteleskop gehabt.
Welches ist das teuerste Weltraumteleskop?
Das James-Webb-Weltraumteleskop wurde seit dem Jahr 1996 entwickelt, ebenfalls gemeinsam von der NASA und der ESA. Das hat 10 Milliarden Dollar gekostet. Davon hätte man den Berliner Hauptbahnhof etwa sieben Mal bauen können.
Das Teleskop ist seit dem Anfang des Jahres 2022 im All. Es musste erst einen bestimmten Punkt im All erreichen. Dort hat es sich selbst aufgebaut: Der Spiegel und der Sonnenschutz mussten ausgefaltet werden. Im Sommer 2022 schickte es die ersten Bilder zur Erde.
Zu seinen Aufgaben gehört die Suche nach Spuren aus der ersten Zeit nach dem Urknall. Frühe Sterne, Galaxien, Schwarze Löcher oder was auch immer sollten aufgespürt und untersucht werden.
Auch Planeten außerhalb unseres Sonnensystems soll das Webb-Teleskop entdecken. Man will deren Atmosphäre untersuchen und feststellen, ob dort Leben möglich wäre. Einen ersten Erfolg konnte das Teleskop bereits im August verbuchen: Es hat bewiesen, dass es auf einem solchen Planeten Kohlendioxid gibt. Dieses Gas atmen auf der Erde Menschen und Tiere aus. Pflanzen nehmen es wieder auf und wandeln es um.
Unter jeder dieser Kuppeln befindet sich ein drehbares Teleskop.
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