Friedrich Ebert

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Friedrich Ebert im Jahr 1922, als er schon drei Jahre lang Reichspräsident war.

Friedrich Ebert war ein deutscher Politiker. Seine Partei war die Sozialdemokratische Partei Deutschlands. Er war in Deutschland als erster Staatsoberhaupt, ohne Adliger zu sein.

Geboren wurde Friedrich Ebert im Jahr 1871. Sein Vater war Schneider, und er selbst lernte das Handwerk des Sattlers. So jemand macht Sättel, mit denen man auf Pferden reitet. Wie viele junge Handwerksgesellen reiste er durchs Land. Dabei lernte er die Sozialdemokraten kennen. Diese Partei setzte sich für die Arbeiter und die armen Leute ein.

Schließlich begann er, für die Partei zu arbeiten und wurde im Jahr 1913 einer von zwei Chefs der Partei. Am Ende des Ersten Weltkriegs waren viele Menschen in Deutschland unzufrieden mit dem Kaiser und seiner Regierung. Ebert wurde Chef der Regierung und sorgte dafür, dass die Deutschen ein neues Parlament wählten. Das Parlament wählte Friedrich Ebert zum Reichspräsidenten.

Das deutsche Staatsoberhaupt hatte damals noch ziemlich viel Macht. Ebert nutzte sie, um die Demokratie gegen ihre Feinde zu schützen. Er wurde aber krank und starb schon im Jahr 1925, also mit 54 Jahren.

Was machten Ebert und die Sozialdemokraten?

Friedrich Ebert im Vorstand der Sozialdemokratischen Partei, im Jahr 1909. Er steht in der oberen Reihe. Der Vorstand ist das oberste Organ einer Partei.

Die Sozialdemokratische Partei war einige Zeit in Deutschland verboten. In Eberts Zeit war sie wieder erlaubt, aber der Staat sah die Sozialdemokraten immer noch als Feind an. Der Staat meinte, dass die Sozialdemokraten zu viel verändern wollten.

In der Partei gab es die Revolutionären: Sie wollten aus Deutschland eine kommunistische Republik machen. Ebert hingegen gehörte zu einer anderen Gruppe, den Reformern. Sie wollten das bestehende Deutschland auf friedliche Weise nach und nach verbessern. Ebert interessierte sich nicht so sehr für eine Revolution und den Streit darüber.

Ebert betrieb zum Beispiel eine Kneipe, wo sich die Sozialdemokraten treffen konnten. Auch arbeitete er für eine Zeitung der Partei. Im Jahr 1912 wurde er Mitglied des deutschen Parlaments, des Reichstags. Im selben Jahr wurde seine Partei die größte im Reichstag.

Im Ersten Weltkrieg hat der Reichstag die Regierung unterstützt. Das taten auch die Sozialdemokraten, obwohl der Staat sie immer schlecht behandelt hatte. Die Sozialdemokraten, die katholische Partei und die linken Liberalen verlangten seit 1917, dass die Regierung sich für einen Frieden einsetzt.

Wie wurde Ebert Reichspräsident?

Im Januar 1919 in Berlin: Sozialdemokraten machen Werbung für ihre Partei. Der Rat der Volksbeauftragten hatte das Frauenwahlrecht vorgeschrieben: Daher durften, bei der Wahl zur Nationalversammlung, zum ersten Mal auch Frauen wählen.

Die Sozialdemokraten hatten seit dem Jahr 1918 Mitglieder in der Regierung. Sie erreichten es auch, dass Deutschland demokratischer wurde: Seit Oktober 1918 konnte jemand nur dann Regierungschef sein, wenn ihm das Parlament vertraute.

Für Ebert hätte das schon gereicht. Er wollte keine Revolution, also keine Veränderung mit Gewalt. Er konnte gut mit einem Kaiser leben, sofern das Parlament bestimmte, wer die Regierung führte. Über das Parlament würden die Sozialdemokraten ihre Ideen durchsetzen könnten.

Aber die Deutschen waren immer noch unzufrieden. Soldaten begannen, den Befehlen ihrer Führer nicht mehr zu folgen. Die Sozialdemokraten und andere Parteien wollten, dass der Kaiser abtritt. Die deutsche Regierung bekam Angst, dass es zum Bürgerkrieg zwischen Deutschen kommt. Oder aber die Kommunisten könnten an die Macht kommen, wie im Jahr 1917 in Russland.

Am 9. November 1918 handelte Reichskanzler Prinz Max von Baden: Er erklärte, dass der Kaiser zurückgetreten sei. Der neue Reichskanzler sollte Friedrich Ebert sein. Das durfte Prinz Max eigentlich gar nicht entscheiden. Aber die Beamten und die meisten Deutschen fanden es in Ordnung.

Die Sozialdemokraten, Revolutionäre und Reformer, bildeten ein neues Organ: den Rat der Volksbeauftragen. Ebert und ein linker Sozialdemokrat wurden beide Chefs. Der Rat bestimmte: Die Deutschen wählen eine Nationalversammlung. Das war ein Parlament, das eine neue Verfassung beschließen soll. Deutschland sollte eine Republik und eine richtige Demokratie werden.

Die Nationalversammlung wählte Friedrich Ebert zum Reichspräsidenten, am 11. Februar 1919. Das war der Name des Staatsoberhaupts anstelle eines Kaisers. Ebert blieb auch später Reichspräsident, als es schon die neue Verfassung gab: die Weimarer Reichsverfassung. Laut Verfassung sollte der Reichspräsident allerdings vom Volk gewählt werden. Deutschland hieß damals die Weimarer Republik.

Was machte Ebert als Reichspräsident?

Der neue Reichspräsident Friedrich Ebert zeigt sich den Menschen in Weimar. Die Nationalversammlung traf sich in dieser Stadt, weil man die Hauptstadt Berlin nicht für sicher hielt.

Deutschland hatte damals viele Probleme. Der Krieg war verloren, und die Sieger verlangten, dass Deutschland dafür bezahlte. Viele Deutsche wurden arm. Die Nationalsozialisten und die Kommunisten waren Extremisten, die den Staat und die Demokratie angriffen.

Normalerweise sollte der Reichspräsident gar nicht selbst regieren. Seine Aufgabe war es vor allem, eine Regierung einzusetzen. Die Regierung musste mit dem Parlament zusammenarbeiten. Doch im Parlament gab es viele verschiedene Meinungen, und es kam immer wieder zu neuen Regierungen.

Ebert unterstützte die Regierungen so gut er es konnte. Als Reichspräsident durfte er auch im Notfall vieles selbst bestimmen. Zum Beispiel schickte er Soldaten nach Thüringen und Sachsen, wo Kommunisten in der Landesregierung saßen. Manche Leute fanden das schlecht. Ihrer Meinung nach hat Ebert mehr gegen die Kommunisten getan als gegen Nationalsozialisten.

Was passierte nach dem Tod von Ebert?

Nach dem Tod Eberts im Jahr 1925: Seine Partei ruft dazu auf, den Sozialdemokraten Otto Braun zu wählen. Auf diesem Plakat sieht man aber nicht Braun, sondern einen Steuermann und ein Bild von Ebert.

Extremisten hassten den Reichspräsidenten. Jemand warf Ebert vor: Im Krieg habe Ebert einen Streik von Arbeitern veranstaltet. Deutschland habe auch dadurch den Krieg verloren. Ebert wehrte sich gegen diese Behauptung und ging vor Gericht.

Ebert war aber krank: Sein Blinddarm war entzündet. Er ließ sich aber lange nicht operieren, weil er Zeit für das Gericht brauchte. Er starb am Anfang des Jahres 1925. Sonst wäre er noch einige Monate Reichspräsident gewesen.

Die Deutschen wählten einen neuen Reichspräsidenten: Paul von Hindenburg. Er hielt sich lange an die Verfassung. Aber im Jahr 1933 machte er Adolf Hitler zum Reichskanzler und half ihm so, die Demokratie abzuschaffen.

Seit dem Zweiten Weltkrieg wird Ebert in Deutschland sehr verehrt. In Heidelberg, wo er geboren wurde, gibt es ein Museum über ihn: die Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte. Wie auch andere Parteien hat die Sozialdemokratische Partei eine Stiftung, die Bildung zur Politik fördert: die Friedrich-Ebert-Stiftung.

Reichspräsident Ebert war oft übel beleidigt worden. Daher hat man die Gesetze geändert: Wer heute den Bundespräsidenten sehr schlimm beschimpft, kann dafür streng bestraft werden.




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