Drachen
Ein Drachen oder ein Flieger ist ein Stück Stoff oder Papier. Daran ist ein Faden befestigt, manchmal über ein Gestell. Der Wind bewegt den Drachen in die Höhe.
Meistens ist ein Drachen ein Spielzeug für Kinder. Für Erwachsene ist Drachenfliegen auch ein Sport. Man kennt dafür solche Drachen auch das englische Wort „kite“. Das wird ungefähr wie „keit“ ausgesprochen.
Woher kommen die Drachen?
Das Fliegenlassen eines Drachens kommt aus dem Alten China. Man hat es vielleicht schon 1000 Jahre vor Christus erfunden. In China gab es schon früh einen leichten Stoff, die Seide. Außerdem wächst dort Bambus, ein Holz mit hohlen Stämmen. Die eignen sich gut für Drachen, weil sie so leicht sind.
Das Wort „Drachen“ hat damit zu tun, dass die Chinesen ihre Flieger gern wie Drachen haben aussehen lassen. Vor etwa 400 Jahren entstanden auch in Europa Drachen. Jedenfalls hat man aus dieser Zeit Bilder davon. Man vermutet jedoch, dass schon die Römer von Drachen aus China wussten.
Warum kann ein Drachen fliegen?
Ein Drachen fliegt in der Luft wegen des Auftriebs. Das ist eine Kraft, die auch für die Flügel von Flugzeugen wichtig ist. Beim Drachen streicht der Wind um den Stoff und treibt ihn nach oben.
Man kann einen Drachen aber auch ohne Wind fliegen lassen. Dazu muss man schnell rennen und den Drachen hinter sich her ziehen. Durch die Bewegung entsteht Auftrieb, und der Drachen steigt in die Höhe. Sobald man nicht mehr rennt, sinkt er aber auch rasch wieder.
Was kann man mit Drachen machen?
Schon für die Chinesen war der Flugdrachen ein Spielzeug. Man hat damit aber auch hohe Dinge vermessen, wie eine Mauer.
Um das Jahr 1750 fing man an, mit Drachen das Wetter zu erforschen. Benjamin Franklich hat angeblich den Blitz in Drachen einschlagen lassen, obwohl das sehr gefährlich war. So hat er die Elektrizität im Blitz erforscht. Heute vermutet man aber, dass er das nicht wirklich getan hat, sondern nur den Gedanken hatte.
Flugdrachen hat man außerdem im Krieg genutzt. Man kann Drachen so bauen, dass der Wind mit dem Drachen Geräusche macht. Im Alten China haben die Feinde sich dadurch erschrocken, als sie nachts plötzlich Geräusche hörten. Später hat man zum Beispiel Luftabwehrdrachen gebaut: Diese Drachen sollten das Weiterfliegen von Flugzeugen schwieriger machen.
Mit Drachen hat man schon vor hundert Jahren Fotos aus der Luft gemacht. Die Firma Steiff, die man von den Teddybären kennt, hat den Roloplan dafür erfunden. Das war ein Drachen aus einem Stoffschlauch.
Beim Kite-Sport heißen die Drachen-Lenker Piloten. Es geht darum, Kunststücke in der Luft zu zeigen. Ein weiterer Sport ist das Kitesurfen. Das ist wie Windsurfen. Doch beim Kitesurfen hat man kein Segel am Brett befestigt, sondern einen Drachen. Der zieht das Brett mit dem Kite-Surfer über das Wasser.
Flugdrachen aus Bali, das zu Indonesien gehört
In einem Drachenladen in Lucknow, in Indien
Vor über hundert Jahren: Ein Drachen mit Fotokamera im Sudan.
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