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Rumpelstilzchen: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:J. E. Rogers, Rumpelstiltzchen.jpg|mini|Rumpelstilzchen bietet der verzweifelten Müllerstochter seine Hilfe an.]]
Rumpelstilzchen ist eines der bekanntesten [[Märchen]] der [[Brüder Grimm]]. Es gehört zu ihrer Sammlung der „Kinder- und Hausmärchen“. Hauptfigur ist ein [[Mädchen]] das eine unmögliche Aufgabe lösen muss. Sein Vater hat nämlich damit angegeben, dass seine Tochter Stroh zu [[Gold]] spinnen könne. Ein [[Zwerg]] mit übernatürlichen Kräften und dem [[Name]]n Rumpelstilzchen, hilft ihr. Er verlangt dafür aber von ihr Belohnungen.


Den Namen hat das Märchen vom zaubernden Zwerg. Woher der seltsame Name kommt, ist nicht ganz klar. Die einen sagen: Rumpeln ist ein anderes [[Wort]] für Poltern oder Lärm machen. Stilzchen ist vielleicht mit dem Wort Stelze, also [[Bein]] verwandt. Dann wäre es ein polternder [[Kobold]]. Andere behaupten, dass der Name von „Schrumpelstelzchen“ abgeleitet ist. Das hieße dann „Zwerg mit kurzen Beinen“.


[[Datei:The Miller's Daughter by Anne Anderson.jpg|mini|Rumpelstilzchen hilft der verzweifelten Müllerstochter]]
Ähnliche Ideen wie in diesem Märchen gibt es auch in anderen Geschichten. Die Gebrüder Grimm haben das Märchen aus mehreren Geschichten zusammengestellt. So ist es bekannt geworden.


== Worum geht es in der Geschichte? ==
[[File:Rumpelstiltskin - Jack Zipes Historic Fairy Tale Postcard Collection - Dočkal, H (ca. 1928 or earlier).jpg|thumb|Auf einer alten [[Postkarte]]: Der Müller gibt vor dem [[König]] an.]]
Ein [[Müller]] gibt vor dem [[König]] damit an, seine Tochter könne Stroh zu Gold spinnen. Der geldgierige König lässt die Tochter des Müllers auf sein [[Schloss]] bringen und sperrt sie in eine Kammer voll Stroh ein. Er droht ihr damit, sie zu [[Tod|töten]], wenn sie das Stroh nicht über [[Nacht]] zu Gold spinnt. Natürlich kann sie das nicht. Als sie in ihrer [[Angst|Todesangst]] zu weinen beginnt, kommt ihr ein kleines Männlein zu Hilfe und spinnt das Stroh zu Gold. Das Mädchen gibt ihm dafür ihr Halsband.


Rumpelstilzchen
In der nächsten Nacht sperrt sie der gierige König mit der gleichen Drohung wieder ein. Und wieder hilft ihr das Männlein. Diesmal bekommt es ihren Ring. Vor der dritten Nacht verspricht der König dem Mädchen, sie zu heiraten, wenn sie das Kunststück noch einmal fertigbringt. Aber nicht, weil er sie liebt, sondern nur, weil er weiter Gold will. Und wieder hilft das Männlein. Aber die Müllerstochter hat nichts mehr, was sie ihm geben kann. So verlangt der Zwerg als Belohnung ihr erstes [[Kind]]. In ihrer [[Angst]] stimmt sie zu.


Rumpelstilzchen ist die Titelfigur eines der bekanntesten [[Märchen]] aus den „Kinder- und Hausmärchen“ der [[Gebrüder Grimm]].  
Der König [[Hochzeit|heiratet]] die Müllerstocher, und ein [[Jahr]] später bekommt die junge Königin ein Kind. Da kommt das Männlein und will seine Belohnung. Das Mädchen bietet ihm alle [[Wohlstand|Reichtümer]] an, aber das Männchen besteht auf dem Kind. Als sie aber furchtbar zu weinen beginnt, lässt sich der Zwerg erweichen. Er sagt zu ihr: Wenn sie in drei Tagen seinen Namen errät, kann sie ihr Kind behalten.


Woher der seltsame [[Name]] kommt, ist nicht ganz klar. Da Rumpelstilzchen im Märchen als kleines Männlein bezeichnet wird, gilt es als wahrscheinlich, dass der Name von „Schrumpelstelzchen“, d.h. „[[Zwerg]] mit kurzen Beinen“ abgeleitet ist.
Zwei Tage lang versucht sie es zuerst mit gewöhnlichen, dann mit ungewöhnlichen Namen, aber vergeblich. Am dritten Tag sagt ihr ein Bote, er habe in einem fernen [[Wald]] ein Männchen um ein [[Feuer]] tanzen gesehen. Das Männchen habe sich schon auf das Kind der Königin gefreut. Es heiße Rumpelstilzchen. Als das Männlein wiederkommt und die Königin den richtigen Namen sagt, reißt es sich vor Wut in der Mitte auseinander.
 
 
== Was passiert in dem Märchen? ==
 
Ein [[Müller]] gibt vor dem [[König]] damit an, dass seine Tochter [[Stroh]] zu [[Gold]] spinnen könne. Der geldgierige König lässt das Mädchen auf sein [[Schloss]] bringen, sperrt sie in eine Kammer voll Stroh ein und droht ihr an sie zu töten, wenn sie das Stroh nicht über Nacht zu Gold spinnt. Natürlich kann sie das nicht und als sie in ihrer Todesangst zu weinen beginnt, kommt ihr ein kleines Männlein zu Hilfe. Sie gibt ihm dafür ihr Halsband. Der gierige König sperrt sie in der nächsten Nacht mit der gleichen Drohung wieder ein. Und wieder hilft ihr das Männlein, das diesmal ihren Ring bekommt. Vor der dritten Nacht verspricht der König dem Mädchen sie zu heiraten, wenn sie das Kunststück noch einmal fertigbringt. Da das Mädchen aber nichts mehr hat, was es dem Männlein schenken kann, verlangt er ihr erstes Kind. In seiner Angst stimmt das Mädchen zu.
 
Ein Jahr nach der Hochzeit kommt das Männlein und will seine Belohnung. Das Mädchen, jetzt Königin, bietet ihm alle Reichtümer an, aber das Männchen besteht auf dem Kind. Als sie aber furchtbar zu weinen beginnt, lässt es sich erweichen. EWr sagt ihr: Wenn sie in drei Tagen seinen Namen errät, kann sie ihr Kind behalten. Zwei Tage lang versucht sie es mit erst gewöhnlichen, dann ungewöhnlichen Namen vergeblich. Am dritten Tag sagt ihr ein [[Bote]], er habe in einem fernen Wald ein Männchen um ein Feuer tanzen gesehen, weil es sich schon auf das Königkind freute. Es heiße Rumpelstilzchen. Als das Männlein wiederkommt und die Königin den richtigen Namen sagt, reißt es sich vor Wut in der Mitte auseinander.
 


== Was ist das Besondere an diesem Märchen? ==
== Was ist das Besondere an diesem Märchen? ==
Einiges an "Rumpelstilzchen" ist für Märchen sehr typisch:
* Für die Guten, in unserem Fall ist es das Mädchen, geht die Geschichte gut aus. Es hat ja auch nichts Schlimmes getan.
* Ein Zwerg, der Zauberkräfte hat, ist in einem Märchen auch normal. In anderen Märchen kommen [[Fee]]n, [[Hexe]]n, [[Riese]]n, sprechende [[Tier]]e und vieles mehr vor, was es in der Wirklichkeit nicht gibt.
* Die Zahl Drei spielt wie in anderen Märchen eine wichtige Rolle: Drei Nächte muss das Mädchen Stroh zu Gold spinnen und dreimal versucht sie den Namen herauszubringen.


Einiges an diesem Märchen ist sehr typisch:
Aber andere Dinge sind ungewöhnlich:
* Die Bösen werden nicht alle bestraft: der Vater nicht, der das Mädchen durch seine unsinnige Lüge erst in die furchtbare Situation gebracht hat. Und auch nicht dem habgierigen König passiert nichts.
* Meistens müssen die Hauptpersonen besondere Prüfungen bestehen, aber das Mädchen würde ohne das Rumpelstilzchen versagen.
* Das Märchen „Rumpelstilzchen“ ist im Gegensatz zu vielen anderen Märchen ziemlich witzig: So fragt die Königin: „Heißt du vielleicht Rippenbiest oder Hammelswade oder Schnürbein?“


·        Für die Gute, in unserem Fall: für das Mädchen, geht die Geschichte gut aus. Es hat ja auch nichts Schlimmes getan.
Es gibt vom Märchen „Rumpelstilzchen“ zahlreiche [[Film|Verfilmungen]], verschiedene [[Theater]]fassungen, [[Hörspiel]]e und ein Kindersingspiel. Wenn jemand sehr schnell wahnsinnig zornig wird und „explodiert“, sagt man im süddeutschen Raum: Der oder die ist ein Rumpelstilzchen. Vielleicht wird deshalb auch eine [[Rakete]] der deutschen [[Bundeswehr]] Rumpelstilzchen genannt.


·        Ein Zwerg, der Zauberkräfte hat, ist im Märchen normal. In anderen Märchen kommen [[Feen]], [[Hexen]], [[Riesen]], sprechende Tiere und vieles mehr vor, was es in der Wirklichkeit nicht gibt.
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Rumpelstiltskin - 53075953054 - Jack Zipes Historic Fairy Tale Postcard Collection - Dočkal, H (ca. 1928 or earlier).jpg|Der Späher beobachtet Rumpelstilzchen.
·        Die Zahl Drei spielt eine wichtige Rolle: Drei Nächte muss das Mädchen Stroh zu Gold spinnen, dreimal versucht sie den Namen herauszubringen.  
Rumplestiltskin - Anne Anderson.jpg|Rumpelstilzchen tanzt ums [[Feuer]]
 
Rumpelstilzchen Papiertheaterfigur.jpg|Rumpelstilzchen als [[Theater|Theaterfigur]] aus [[Papier]]...
Aber anderes ist ungewöhnlich:
Sprookjesbos Valkenburg 20180804 Repelsteeltje.jpg|...als Puppe...
 
Rumpelstiltskin Efteling.jpg|...und in einem [[Freizeitpark]]
·        Die Bösen werden nicht bestraft, weder der Vater, der das Mädchen durch seine unsinnige Lüge erst die furchtbare Situation gebracht hat, noch der habgierige König.
Rumpelstilzchen1.JPG|Auch eine Kinderbahn namens Rumpelstilzchen gibt es in [[Stuttgart]].
 
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·        Meistens müssen die Hauptpersonen besondere Prüfungen bestehen; das Mädchen würde ohne das Rumpelstilzchen versagen.
 
·        Das Märchen „Rumpelstilzchen“ ist im Gegensatz zu vielen anderen Märchen ziemlich witzig: So fragt die Königin: „Heißt du vielleicht Rippenbiest oder Hammelswade oder Schnürbein.
 
 
 
== Wie lebt das Märchen weiter? ==
 
·        Es gibt vom Märchen „Rumpelstilzchen“ zahlreiche Verfilmungen, verschiedene Theaterfassungen, ein Hörspiel und ein Kindersingspiel.
 
·        Wenn jemand sehr schnell wahnsinnig zornig wird und „explodiert“, sagt man im süddeutschen Raum: Der/sie ist ein Rumpelstilzchen.


·        Vielleicht ist deshalb auch eine [[Rakete]] der deutschen [[Bundeswehr]] Rumpelstilzchen benannt.
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[[Kategorie:Sprache und Kultur]]
 
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[[Märcheninseln Limbach-Oberfrohna, Rumpelstilzchen (2).jpg|thumb|Rumpelstilzchen tanzt ums Feuer-Darstellung aus Limbach)]]
 
[[Rumpelstilzchen Papiertheaterfigur.jpg|thumb|Rumpelstilzchen-Papiertheaterfigur aus dem 19. Jahrhundert]]
 
[[Rumpelstilzchen1.JPG|thumb|Auch eine Kinderbahn namens Rumpelstilzchen gibt es in Stuttgart]]
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Aktuelle Version vom 23. Dezember 2023, 09:09 Uhr

Rumpelstilzchen bietet der verzweifelten Müllerstochter seine Hilfe an.

Rumpelstilzchen ist eines der bekanntesten Märchen der Brüder Grimm. Es gehört zu ihrer Sammlung der „Kinder- und Hausmärchen“. Hauptfigur ist ein Mädchen das eine unmögliche Aufgabe lösen muss. Sein Vater hat nämlich damit angegeben, dass seine Tochter Stroh zu Gold spinnen könne. Ein Zwerg mit übernatürlichen Kräften und dem Namen Rumpelstilzchen, hilft ihr. Er verlangt dafür aber von ihr Belohnungen.

Den Namen hat das Märchen vom zaubernden Zwerg. Woher der seltsame Name kommt, ist nicht ganz klar. Die einen sagen: Rumpeln ist ein anderes Wort für Poltern oder Lärm machen. Stilzchen ist vielleicht mit dem Wort Stelze, also Bein verwandt. Dann wäre es ein polternder Kobold. Andere behaupten, dass der Name von „Schrumpelstelzchen“ abgeleitet ist. Das hieße dann „Zwerg mit kurzen Beinen“.

Ähnliche Ideen wie in diesem Märchen gibt es auch in anderen Geschichten. Die Gebrüder Grimm haben das Märchen aus mehreren Geschichten zusammengestellt. So ist es bekannt geworden.

Worum geht es in der Geschichte?

Auf einer alten Postkarte: Der Müller gibt vor dem König an.

Ein Müller gibt vor dem König damit an, seine Tochter könne Stroh zu Gold spinnen. Der geldgierige König lässt die Tochter des Müllers auf sein Schloss bringen und sperrt sie in eine Kammer voll Stroh ein. Er droht ihr damit, sie zu töten, wenn sie das Stroh nicht über Nacht zu Gold spinnt. Natürlich kann sie das nicht. Als sie in ihrer Todesangst zu weinen beginnt, kommt ihr ein kleines Männlein zu Hilfe und spinnt das Stroh zu Gold. Das Mädchen gibt ihm dafür ihr Halsband.

In der nächsten Nacht sperrt sie der gierige König mit der gleichen Drohung wieder ein. Und wieder hilft ihr das Männlein. Diesmal bekommt es ihren Ring. Vor der dritten Nacht verspricht der König dem Mädchen, sie zu heiraten, wenn sie das Kunststück noch einmal fertigbringt. Aber nicht, weil er sie liebt, sondern nur, weil er weiter Gold will. Und wieder hilft das Männlein. Aber die Müllerstochter hat nichts mehr, was sie ihm geben kann. So verlangt der Zwerg als Belohnung ihr erstes Kind. In ihrer Angst stimmt sie zu.

Der König heiratet die Müllerstocher, und ein Jahr später bekommt die junge Königin ein Kind. Da kommt das Männlein und will seine Belohnung. Das Mädchen bietet ihm alle Reichtümer an, aber das Männchen besteht auf dem Kind. Als sie aber furchtbar zu weinen beginnt, lässt sich der Zwerg erweichen. Er sagt zu ihr: Wenn sie in drei Tagen seinen Namen errät, kann sie ihr Kind behalten.

Zwei Tage lang versucht sie es zuerst mit gewöhnlichen, dann mit ungewöhnlichen Namen, aber vergeblich. Am dritten Tag sagt ihr ein Bote, er habe in einem fernen Wald ein Männchen um ein Feuer tanzen gesehen. Das Männchen habe sich schon auf das Kind der Königin gefreut. Es heiße Rumpelstilzchen. Als das Männlein wiederkommt und die Königin den richtigen Namen sagt, reißt es sich vor Wut in der Mitte auseinander.

Was ist das Besondere an diesem Märchen?

Einiges an "Rumpelstilzchen" ist für Märchen sehr typisch:

  • Für die Guten, in unserem Fall ist es das Mädchen, geht die Geschichte gut aus. Es hat ja auch nichts Schlimmes getan.
  • Ein Zwerg, der Zauberkräfte hat, ist in einem Märchen auch normal. In anderen Märchen kommen Feen, Hexen, Riesen, sprechende Tiere und vieles mehr vor, was es in der Wirklichkeit nicht gibt.
  • Die Zahl Drei spielt wie in anderen Märchen eine wichtige Rolle: Drei Nächte muss das Mädchen Stroh zu Gold spinnen und dreimal versucht sie den Namen herauszubringen.

Aber andere Dinge sind ungewöhnlich:

  • Die Bösen werden nicht alle bestraft: der Vater nicht, der das Mädchen durch seine unsinnige Lüge erst in die furchtbare Situation gebracht hat. Und auch nicht dem habgierigen König passiert nichts.
  • Meistens müssen die Hauptpersonen besondere Prüfungen bestehen, aber das Mädchen würde ohne das Rumpelstilzchen versagen.
  • Das Märchen „Rumpelstilzchen“ ist im Gegensatz zu vielen anderen Märchen ziemlich witzig: So fragt die Königin: „Heißt du vielleicht Rippenbiest oder Hammelswade oder Schnürbein?“

Es gibt vom Märchen „Rumpelstilzchen“ zahlreiche Verfilmungen, verschiedene Theaterfassungen, Hörspiele und ein Kindersingspiel. Wenn jemand sehr schnell wahnsinnig zornig wird und „explodiert“, sagt man im süddeutschen Raum: Der oder die ist ein Rumpelstilzchen. Vielleicht wird deshalb auch eine Rakete der deutschen Bundeswehr Rumpelstilzchen genannt.




Zu „Rumpelstilzchen“ findet ihr mehr Inhalte in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.

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