Apachen
Als Apachen bezeichnet man mehrere sprachlich und kulturell verwandte Völker der nordamerikanischen Ureinwohner. Meist meint man damit die Chiricahua, Mescalero, Jicarilla, Lipan, die westlichen Apachen und die Kiowa. Diese Völker leben im Südwesten der USA und dem Norden von Mexiko. Die Apachen nennen sich selber nicht Apachen. Apache ist die englische Übersetzung eines spanischen Wortes, das die Spanier wahrscheinlich von anderen Ureinwohnern übernommen haben.
Über die Geschichte der Apachen, bevor die Europäer kamen, weiß man heute eher wenig. Wahrscheinlich wanderten sie im 14. oder 15. Jahrhundert vom Rand der Arktis her über die Rocky Mountains ein. In Alaska und im Norden Kanadas werden noch verwandte Sprachen gesprochen, die man Athapaskisch nennt. Die ersten Europäer, welche die Apachen trafen, waren die Spanier. Sie hatten in der Nähe Kolonien gegründet. Die Europäer brachten Pferde mit nach Amerika. Dadurch wurden die Apachen zu einem Reitervolk. Sie plünderten und legten Feuer in fremden Siedlungen. Andere Ureinwohner und sogar die Spanier fürchteten sie. Auf diese Weise konnten sie die weißen Siedler lange Zeit von ihrem Gebiet fernhalten.
Erst im 19. Jahrhundert gelang es der Armee der Vereinigten Staaten, das Gebiet der Apachen größtenteils zu erobern. Geronimo, ein Häuptling der Chiricahua, konnte sich zwar zunächst erfolgreich gegen die Amerikaner wehren. Aber auch er wurde schließlich besiegt und gefangen genommen. Die Apachen mussten sich in kleine Reservate zurückziehen. Dort konnten die Apachen zum Teil nach ihren eigenen Regeln leben. Heute gibt es noch knapp 100.000 Apachen in den USA, also weniger als eine Großstadt Einwohner hat. Sie haben sich weitgehend an die amerikanische Lebensweise angepasst, befolgen aber zum Teil immer noch die alten Bräuche und Rituale. Manche haben den christlichen Glauben angenommen.
Wie lebten die Apachen früher?
Die Apachen-Völker waren Nomaden. Sie hatten also kein festes zuhause und zogen ihrer Beute hinterher. Gejagt wurden vor allem Rehe, Kojoten, Füchse und Bisons. Die Apachen lebten in Gemeinschaften, die sich aus mehreren Großfamilien, den Gotah, zusammensetzten. Angeführt wurden die Gotah von einer Frau. In der Fachsprache sagt man: die Apachen waren matriarchal. Die Krieger gehorchten nicht dem Häuptling, sondern Leuten, die durch ihren Reichtum oder eine geistliche Verbindung angesehen waren. Der Häuptling war in der Regel stattdessen Medizinmann, also zuständig für das Heilen von Krankheiten.
Die Apachen glauben an mehrere Gottheiten und Geisterwesen. Manche dieser Wesen sind gut, andere böse. Der höchste Gott Ussen, soll die Welt und die Lebewesen darauf erschaffen haben. Außerdem glauben die Apachen, dass alles, was in der Welt passiert, durch eine unsichtbare Kraft beeinflusst wird, die sie diyi´ nennen. Diese Kraft steckt in jedem Lebewesen und in jedem Ding. Einige Menschen, die Diyin, sollen die Kraft teilweise steuern können. Diese Gabe haben sie aber nicht erlernt, sie haben sie erhalten.
Karl Mays Romanfigur Winnetou ist ein Apache.
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