Bronzezeit
Die Bronzezeit hat ihren Namen davon, dass die Menschen ihre Werkzeuge mehr und mehr aus Bronze herstellten anstatt aus Stein. Die Bronzezeit dauerte in Mitteleuropa etwa von 2200 bis 800 Jahre vor Christus. Vorher war die Steinzeit, nachher die Eisenzeit.
Bronze ist kein reines Metall, sondern eine Mischung aus zwei Metallen, nämlich aus Kupfer und Zinn. Man nennt eine solche Mischung eine Legierung. Vorher arbeiteten die Menschen bereits mit reinem Kupfer. Es ist heute schwierig zu sagen, wie sie auf die Bronze kamen. Früher dachte man eher, sie hätten die Mischung selber herausgefunden. Die Wissenschaftler haben aber auch bestimmte Erze entdeckt: Diese enthalten Kupfer und Zinn im richtigen Verhältnis, so das beim Ausschmelzen automatisch Bronze entsteht.
Die ältesten Gegenstände aus Bronze fand man in Ägypten. Sie stammen etwa aus dem Jahr 2700 vor Christus. Die Bronze verbreitete sich dann über Zypern und die heutige Türkei bis nach Mitteleuropa. Sie tauchte also hier erst etwa 500 Jahre später auf. Und auch hier haben sich das Material und das Wissen wohl langsam von einem Dorf zum anderen verbreitet. So ging es später auch mit dem Eisen. Deshalb hängt es vom Land ab wenn man sagen will, von wann bis wann die Bronzezeit dauerte.
Wie lebten die Menschen?
Die Menschen lebten wie in der Steinzeit vom Ackerbau und von der Viehzucht. Sie bauten weiterhin verschiedene Getreide an und backten daraus Brot. Neu hinzu kam die Hirse, die wuchs auch auf sandigen Böden. Hirse aß man als Brei. Zum Ernten benutzten die Menschen Sicheln aus Bronze. Dies sind lange, gekrümmte Messer. Damit kamen sie schneller vorwärts als mit Steinklingen und konnten mehr Menschen ernähren. Sie entdeckten die Saubohne und erfanden die Herstellung von Käse aus Kuhmilch. Zu den Haustieren kam das Pferd hinzu.
Die Menschen lebten in Großfamilien mit 8-10 Personen auf einem Bauernhof zusammen. Aber auch Dörfer mit bis zu acht Familien wurden gefunden. Die Häuser waren aus Holz gebaut. Vereinzelt gab es welche auf einem Fundament aus Stein. Aber dort wo die Leute drin wohnten war auch alles aus Holz. Am Alpenrand bauten die Menschen manchmal Häuser auf Pfählen in den Sumpf oder in den See. Man nennt sie Pfahlbauten. Es gab auch Dörfer mit Palisaden. Vermutlich wollten sich die Menschen gegen wilde Tiere oder gegen andere Menschen schützen.
Man weiß heute auch einiges über das religiöse Leben der Menschen in der Bronzezeit. Die gefundenen Goldhüte wurden vermutlich nicht einfach so getragen, sondern sie dienten einem religiösen Kult. Besonders berühmt wurde die Himmelsscheibe von Nebra. Sie zeigt Sonne, Mond und verschiedene Sterne. Man konnte damit den Lauf der Gestirne verfolgen.
Welche Arbeit verrichteten die Menschen?
Durch die Entdeckung der Bronze entstanden neue Arbeitsmöglichkeiten: Das Erz musste aus dem Boden gegraben, Kupfer und Zinn mussten herausgeschmolzen werden. Andere Arbeiter stellten daraus vor allem Gebrauchsgegenstände aus Bronze her: Messer, Sicheln, Äxte und vieles anderes mehr. Auch Schmuck und Gegenstände für religiöse Rituale wurden geschaffen. Diese waren teils sehr kunstvoll ausgestaltet.
Um Bronze herzustellen mussten die Menschen aber noch viel mehr lernen: Für die Schmelze des Erzes und für die Schmiedearbeit brauchte es viel Holzkohle, die man vorher aus Buchenholz herstellen musste. Die Menschen bauten mehr und bessere Wagen, um das Erz und die Bronzebarren zu transportieren. Es brauchte aber auch Schiffe für den Seeweg und Handelsleute, welche die Bronze verkauften. Sie brachten dafür andere wertvolle Tauschgüter in ihre Heimat, denn Geld gab es noch nicht.
Einigen Menschen gelang es offenbar, reicher zu werden als andere. Dies erkennt man heute an den gefundenen Gräbern. Die einen Menschen wurden einfach so begraben, andere mit ihren Waffen oder mit teurem Schmuck. Dieser war nicht nur aus Bronze, sondern auch aus Gold oder Silber. Diese beiden Edelmetalle kannte man schon aus der Steinzeit.
Vor 3500 Jahren hat man dieses Halsband gemacht. Gefunden wurde es in Frankreich.
Die Pfahlbauten in Unteruhldingen am Bodensee. Hier haben Menschen in der Jungsteinzeit und Bronzezeit gelebt.
Klexikon.de ist die Wikipedia für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren, also ein kostenloses Online-Lexikon für Schulkinder. Zum Thema Bronzezeit findet ihr einen besonders einfachen Artikel auf MiniKlexikon.de und weitere Kinderseiten in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.
Das Klexikon wird gefördert durch den weltgrößten Wikipedia-Förderverein Wikimedia Deutschland, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg.
Unsere Klexikon-Botschafter sind die KiKA-Moderatoren Ralph Caspers („Wissen macht Ah!“, “Die Sendung mit der Maus“ und „Frag doch mal die Maus“) und Julian Janssen („Checker Julian“).
Das Kinderlexikon Klexikon sorgt für Medienkompetenz und Bildungsgerechtigkeit und ist wie die Wikipedia auf Spenden angewiesen. Denn hier finden Schülerinnen und Schüler zu 3.500 Themen das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern. Das ist Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich für Unterricht, Hausaufgaben und Präsentationen in der Schule.