Altsteinzeit
Die Altsteinzeit ist der älteste Teil der Steinzeit und damit auch der älteste Teil der Geschichte des Menschen. Sie beginnt vor allem damit, dass die Menschen begonnen haben Werkzeuge aus Stein herzustellen. Daher kommt auch der Name "Steinzeit".
Die Altsteinzeit heißt in der Fachsprache Paläolithikum. Das kommt aus dem Griechischen. Das Wort "paläo" bedeutet "alt" und das Wort "lithos" "Stein".
Wann begann die Altsteinzeit?
Vor etwa zweieinhalb Millionen Jahren begann die Altsteinzeit. Damals ist die Gattung "Homo" erstmals aufgetaucht. Aus ihr entwickelten sich mehrere Arten. Eine davon war der Homo Erectus, das heißt „der aufrecht gehende Mensch“. Aus ihm entwickelte sich der Homo Sapiens. Homo Sapiens heißt so viel wie der „weise Mensch“ oder der „wissende Mensch“. Heute sind außer dem Homo Sapiens alle Zweige der Homo ausgestorben. Alle Menschen, die heute auf der Welt leben, sind demnach Homo Sapiens.
Die Altsteinzeit begann aber nicht überall zur gleichen Zeit. Die Gattung Homo tauchte zunächst nur in Afrika auf. Von dort verbreitete sie sich langsam über die ganze Welt: zunächst nach Asien und später auch nach Europa.
Es ist heute schwierig herauszufinden, wann und auf welchem Weg die Menschen aus Afrika auswanderten. Wir könnnen es nur durch Funde, die Archäologen machen, schätzen. Es dauerte auf jeden Fall lange, bis die Menschen das Gebiet des heutigen Europa erreichten. So tauchten sie möglicherweise vor etwa einer Million Jahren in Spanien auf, im heutigen Mitteleuropa erst vor etwa 600.000 Jahren. Die Steinzeit begann somit zuerst in Afrika, dann in Spanien und erst zuletzt in Mitteleuropa.
Wie sah die Welt in der Altsteinzeit aus?
Während der Altsteinzeit herrschte eine Eiszeit. Das bedeutet, dass das Klima insgesamt wesentlich kälter war als heute. Dadurch waren viel größere Gebiete der Erde von Schnee und Eis bedeckt. So lag zum Beispiel der Norden Europas unter einer dicken Eisdecke.
Bei uns war das Land hingegen nicht das ganze Jahr über von Schnee und Eis bedeckt. Die Winter waren aber viel länger und kälter als heute, während die Sommer nur kurz und weniger warm waren. Dadurch wuchsen keine dichten Wälder wie heute, weil die Zeit zum Wachsen zu kurz war.
Diese eisfreien Gebiete glichen einer Tundra: Das ist eine Landschaft mit Gräsern, Sträuchern und kleinen Bäumen, wie wir sie heute am Rand der Polargebiete finden. Allerdings waren auch bei uns große Gebiete von Gletschern bedeckt, vor allem im Gebirge. Sie bedeckten beispielsweise große Teile der heutigen Schweiz.
Die Tiere der Eiszeit mussten besonders gut an ein Leben in der Kälte angepasst sein. Damals lebte eine Reihe von auffallend großen Tieren. Darunter waren vor allem Säugetiere wie das Mammut, der Riesenhirsch, der Säbelzahntiger oder das Riesenfaultier. Aber es gab auch eine ganze Reihe von besonders großen Vögeln. Gegen Ende der Eiszeit sind viele dieser Arten ausgestorben. Wissenschaftler sind sich noch nicht ganz sicher, wieso sie ausgestorben sind. Vielleicht war es, weil sie sich nicht an ein neues Klima anpassen konnten, vielleicht waren es aber auch die Menschen, die sie zu stark gejagt haben. Vielleicht war es auch alles zusammen.
Was haben die Menschen gegessen?
Die Menschen der Altsteinzeit waren Jäger und Sammler. Sie ernährten sich also von dem, was sie in der Natur fanden. Wenn sie in einem bestimmten Gebiet nicht mehr genug Nahrung fanden, zogen sie weiter.
Als Jäger machten sie Jagd auf wilde Tiere. Da viele Tiere der Altsteinzeit viel größer und stärker als die Menschen waren, war die Jagd ziemlich gefährlich. Darum gingen sie wahrscheinlich auch nicht allein, sondern in Gruppen zur Jagd.
Mit der Zeit erfanden die Menschen Waffen, um besser jagen zu können. Speere aus Holz waren eine wichtige Waffe in der Altsteinzeit. An ihrer Spitze befestigten sie eine Spitze aus Feuerstein. Schließlich wurde die Speerschleuder erfunden: damit konnte man Speere noch viel weiter und fester werfen.
Die erbeuteten Tiere waren äußerst wertvoll für das Überleben der Menschen und wurden komplett verwertet. Neben dem Fleisch als wichtiges Nahrungsmittel, verwerteten sie auch die anderen Körperteile: aus den Fellen stellten sie beispielsweise Kleider her und aus den Knochen und Geweihen ließen sich unter anderem Werkzeuge herstellen.
Die Menschen sammelten auch Früchte, wie Beeren und Nüsse, sowie Pilze, Wurzeln oder Vogeleier, die sie in der Natur fanden und aßen. In der Nähe von Gewässern fingen sie auch Fische.
Wie wohnten die Menschen in der Altsteinzeit?
Die Menschen der Altsteinzeit konnten nicht immer am gleichen Ort wohnen bleiben. Das lag daran, dass sie von Tieren lebten, die sie jagten. Wenn die Tierherden weiterzogen, mussten die Menschen also auch hinterherziehen, um weiterhin genug Nahrung zu finden. Sie lebten also als Nomaden und mussten sich immer wieder neue geschützte Orte zum Wohnen suchen oder bauen. Da es in der Eiszeit sehr kalt war, war ein geschützter Ort sehr wichtig.
Oft denkt man, dass die Menschen der Steinzeit in Höhlen wohnten. Höhlen boten in der Tat guten Schutz und waren bereits da. Allerdings ist es in Höhlen aber meist zu dunkel und zu kalt um dort zu leben und zu arbeiten. Die Eingänge der Höhlen und Felsüberhange eignen sich aber besser: dort ist es hell und weniger kalt, aber gleichzeitig ist man geschützt. Daher nutzten die Menschen wohl vor allem diesen Teil der Höhlen zum Leben und Arbeiten.
Die ersten Hütten waren sehr einfach und boten vor allem einen gewissen Schutz vor Kälte. Sie bestanden aus einfachen Gerüsten aus Holz und wurden zum Teil mit Gras bedeckt. In der Eiszeit gab es aber in vielen Gegenden kein Holz, weil es zu kalt war. Dort benutzte man die großen Mammutknochen und Stoßzähne um ein Gerüst zu bauen. Mit Tierfellen und Tierhäuten wurde das Gerüst bedeckt.
Mit der Zeit wurden diese Behausungen immer besser und boten mehr Schutz. So entstand auch das Zelt. Es hatte meistens ein Gerüst aus Holz, das mit Tierfellen bedeckt wurde.
Was hat man erfunden und erdacht?
Feuer Kunst Speer, Waffen zur Jagd
Wie endete die Altsteinzeit?
Ende der Eiszeit Mittelsteinzeit