Südstaaten
Beim Wort Südstaaten denkt man meist an bestimmte Gliedstaaten der USA. Die Vereinigten Staaten von Amerika bestehen aus 50 Gliedstaaten. Vor allem 11 von ihnen, die im südlichen Osten liegen, nennt man die Südstaaten. Sie haben im Amerikanischen Bürgerkrieg gegen den Rest der USA gekämpft. Der Süden hat aber auch heute noch eine andere Kultur als der Rest.
Besonders die Staaten North und South Carolina, Georgia, Florida, Arkansas, Tennessee, Alabama, Mississippi und Louisiana nennt man den Süden, den „Tiefen Süden“. Zusammen mit Texas und Virginia kämpften sie als Konföderierte Staaten im Bürgerkrieg vor über 150 Jahren. Heute nennt man oft noch weitere Staaten Südstaaten: Delaware, Maryland, West Virginia, Kentucky und Oklahoma. Hinzu kommt Washington D.C., also die Region der Hauptstadt der USA.
Die Menschen im Süden gelten als konservativ, sie mögen alte Bräuche und eine eigene Kultur. Es gibt aber auch andere Südstaatler. Wenn man heute an Kultur des Südens denkt, dann geht es häufig um Musik wie den Jazz. Auch manches Essen gilt als typisch für die Südstaaten.
Wie sieht die Region aus?
Im Südosten der USA ist es meist sehr warm und feucht. Die Landschaft ist vielseitig. Von Prärieland über dichte Wälder bis hin zu hohem Gebirge ist fast alles dabei. Außerdem gibt es viele Gegenden, wo auf großer Fläche nur wenige Menschen leben. Als höchster Berg der Südstaaten gilt der Mount Mitchell in der Appalachen-Bergkette. Er ist 2.037 Meter hoch. Typisch für den Süden ist auch roter Sand. Dessen Färbung kommt vom Eisen.
Der größte und wichtigste Fluss des Südens ist der Mississippi. Nach ihm ist sogar ein Bundesstaat benannt. Nahe der Stadt New Orleans mündet der Mississippi in den Atlantik. Dort gibt es ausgedehnte Sumpfgebiete. Die Einheimischen nennen sie „Bayous“. In einem Bayou gibt es viele besondere Pflanzen und Tiere wie Alligatoren, Schlangen, Pelikane und Rosalöffler.
Was haben die Südstaaten mit dem Bürgerkrieg zu tun?
In den Jahren 1861 bis 1865 lebten die Amerikaner im Amerikanischen Bürgerkrieg. In den Südstaaten durfte man Sklaven halten. Weil die Südstaaten befürchteten, dass sie das in Zukunft nicht mehr dürfen, verließen sie die USA. Sie gründeten einen eigenen Gesamtstaat, die Konföderierten Staaten von Amerika.
Allerdings blieben einige Staaten mit Sklaven bei den USA. Im Süden lebten weniger Menschen als im Rest der USA, und sie hatten nicht so viel Industrie, um Waffen herzustellen. Der Krieg endete daher damit, dass der Süden verlor. Einige Jahre lang regierte die Regierung der USA über die Südstaaten wie über eine Kolonie. Viele weiße Südstaatler ärgern sich noch heute darüber. Sie fühlen sich wie Bürger, die weniger wert sind.
Einige dieser weißen Südstaatler finden die Konföderierten Staaten immer noch gut. Sie behaupten, dass man damals nicht für die Sklaverei, sondern für die Rechte der Gliedstaaten gekämpft habe. Es sei also darum gegangen, dass die Südstaaten vieles bei sich selbst bestimmen dürfen. Das ist allerdings nicht wahr: Die Konföderierten Staaten haben damals immer gesagt, dass sie für die Sklaverei kämpfen.
Es gibt Streit darüber, ob man die alten Flaggen des Südens zeigen darf. Immerhin erinnern die Flaggen auch an die Sklaverei. In vielen Städten des Südens stehen noch Statuen für Armeeführer des Südens. Auch das finden andere Menschen nicht gut.
Wie ging es nach dem Bürgerkrieg mit Schwarzen und Weißen weiter?
Nach dem Bürgerkrieg gab es zwar keine Sklaverei mehr. Die Weißen im Süden verhinderten aber, dass die Schwarzen gleiche Rechte erhielten. Zum Beispiel durften in manchen Südstaaten nur Menschen wählen, die lesen und schreiben konnten. Sklavenkinder hatten aber oft keine Schule besucht. Schwarze und Weiße lebten oft getrennt, weil die weißen Politiker das so wollten. Man nannte das Segreation, Trennung.
Viele Schwarze sind daher in den Rest der USA ausgewandert. Lange Zeit hatten neun von zehn schwarzen Amerikanern im Süden gelebt. Seit den Jahren nach 1950 sind es nur noch etwas mehr als die Hälfte. Im Süden selbst haben Schwarze für ihre Rechte gekämpft. Zu dieser Bürgerrechtsbewegung gehörten Martin Luther King und Rosa Parks.
Wofür kennt man heute den Süden?
Viele weiße Südstaatler stammen von Engländern, Schotten und Iren ab, manche auch von Franzosen. Die meisten sind auch heute Protestanten. Eine bestimmte Gegend nennt man den Bibelgürtel, weil dort viele streng gläubige Protestanten leben. Typische weiße Südstaatler sollen sehr höflich und gastfreundlich sein.
Ein Teil der Südstaaten war bis vor etwa 200 Jahren eine Kolonie von Frankreich. Kultur, die damit zu tun hat, nennt man „cajun“, sprich: kej-dschn. Die Cajun-Musik ist bekannt für ihre Balladen, lange Lieder, in denen meist eine traurige Geschichte erzählt wird. Vor allem ist der Süden das Land des Jazz. Weil man den Süden auch Dixieland nennt, hieß eine berühmte Richtung im frühen Jazz „Dixieland-Jazz“.
Beim Essen denkt man beim Süden an geschmorrtes Fleisch und Essen aus Mais wie zum Beispiel das Maisbrot, ein Gebäck. Im Süden wird auch gern gegrillt und vor allem frittiert. Auch Fisch hat es viel auf der Speisekarte. Das Essen des Südens gilt als fettig und nicht so gesund. Man trinkt gern Eistee.
Wohl der bekannteste Südstaatler war der Sänger Elvis Presley.
Ein Raumschiff hebt ab. Viele Stätten der amerikanischen Raumfahrt liegen im Süden.
Im Jahr 2004 in Florida: Ein Hurrikan hat viele Häuser zerstört.
Der „Gateway Arch“ ist ein bekanntes Wahrzeichen von St. Louis, das am Fluss Mississippi liegt.
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