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Mönch

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Diese katholischen Mönche beten in der Grabeskirche in Jerusalem in Israel.
Orthodoxe Mönche tragen einen Schleier, ähnlich wie die katholischen Nonnen.
Zwei junge Mönche mit Tonsur
Von Hand geschriebene Bibel aus dem Jahr 1407 in England

Katholische oder orthodoxe Mönche leben zusammen mit anderen Männern in einem Kloster. Manchmal nennt man sie auch Ordensbrüder. Ein Mönch hat versprochen, seinem Abt zu gehorchen. Das ist der Chef des Klosters. Ein Mönch verzichtet auf eigenen Besitz. Alles, was er hatte, gab er beim Eintritt dem Kloster ab. Als drittes bleibt er ledig. Er hat keine Ehefrau, weil nur Gott für ihn wichtig ist.

Alle Mönche desselben Klosters tragen eine einheitliche Kleidung. Das ist so etwas wie ein langer Mantel aus einem Stück Stoff und heißt: Kutte. Die meisten Mönchskutten sind dunkelbraun, selten sind sie schwarz. Die Kutten der katholischen Mönche haben eine Kapuze, die er bei kaltem Wetter über den Kopf ziehen können.

Die orthodoxen Mönche tragen einen Schleier wie die katholischen Nonnen. In der Kirche muss aber der Kopf der Mönche unbedeckt bleiben. Um den Bauch binden sich die Mönche einen einfachen Strick anstelle eines Gürtels. Meist ist er weiß.

Besonders bei einigen Orden ist die Tonsur. Das Wort kommt aus dem Latein und bedeutet: scheren. Dabei wird die Mitte des Kopfes kahlgeschoren, so dass nur noch rundherum ein Haarkranz stehen bleibt.

Wie wird ein Mann zum Mönch?

Wenn ein Mann in ein Kloster eintritt, wird er nicht gleich Mönch, sondern Novize, ein „Neuling“. Er lebt also in einer Probezeit, die ein bis zwei Jahre dauert. Während dieser Zeit lernt er die Bibel besser kennen. Er lernt auch die Geschichte ihrer Gemeinschaft und deren Regeln kennen. Er übt sich im Gebet, im Gottesdienst, im Schweigen und im Fasten und hat vielleicht sogar Unterricht in einer fremden Sprache. Wichtig sind vor allem Latein, Griechisch und Hebräisch. Dies sind die Sprachen der Bibel.

Der Novize schließt seine Probezeit mit einem Fest ab, das heißt: Profess. An diesem Fest legt er sein Gelübde ab. Das Wort „Gelübde“ kommt vom Verb „geloben“ und bedeutet versprechen. Er verspricht Gehorsam, Armut und Ehelosigkeit. Zu diesem Fest sind meistens auch seine Eltern eingeladen, vielleicht auch einige Geschwister.

Am Anfang leistet die Mönch ein Gelübde für eine bestimmte Zeit, meistens für ein Jahr. Dann kann er das Kloster wieder verlassen oder sein Gelübde erneuern, vielleicht um zwei oder drei Jahre. Die meisten Mönche legen erst viel später ein Gelübde für den Rest ihres Lebens ab.

Wie lebt ein Mönch?

Das Wichtigste für einen Mönch ist, dass er die drei Regeln des Gelübdes einhält. Der Rest hängt ein wenig vom Kloster ab, in dem er lebt.

In allen Klöstern gelten feste Zeiten für die Gottesdienste und für die Gebete. Das kann auch nachts sein. Es gibt Klöster, in denen bis zu acht Mal am Tag ein gemeinsames Gebet in der Kirche stattfindet. Da stehen die Mönche auch regelmäßig mitten in der Nacht auf, wenn die Glocke läutet. Sie gehen dann schweigend zum Gebet in die Kirche und wieder zurück in ihr Bett.

Zwischen den religiösen Verpflichtungen tun die Mönch, was sie zu ihrem eigenen Leben brauchen: Sie arbeiten in der Küche oder im Garten, waschen Kleider, machen sauber, pflegen ihre kranken und alten Brüder und vieles anderes mehr. Wenn diese Arbeit zu viel wird, übertragen sie sie einigen Laienbrüdern. Diese sind in erster Linie Handwerker und sind dem Klosterleben gegenüber weniger stark verpflichtet als die Mönche.

Immer wieder schreiben Mönche die Bibel oder andere wichtige Bücher ab. Dies ist weniger die Arbeit der Nonnen. Diese Schreibstuben heißen: Scriptorien. Der Name kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „schreiben“. Das ist dann wie in der Schule beim Diktat: Einer liest langsam vor, viele andere schreiben es auf. Dadurch schleichen sich natürlich auch ab und zu Fehler ein. Andere Brüder bringen später Verzierungen an. An einer Bibel arbeitet ein Mönch etwa ein Jahr, manchmal länger.

Mönche betrieben seltener Spitäler als Nonnen. Im Mittelalter gab es Spitäler fast nur in Nonnenklöstern. Die Mönche versorgten meist nur ihre eigenen kranken Brüder. Die Heilkräuter wuchsen meistens im Klostergarten, der vom Kreuzgang umschlossen wurde. Die wertvollen Bücher über die Behandlung von Krankheiten und über die Wirkung von Kräutern entstanden in den eigenen Scriptorien. Sehr viel Wissen gaben die älteren Mönch den jüngeren mündlich weiter. So ging es nicht verloren.

Auch Schulen gab es nur im Kloster. Einige Mönche waren dabei die Lehrer. Selbstverständlich waren in solchen Schulen nur Jungen zugelassen und auch nur die mit reichen Eltern.

Gibt es Mönche außerhalb der katholischen und der orthodoxen Kirche?

Es gibt auch Mönche in einigen Religionen aus Asien: im Buddhismus, im Hinduismus sowie in anderen Religionen. Auch bei ihnen ist die Religion im Alltag sehr wichtig.

Einiges in ihrem Leben ist den katholischen und orthodoxen Mönchen sehr ähnlich. Es gibt aber viele Unterschiede. Auf der Straße fallen sie durch ihre orangen Kleider auf. Genauso wie bei den Katholiken gibt es weniger Mönche in Asien als früher.

In Frankreich gibt es ein Kloster im kleinen Dorf Taizé, sprich: Tesee. Die Mönche dort heißen "Brüder" oder auf französisch "Frêres". Taizé ist ein ökumenisches Kloster. Das bedeutet, dass die Brüder aus der katholischen, evangelischen, orthodoxen und jeder anderen christlichen Kirche kommen können. Für ihr Leben in Taizé spielt die Konfession keine Rolle. Außerdem sind in Taizé Jugendliche aus aller Welt und aus allen Religionen willkommen geheißen. Sie teilen dort die Gebete und die Arbeit mit den Brüdern. Vorlage:Mehr

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