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Titanic

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Die Titanic war etwa 270 Meter lang und fast 30 Meter breit. Ihr Untergang ist sicherlich das bekannteste Unglück in der Geschichte der Seefahrt. Bei einigen anderen Unglücken sind allerdings mehr Menschen umgekommen.

Die Titanic war ein Schiff aus dem Jahr 1912. Es war damals das größte Schiff der Welt. Aber schon auf der ersten Reise, von Großbritannien nach Amerika, ist es gesunken. Es war mit einem Eisberg zusammengestoßen. Etwa 2200 Menschen waren an Bord, von ihnen sind etwa 1500 umgekommen. Dreiundsiebzig Jahre später hat man das Wrack gefunden: Es liegt 3800 Meter tief im Atlantischen Ozean.

Die Titanic war als Transatlantikliner für die Fahrt über den Atlantik gebaut worden. Mit ihr wurden aber nicht nur Menschen befördert. Sie war auch ein „Königliches Postschiff“, das Briefe und Pakete transportierte.

Nach dem Unglück hat sich vieles in der Schiffahrt verbessert. Zum Beispiel hatten seitdem mehr Schiffe ein Funkgerät an Bord: Dadurch konnten die Schiffe besser einander vor Eisbergen warnen.

Hätte man den Untergang verhindern können?

Über den Untergang der Titanic sind viele Irrtümer verbreitet worden. So wurde behauptet, dass die Schiffsleute nicht gut genug aufgepasst hätten. Das Schiff sei zu weit im Norden gefahren, um möglichst schnell anzukommen, weil es einen Preis gewinnen sollte. Es sei nicht gut genug gebaut gewesen. Es seien zu wenig Rettungsboote an Bord gewesen.

Von diesen Behauptungen ist nur die mit den Rettungsbooten wahr. Wer ins eiskalte Wasser gefallen ist, konnte nur wenige Minuten überleben. Aber damals musste ein Schiff nicht so viele Rettungsboote haben, dass alle Mitreisende Platz gehabt hätten. Die Leute von der Titanic haben sich an die Regeln gehalten und hätten das Unglück wohl nicht verhindern können. Der Eisberg schwamm weiter südlich als man das von Eisbergen gewohnt war.

Wie haben die Menschen später über das Unglück nachgedacht?

Im Jahr 1912 sank das Schiff „Titanic”. Kurz darauf drehte man schon den ersten Film über das Unglück. Darin war in sogar echte Überlebende zu sehen. Doch der Film ist heute verschollen.

Über den Untergang der Titanic wurden zahlreiche Bücher geschrieben und Filme gedreht. Schon im Jahr 1912 hat man einen kurzen Stummfilm über das Unglück gedreht. Dabei waren sogar Überlebende der Titanic zu sehen. Den Film gibt es heute allerdings nicht mehr.

Ein deutscher Film entstand im Jahr 1943. Die Nationalsozialisten wollten mit dem Film zeigen, wie dumm und überheblich die Briten auf dem Schiff waren. Der teure Film wurde dann aber kaum im Kino gezeigt: Deutschland war im Krieg, und die verängstigten Menschen auf der Titanic erinnnerten die Zuschauer an schreckliche Erlebnisse im Krieg.

Im Jahr 1980 erschien „Hebt die Titanic“. Darin bringen Wissenschaftler das Wrack mit Luft-Tanks wieder nach oben. Ihr Schiff zieht die Titanic dann in den Hafen von New York. Im Tresor der Titanic lag angeblich ein geheimnisvolles Metall. Nur wenige Menschen wollten sich den Film anschauen, die Filme-Macher haben viel Geld verloren.

Am berühmtesten ist der Hollywood-Film mit Leonardo DiCaprio aus dem Jahr 1997. Es geht darin um eine erfundene Liebesgeschichte: Ein armer Auswanderer und eine reiche Amerikanerin verlieben sich. Sie überlebt, während er ertrinkt. Für den Filmdreh wurden Teile des Schiffs nachgebaut und in einem Wasserbecken in Bewegung gebracht.

Was ist heute noch von der Titanic übrig?

Das Wasser ist in den vorderen Teil des Schiffes eingedrungen, den Bug. So wurde der Bug schwer und zog das Schiff nach unten. Der hintere Teil, das Heck, schwimm noch oben. Wegen des schweren Bugs zerbrach das Schiff.

Bug und Heck sind dann über 3800 Meter nach unten gesunken, und zwar mit über 50 Stundenkilometer. So schnell darf ein Auto in der Stadt fahren. Durch den Aufprall auf dem Meeresboden sind große und schwere Dinge abgefallen. Zwischen Bug und Heck liegen etwa 600 Meter. Es gibt also nicht ein großes Wrack, sondern zwei Hälften, ein Mittelstück von etwa 20 Metern und noch viele weitere kleinere Trümmer.

Die Schiffsteile liegen seit vielen Jahren tief im Salzwasser, unter hohem Wasserdruck. Vieles ist längst verrottet: Leichen, Kleidung, Papier oder leichtes Holz. Übrig sind Teile aus Metall, schwerem Holz, Glas und ähnlichem. Doch auch das Schiff selbst ist vergänglich, denn es rostet. In einigen Jahrzehnten wird wohl nicht mehr viel davon übrig sein.

Wie hat man das Schiff gefunden?

Diese Uhr hat man im Wrack der Titanic gefunden. Sie ist um 2 Uhr 20 stehen geblieben. Das war kurz nach dem Unglück.

Lange Zeit glaubte man, dass die Titanic als ein großes Stück gesunken sei. Das hatten nämlich die Leute behauptet, die das Unglück für den Staat untersucht haben. Dabei haben schon damals vierzehn Überlebende erzählt, dass das Schiff in zwei Teile zerbrochen war.

Im Jahr 1985 suchte eine Gruppe von Robert Ballard und Jean-Louis Michael nach dem Wrack der Titanic. Ihr Schiff musste oft hin und herfahren, um Trümmer zu entdecken. Das machten sie mit Tauch-Robotern, die Kameras hatten. Schließlich fanden sie Trümmer und folgten dieser Spur bis zum Wrack.

Seitdem sind viele Leute zum Wrack der Titanic gefahren: Einige haben Tauch-Roboter genutzt, andere sind in Mini-U-Booten selbst zum Wrack gekommen. Weil einige Gefährte gegen das Wrack gestoßen sind, wurde es noch mehr zerstört, als es sowieso schon war.

Die Besucher oder ihre Roboter haben auch Gegenstände von der Titanic mitgenommen, zum Beispiel eine Taschenuhr, Schiffspfeifen oder eine Flasche Champagner. Diese wurden dann auf Ausstellungen gezeigt. Bei einer Ausstellung erhalten die Besucher eine Eintrittskarte, die wie ein Schiffsticket aussieht. Darauf steht der Name eines echten Passagiers. Erst am Ende erfährt man, ob dieser Passagier überlebt hatte oder nicht.

Andere Leute finden das falsch und respektlos gegenüber den Opfern. So dachte auch die Überlebende Millvina Dean aus England. Sie hatte das Unglück als Baby überlebt und starb erst 97 Jahre später.




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