Exklave: Unterschied zwischen den Versionen
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(Etwas präzisiert: Exklave bedeutet wie im Fall Alaskas nicht, dass sie wie eine Insel komplett von einem anderen Land umgeben sein muss. Außerdem ist Büsingen nicht die einzige deutsche Exklave. Danke für die Hinweise eines aufmerksamen Nutzers!) Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung |
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[[Datei:Alaska in United States (US49+1).svg|mini|[[Alaska]], hier in Rot, gehört zu den [[USA]] | [[Datei:Alaska in United States (US49+1).svg|mini|[[Alaska]], hier in Rot, gehört zu den [[USA]]. Aber Alaska ist vom Mutterland abgeschnitten. Es ist also eine Exklave, denn wenn man zu Lande dorthin will, muss man durch ein fremdes Land, in diesem Fall [[Kanada]].]] | ||
[[Datei:Lage von büsingen im detail.svg|thumb|Büsingen am Hochrhein ist auf dieser Karte ebenfalls in Rot. Die [[Gemeinde]] ist eine [[Deutschland|deutsche]] Exklave in der [[Schweiz]].]] | [[Datei:Lage von büsingen im detail.svg|thumb|Büsingen am Hochrhein ist auf dieser Karte ebenfalls in Rot. Die [[Gemeinde]] ist eine [[Deutschland|deutsche]] Exklave in der [[Schweiz]].]] | ||
Alaska ist also eine Exklave der USA, weil | Eine Exklave ist ein Teil eines [[Land]]es, der nur über das Gebiet eines anderen Landes erreicht werden kann. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der [[Vereinigte Staaten von Amerika|amerikanische]] [[Bundesstaat]] [[Alaska]]. Um ihn von den [[USA]] aus auf dem Landweg zu erreichen, muss man [[Kanada]] durchqueren. | ||
Alaska ist also eine Exklave der USA, weil Alaska vom Rest der USA ausgeschlossen ist. Aus der Sicht von Kanada ist Alaska jedoch eine Enklave, weil es eingeschlossen ist. Die beiden Wörter stammen aus der [[Französische Sprache|französischen Sprache]]. „Exclaver“ bedeutet „ausschließen“, „enclaver“ heißt „einschließen“. | |||
Wenn man in eine Exklave will, muss man also zuerst durchs Ausland fahren. Manches wird dadurch schwieriger: Dinge, die mit [[Lastwagen]] in die Exklave gebracht werden, müssen [[Zoll (Grenze)|verzollt]] werden. Die [[Polizei]] und die [[Armee]] dürfen nicht einfach so fremdes Gebiet betreten. Sie brauchen also eine Erlaubnis, um in die Exklave zu gelangen. | Wenn man in eine Exklave will, muss man also zuerst durchs Ausland fahren. Manches wird dadurch schwieriger: Dinge, die mit [[Lastwagen]] in die Exklave gebracht werden, müssen [[Zoll (Grenze)|verzollt]] werden. Die [[Polizei]] und die [[Armee]] dürfen nicht einfach so fremdes Gebiet betreten. Sie brauchen also eine Erlaubnis, um in die Exklave zu gelangen. | ||
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Die Bewohner einer Exklave fühlen sich zum umliegenden Ausland oft mehr zugehörig als zu ihrem Mutterland. Darum kommt es immer wieder vor, dass die Bewohner einer Exklave fordern, an das umliegende Ausland angeschlossen zu werden. Das ist aber nicht immer einfach. Viele Länder wollen nicht einfach so Teile ihres Staatsgebietes hergeben. | Die Bewohner einer Exklave fühlen sich zum umliegenden Ausland oft mehr zugehörig als zu ihrem Mutterland. Darum kommt es immer wieder vor, dass die Bewohner einer Exklave fordern, an das umliegende Ausland angeschlossen zu werden. Das ist aber nicht immer einfach. Viele Länder wollen nicht einfach so Teile ihres Staatsgebietes hergeben. | ||
Monschau, Simmerath und Roetgen sind Städte und Gemeinden im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen. Alle drei haben Ortsteile, die im benachbarten Belgien liegen und nur über belgisches Gebiet erreichbar sind. Eine weitere deutsche Exklave ist Büsingen am [[Rhein|Hochrhein]], das von den [[Schweiz]]er [[Kanton]]en [[Schaffhausen]] und [[Thurgau]] umgeben wird. Die Exklave entstand vor etwa 300 [[Jahr]]en durch einen Streit zwischen [[Österreich]] und den Schaffhausern. Die [[italien]]ische Exklave Campione d'Italia liegt ebenfalls in der Schweiz im Kanton [[Tessin]]. | |||
Bekannte Exklaven in anderen Ländern sind das [[Russland|russische]] Gebiet um [[Kaliningrad]] an der [[Ostsee]] oder Ceuta in [[Spanien]]. Dorthin versuchen viele Afrikanische [[Migration|Flüchtlinge]] zu gelangen. Sie schaffen es so, nach [[Europa]] zu kommen, ohne das [[Mittelmeer]] überqueren zu müssen. | Bekannte Exklaven in anderen Ländern sind das [[Russland|russische]] Gebiet um [[Kaliningrad]] an der [[Ostsee]] oder Ceuta in [[Spanien]]. Dorthin versuchen viele Afrikanische [[Migration|Flüchtlinge]] zu gelangen. Sie schaffen es so, nach [[Europa]] zu kommen, ohne das [[Mittelmeer]] überqueren zu müssen. | ||
Besonders ist es im Grenzgebiet zwischen [[Indien]] und [[Bangladesch]]. Dort gab es sogar mehrere ineinander geschachtelte Exklaven und Enklaven. Das hängt mit vielen Kriegen zusammen, welche die Moguln vor etwa 300 Jahren geführt haben. Im Jahr 2015 wurde ein [[Vertrag]] geschlossen. Seitdem gibt es eine klare [[Grenze]] zwischen Indien und Bangladesch. | Besonders ist es im Grenzgebiet zwischen [[Indien]] und [[Bangladesch]]. Dort gab es sogar mehrere ineinander geschachtelte Exklaven und Enklaven. Das hängt mit vielen Kriegen zusammen, welche die Moguln vor etwa 300 Jahren geführt haben. Im Jahr 2015 wurde ein [[Vertrag]] geschlossen. Seitdem gibt es eine klare [[Grenze]] zwischen Indien und Bangladesch. | ||
Version vom 30. August 2023, 13:55 Uhr
Eine Exklave ist ein Teil eines Landes, der nur über das Gebiet eines anderen Landes erreicht werden kann. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der amerikanische Bundesstaat Alaska. Um ihn von den USA aus auf dem Landweg zu erreichen, muss man Kanada durchqueren.
Alaska ist also eine Exklave der USA, weil Alaska vom Rest der USA ausgeschlossen ist. Aus der Sicht von Kanada ist Alaska jedoch eine Enklave, weil es eingeschlossen ist. Die beiden Wörter stammen aus der französischen Sprache. „Exclaver“ bedeutet „ausschließen“, „enclaver“ heißt „einschließen“.
Wenn man in eine Exklave will, muss man also zuerst durchs Ausland fahren. Manches wird dadurch schwieriger: Dinge, die mit Lastwagen in die Exklave gebracht werden, müssen verzollt werden. Die Polizei und die Armee dürfen nicht einfach so fremdes Gebiet betreten. Sie brauchen also eine Erlaubnis, um in die Exklave zu gelangen.
Die Bewohner einer Exklave fühlen sich zum umliegenden Ausland oft mehr zugehörig als zu ihrem Mutterland. Darum kommt es immer wieder vor, dass die Bewohner einer Exklave fordern, an das umliegende Ausland angeschlossen zu werden. Das ist aber nicht immer einfach. Viele Länder wollen nicht einfach so Teile ihres Staatsgebietes hergeben.
Monschau, Simmerath und Roetgen sind Städte und Gemeinden im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen. Alle drei haben Ortsteile, die im benachbarten Belgien liegen und nur über belgisches Gebiet erreichbar sind. Eine weitere deutsche Exklave ist Büsingen am Hochrhein, das von den Schweizer Kantonen Schaffhausen und Thurgau umgeben wird. Die Exklave entstand vor etwa 300 Jahren durch einen Streit zwischen Österreich und den Schaffhausern. Die italienische Exklave Campione d'Italia liegt ebenfalls in der Schweiz im Kanton Tessin.
Bekannte Exklaven in anderen Ländern sind das russische Gebiet um Kaliningrad an der Ostsee oder Ceuta in Spanien. Dorthin versuchen viele Afrikanische Flüchtlinge zu gelangen. Sie schaffen es so, nach Europa zu kommen, ohne das Mittelmeer überqueren zu müssen.
Besonders ist es im Grenzgebiet zwischen Indien und Bangladesch. Dort gab es sogar mehrere ineinander geschachtelte Exklaven und Enklaven. Das hängt mit vielen Kriegen zusammen, welche die Moguln vor etwa 300 Jahren geführt haben. Im Jahr 2015 wurde ein Vertrag geschlossen. Seitdem gibt es eine klare Grenze zwischen Indien und Bangladesch.
Das Städtchen Baarle-Nassau ist zwischen Belgien und den Niederlanden aufgeteilt. Die Grenzen findet man überall auf dem Boden eingezeichnet. Sie verlaufen sogar durch Häuser.
Die angolanische Exklave Cabinda ist ein heiß umkämpftes Gebiet.
In Büsingen: Der Mann auf dem Wandbild trägt eine deutsche und eine schweizerische Fahne.
Ceuta ist ein kleiner Teil Spaniens in Afrika. Er grenzt nur an Marokko und das Mittelmeer.
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