Moschusochse: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 1. April 2021, 08:54 Uhr
Der Moschusochse ist ein großer Pflanzenfresser. Auch wenn der Name etwas anderes sagt, ist er mehr mit Ziegen verwandt als mit Rindern. In der Sprache der Inuit heißen sie „Umimmaq“. Das bedeutet übersetzt etwa „Tier mit Fell wie ein Bart“ - und so sehen sie auch aus.
Die Männchen können bis zu einem Meter und fünfzig Zentimeter groß werden. Die Weibchen sind mit einem Meter und dreißig Zentimetern etwas kleiner und zierlicher. Männchen und Weibchen haben nach oben gebogene Hörner. Auch die Hörner sind bei den Weibchen kleiner. Ein Männchen nennt man Bulle, ein Weibchen ist eine Kuh. Ein Jungtier ist ein Kalb. Moschusochsen leben heute vor allem in Grönland, Kanada und Alaska, also im hohen Norden.
Sie lebten früher in weiteren Gebieten, doch der Mensch hat sie dort ausgerottet. In einigen Gebieten wurden sie wieder angesiedelt. Heute gibt es wieder ungefähr 170.000 Moschusochsen auf der Welt.
In der Eiszeit lebten die Vorfahren der heutigen Moschusochsen sogar in Europa. Nach der Eiszeit verschwanden sie aber mehr und mehr, weil Moschusochsen an ein kaltes Klima angepasst sind. Sie fressen, was sie dort an Pflanzen finden. Das können Moose, Flechten und Gräser sein.
Wie leben Moschusochsen?
Im Winter können Moschusochsen mit ihren Hufen Pflanzen aus dem Schnee ausgraben. An die Kälte sind sie durch verschiedene Schichten Fell und eine dicke Fettschicht gut angepasst. Moschusochsen haben eine dichte Unterwolle, die warm hält. Darüber besitzen sie noch eine Schicht dichter grober Schutzhaare. Das ist, wie wenn wir über einen Pullover noch eine Jacke oder einen Mantel ziehen.
Das Fell hält aber Wasser nicht sehr gut zurück. Deshalb sterben viele Tiere in nassen Jahren, weil sie dann erfrieren. Es kommt auch oft vor, dass Moschusochsen verhungern.
Durch das dicke Fell sehen die Tiere viel größer aus als sie eigentlich sind. Das Haar ist dunkelbraun gefärbt, es bleicht aber im Laufe des Jahres aus. Manche Tiere sind auch das ganze Jahr über heller gefärbt. Auffällig bei Moschusochsen ist der Fettbuckel.
Wie viele Huftiere sind Moschusochsen in Herden unterwegs. Diese sind im Sommer kleiner. Im Winter können aber auch schon mal hundert Tiere zusammen unterwegs sein. Sie wandern normalerweise keine weiten Strecken.
Chef der Herde ist der stärkste Bulle. Er hat das Vorrecht bei der Nahrung und hält seine Weibchen zusammen. Er jagt seine Rivalen durch Getrampel, Getöse und durch Anstürmen mit gesenktem Kopf in die Flucht. Wenn das nicht reicht, dann kommt es zum Kampf zwischen den Bullen: Sie galoppieren mit gesenktem Kopf aufeinander zu und prallen mit ihren dicken Schädeln zusammen.
Damit den Bullen nicht viel passiert, haben sie eine Art Luftlücke zwischen ihrem Schädel und dem Gehirn. Das dämpft den Aufprall wie ein Airbag. Ganz selten passiert es aber auch, dass ein Bulle bei so einem Kampf stirbt. Diese Kämpfe finden von August bis Oktober statt, wenn die Männchen um die Weibchen kämpfen, um sich mit ihnen zu paaren und sich fortzupflanzen.
Nach sieben bis neun Monaten Tragzeit kommt dann im Normalfall ein kleines Kalb zur Welt. Schon nach ein paar Stunden kann es mit den anderen herumstreifen. Bei der Geburt wiegt das Kalb zehn bis vierzehn Kilogramm. Bis es ausgewachsen ist, dauert es etwa fünf Jahre: Dann wiegt ein Bulle ungefähr 300 bis 400 Kilogramm. Kühe werden 200 bis 300 Kilo schwer. Kälber werden 15 Monate gesäugt, aber schon nach einer Woche fressen sie etwas Gras.
Moschusochsen sind immer mit ihren Herdenmitgliedern zusammen. Sie machen viele Dinge zur gleichen Zeit. Auch auf der Flucht stürmen sie gerne Schulter an Schulter. Das macht es für ihre Feinde schwieriger, einen einen einzelnen Moschusochsen zu töten.
Wird die Herde eingekreist, so stellen sich die älteren Tiere im Kreis oder Halbkreis mit den gefährlichen Hörnern nach außen auf und nehmen die Jungtiere in die Mitte. Manchmal stürmt ein Tier aus dem Verteidigungsring heraus und versucht, die Feinde in die Flucht zu schlagen. Die Feinde können Bären oder Wölfe sein.
Die Taktik der Moschusochsen schützt aber leider nicht vor dem Menschen, der sie mit Schusswaffen jagt. So wurden viele Moschusochsen getötet und an einigen Orten ausgerottet. Durch den Schutz der Tiere und Wiederansiedlungen gibt es aber wieder ziemlich viele von ihnen.