Utopie: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine Utopie ist ein Ort, den es nicht gibt. Das bedeutet zumindest das Wort, das aus dem Griechischen kommt. Eine Utopie kann auch eine Erzählung über so einen Ort sein. Man beschreibt dann ein Land oder eine Stadt, in der es sehr anders zugeht als bei uns.
[[Datei:Schlaraffenland.jpg|mini|Das Schlaraffenland, hier auf einem Gemälde von Pieter Brueghel dem Älteren. „Sluraff“ ist ein altes Wort für Faulenzer. Im Schlaraffenland hat man nichts zu tun, aber immer viel zu essen.]]
Eine Utopie ist ein Ort, den es nicht gibt. Das bedeutet zumindest das [[Wort]], das aus dem [[Griechisch]]en kommt. Eine Utopie kann auch eine Erzählung über so einen Ort sein. Man beschreibt dann ein Land oder eine [[Stadt]], in der es sehr anders zugeht als [[bei uns]].


Wenn man sagt: „das ist utopisch“, dann meint man, dass es so etwas auf der Welt nicht gibt. Das kann es höchstens in der Zukunft geben. Viele Romane aus der Science-Fiction handeln eigentlich in einer Utopie.
Wenn man sagt: „das ist utopisch“, dann meint man, dass es so etwas auf der Welt nicht gibt. Das kann es höchstens in der [[Zukunft]] geben, beispielsweise eine Reise zum [[Mars]] in einer Woche. Viele [[Roman|Romane]] aus der [[Science-Fiction]] handeln eigentlich in einer Utopie.


Meistens denkt man bei der Utopie an ein besonders schönes, wünschenswertes Land. Die Menschen leben besser und vernünftiger. Es gibt keine Kriege mehr. Die Utopie ähnelt also ein wenig dem Paradies oder dem Himmel bei den Christen.  
Meistens [[Denken|denkt]] man bei der Utopie an etwas besonders Schönes oder Wünschenswertes. Die Menschen leben besser und vernünftiger. Es gibt keine [[Krieg]]e mehr, niemand wird krank. Die Utopie ähnelt also ein wenig dem [[Paradies]] oder dem [[Himmel]] bei den [[Christen]]. Auch das Märchen vom Schlaraffenland ist eine Utopie.


Das Gegenteil ist die Dystopie: Das ist ein Land oder eine Zukunft, in der es sehr schlimm zugeht. Dort hat es zum Beispiel einen Krieg gegeben, der vieles zerstört hat. Die Menschen sind arm und leiden unter Gewalt. Es gibt keinen Staat mehr, der den Menschen hilft. Oder aber der Staat selbst ist besonders bösartig. Ein Beispiel dafür liest man im Zukunftsroman „1984“ von George Orwell.
Das Gegenteil ist die Dystopie: Das ist ein Land oder eine Zukunft, in der es sehr schlimm zugeht. Ein Beispiel dafür liest man im Zukunftsroman „1984“ von George Orwell. Als der Roman geschrieben wurde, lag das Jahr 1984 noch in der Zukunft. Im Roman hat es zum Beispiel einen Krieg gegeben, der vieles zerstört hat. Die Menschen sind arm und leiden unter [[Gewalt]]. Es gibt keinen [[Staat]] mehr, der den Menschen hilft. Oder aber der Staat selbst ist besonders mächtig und bösartig.


== Woher kommt das Wort? ==
== Woher kommt das Wort? ==
[[Datei:Insel Utopia.png|thumb|Dieses Bild ist ein Holzschnitt. Es erschien im Jahr 1516 im Buch von Thomas Morus und zeigt die Insel „Utopia“.]]
[[Datei:Insel Utopia.png|mini|Dieses Bild ist ein [[Holzschnitt]]. Es erschien im Jahr 1516 im Buch von Thomas Morus und zeigt die [[Insel]] „Utopia“.]]
„Utopia“ war der Titel eines Buches. Es ist um das Jahr 1500 erschienen, am Anfang der [[Neuzeit]]. Thomas Morus aus [[England]] hat es wie einen Dialog geschrieben, also ein Gespräch von zwei Menschen. So ähnlich haben auch griechische Philosophen ihre Gedanken aufgeschrieben.


Die Utopia bei Morus ist eine Insel. Morus dachte sich dafür eine fremde Gesellschaft mit ihren Regeln ausgedacht. Zum Beispiel gehören die Dinge den Menschen dort gemeinsam. Die Menschen dürfen ihre Religion frei wählen. Das Leben ist in Utopia allerdings nicht unbedingt wünschenswert: Dort gibt es durchaus Sklaverei und Krieg.
Der Name "Utopie" entstammt einem Wortspiel im [[Englisch]]en: Das griechische Wort "Eutopia" bedeutet so viel wie "guter Ort". Im Englischen wird es etwa "jutoupia" ausgesprochen. Genauso spricht man auch "Utopia", "kein Ort" aus. Wegen dieser Doppeldeutigkeit wurde es zum Namen eines Ortes in einem Buch.


Morus wollte eigentlich erzählen, was er über die Gesellschaft und sein eigenes Land denkt. Er stellt sich die Frage, wie es wohl wäre, wenn man einige Regeln ändern würde. Er wollte aber nicht schreiben, was ihm am eigenen Land missfiel, denn dafür hätte er vielleicht Ärger bekommen. Über die ausgedachte Insel „Utopia“ jedoch konnte er alles sagen, was er wollte. Außerdem ist eine Geschichte über eine Insel auch noch interessanter zu lesen.
Dieses Buch ist um das Jahr 1500 erschienen, am Anfang der [[Neuzeit]]. Thomas Morus aus [[England]] hat es wie einen Dialog geschrieben, also ein Gespräch von zwei Menschen. So ähnlich haben im [[Altertum]] auch griechische [[Philosophie|Philosophen]] ihre Gedanken aufgeschrieben.


Schon der griechische Philosoph Platon hat es ähnlich gemacht: Er schrieb ein Zweiergespräch über die Insel [[Atlantis]]. Montesquieu aus [[Frankreich]] hingegen hatte einen anderen Trick: Er verfasste Briefe, die angeblich aus Persien kamen, dem heutigen Iran. Darin erklärte er, was an Persien schlecht war. In Wirklichkeit dachte er dabei an Frankreich, und das wussten seine Leser
Die Utopia bei Morus ist eine Insel. Morus hat sich dafür eine fremde [[Gesellschaft]] mit ihren Regeln ausgedacht. Zum Beispiel gehören die Dinge den Menschen dort gemeinsam. Die Menschen dürfen ihre [[Religion]] frei wählen. Das [[Leben]] ist in Utopia allerdings nicht unbedingt nur schön: Dort gibt es durchaus [[Sklave|Sklaverei]] und [[Krieg]].
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Morus wollte eigentlich erzählen, was er über die Gesellschaft und sein eigenes Land denkt. Er stellte sich die Frage, wie es wohl wäre, wenn man einige Regeln ändern würde. Er wollte aber nicht schreiben, was ihm am eigenen Land missfiel, denn dafür hätte er vielleicht Ärger bekommen. Über die ausgedachte Insel „Utopia“ jedoch konnte er alles sagen, was er wollte. Außerdem ist eine Geschichte über eine Insel auch noch interessanter zu [[lesen]].
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[[Kategorie:Artikelentwürfe]]
Schon der griechische Philosoph [[Platon]] hat es ähnlich gemacht: Er schrieb ein Zweiergespräch über die Insel [[Atlantis]]. Andere Schriftsteller haben darüber geschrieben, was angeblich in anderen Ländern passiert ist.
 
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[[Kategorie:Glaube und Denken]]
[[Kategorie:Sprache und Kultur]]

Aktuelle Version vom 15. Mai 2024, 18:44 Uhr

Das Schlaraffenland, hier auf einem Gemälde von Pieter Brueghel dem Älteren. „Sluraff“ ist ein altes Wort für Faulenzer. Im Schlaraffenland hat man nichts zu tun, aber immer viel zu essen.

Eine Utopie ist ein Ort, den es nicht gibt. Das bedeutet zumindest das Wort, das aus dem Griechischen kommt. Eine Utopie kann auch eine Erzählung über so einen Ort sein. Man beschreibt dann ein Land oder eine Stadt, in der es sehr anders zugeht als bei uns.

Wenn man sagt: „das ist utopisch“, dann meint man, dass es so etwas auf der Welt nicht gibt. Das kann es höchstens in der Zukunft geben, beispielsweise eine Reise zum Mars in einer Woche. Viele Romane aus der Science-Fiction handeln eigentlich in einer Utopie.

Meistens denkt man bei der Utopie an etwas besonders Schönes oder Wünschenswertes. Die Menschen leben besser und vernünftiger. Es gibt keine Kriege mehr, niemand wird krank. Die Utopie ähnelt also ein wenig dem Paradies oder dem Himmel bei den Christen. Auch das Märchen vom Schlaraffenland ist eine Utopie.

Das Gegenteil ist die Dystopie: Das ist ein Land oder eine Zukunft, in der es sehr schlimm zugeht. Ein Beispiel dafür liest man im Zukunftsroman „1984“ von George Orwell. Als der Roman geschrieben wurde, lag das Jahr 1984 noch in der Zukunft. Im Roman hat es zum Beispiel einen Krieg gegeben, der vieles zerstört hat. Die Menschen sind arm und leiden unter Gewalt. Es gibt keinen Staat mehr, der den Menschen hilft. Oder aber der Staat selbst ist besonders mächtig und bösartig.

Woher kommt das Wort?

Dieses Bild ist ein Holzschnitt. Es erschien im Jahr 1516 im Buch von Thomas Morus und zeigt die Insel „Utopia“.

Der Name "Utopie" entstammt einem Wortspiel im Englischen: Das griechische Wort "Eutopia" bedeutet so viel wie "guter Ort". Im Englischen wird es etwa "jutoupia" ausgesprochen. Genauso spricht man auch "Utopia", "kein Ort" aus. Wegen dieser Doppeldeutigkeit wurde es zum Namen eines Ortes in einem Buch.

Dieses Buch ist um das Jahr 1500 erschienen, am Anfang der Neuzeit. Thomas Morus aus England hat es wie einen Dialog geschrieben, also ein Gespräch von zwei Menschen. So ähnlich haben im Altertum auch griechische Philosophen ihre Gedanken aufgeschrieben.

Die Utopia bei Morus ist eine Insel. Morus hat sich dafür eine fremde Gesellschaft mit ihren Regeln ausgedacht. Zum Beispiel gehören die Dinge den Menschen dort gemeinsam. Die Menschen dürfen ihre Religion frei wählen. Das Leben ist in Utopia allerdings nicht unbedingt nur schön: Dort gibt es durchaus Sklaverei und Krieg.

Morus wollte eigentlich erzählen, was er über die Gesellschaft und sein eigenes Land denkt. Er stellte sich die Frage, wie es wohl wäre, wenn man einige Regeln ändern würde. Er wollte aber nicht schreiben, was ihm am eigenen Land missfiel, denn dafür hätte er vielleicht Ärger bekommen. Über die ausgedachte Insel „Utopia“ jedoch konnte er alles sagen, was er wollte. Außerdem ist eine Geschichte über eine Insel auch noch interessanter zu lesen.

Schon der griechische Philosoph Platon hat es ähnlich gemacht: Er schrieb ein Zweiergespräch über die Insel Atlantis. Andere Schriftsteller haben darüber geschrieben, was angeblich in anderen Ländern passiert ist.




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