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Utopie

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Das Schlaraffenland, hier auf einem Gemälde von Pieter Brueghel dem Älteren. „Sluraff“ ist ein altes Wort für Faulenzer. Im Schlaraffenland hat man nichts zu tun, aber immer viel zu essen.

Eine Utopie ist ein Ort, den es nicht gibt. Das bedeutet zumindest das Wort, das aus dem Griechischen kommt. Eine Utopie kann auch eine Erzählung über so einen Ort sein. Man beschreibt dann ein Land oder eine Stadt, in der es sehr anders zugeht als bei uns.

Wenn man sagt: „das ist utopisch“, dann meint man, dass es so etwas auf der Welt nicht gibt. Das kann es höchstens in der Zukunft geben, beispielsweise eine Reise zum Mars in einer Woche. Viele Romane aus der Science-Fiction handeln eigentlich in einer Utopie.

Meistens denkt man bei der Utopie an etwas besonders Schönes oder Wünschenswertes. Die Menschen leben besser und vernünftiger. Es gibt keine Kriege mehr, niemand wird krank. Die Utopie ähnelt also ein wenig dem Paradies oder dem Himmel bei den Christen. Auch das Märchen vom Schlaraffenland ist eine Utopie.

Das Gegenteil ist die Dystopie: Das ist ein Land oder eine Zukunft, in der es sehr schlimm zugeht. Ein Beispiel dafür liest man im Zukunftsroman „1984“ von George Orwell. Als der Roman geschrieben wurde, lag das Jahr 1984 noch in der Zukunft. Im Roman hat es zum Beispiel einen Krieg gegeben, der vieles zerstört hat. Die Menschen sind arm und leiden unter Gewalt. Es gibt keinen Staat mehr, der den Menschen hilft. Oder aber der Staat selbst ist besonders stark und bösartig.

Woher kommt das Wort?

Dieses Bild ist ein Holzschnitt. Es erschien im Jahr 1516 im Buch von Thomas Morus und zeigt die Insel „Utopia“.

Der Name "Utopie" entstammt einem Wortspiel im Englischen: Das griechische Wort "Eutopia" bedeutet so viel wie "guter Ort". Im Englischen wird es etwa "jutoupia" ausgesprochen. Genauso spricht man auch "Utopia", "kein Ort" aus. Wegen dieser Doppeldeutigkeit wurde es zum Namen eines Ortes in einem Buch.

Dieses Buch ist um das Jahr 1500 erschienen, am Anfang der Neuzeit. Thomas Morus aus England hat es wie einen Dialog geschrieben, also ein Gespräch von zwei Menschen. So ähnlich haben im Altertum auch griechische Philosophen ihre Gedanken aufgeschrieben.

Die Utopia bei Morus ist eine Insel. Morus hat sich dafür eine fremde Gesellschaft mit ihren Regeln ausgedacht. Zum Beispiel gehören die Dinge den Menschen dort gemeinsam. Die Menschen dürfen ihre Religion frei wählen. Das Leben ist in Utopia allerdings nicht unbedingt nur schön: Dort gibt es durchaus Sklaverei und Krieg.

Morus wollte eigentlich erzählen, was er über die Gesellschaft und sein eigenes Land denkt. Er stellte sich die Frage, wie es wohl wäre, wenn man einige Regeln ändern würde. Er wollte aber nicht schreiben, was ihm am eigenen Land missfiel, denn dafür hätte er vielleicht Ärger bekommen. Über die ausgedachte Insel „Utopia“ jedoch konnte er alles sagen, was er wollte. Außerdem ist eine Geschichte über eine Insel auch noch interessanter zu lesen.

Schon der griechische Philosoph Platon hat es ähnlich gemacht: Er schrieb ein Zweiergespräch über die Insel Atlantis. Andere Schriftsteller haben darüber geschrieben, was angeblich in anderen Ländern passiert ist.




Zu „Utopie“ findet ihr einen besonders einfachen Artikel auf MiniKlexikon.de und mehr Inhalte in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.

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