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Imperialismus: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Berliner kongress.jpg|miniatur|Beim Berliner Kongress von 1878 trafen sich die Chefs der mächtigsten Staaten der Welt. Sie diskutierten darüber, wer welche [[Kolonie|Kolonien]] bekommen sollte. Die einheimischen Völker in den Kolonien wurden nicht gefragt, ob sie das wollen.]]
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[[Datei:SepoyMutiny.jpg|miniatur|1857 gab es in Britisch-[[Indien]] einen Aufstand der einheimischen Inder, der von den Briten brutal niedergeschlagen wurde.]]
[[Datei:Queen Victoria by Bassano.jpg|mini|Die [[Großbritannien|britische]] [[König]]in Victoria war im [[Zeitalter]] des Imperialismus die mächtigste [[Frau]] der Welt.]]
Beim Imperialismus geht es darum, dass ein Land groß und mächtig sein will. Das Land will über möglichst viele Gebiete herrschen, ein starke [[Armee]] sowie viel Einfluss in der Politik haben. Das lateinische Wort für ein Großreich ist Imperium. Daher kommt der Begriff Imperialismus. Imperium wird wiederum vom Verb „imperare“ abgeleitet, was „herrschen“ oder „befehlen“ bedeutet.  
Beim Imperialismus geht es darum, dass ein Land groß und mächtig sein will. Das Land will über möglichst viele Gebiete herrschen, eine starke [[Armee]] sowie viel Einfluss in der [[Politik]] haben. Das [[Latein|lateinische]] [[Wort]] für ein Großreich ist Imperium. Daher kommt der Begriff Imperialismus. Imperium wird wiederum vom [[Verb]] „imperare“ abgeleitet, was „herrschen“ oder „befehlen“ bedeutet.  


Der Imperialismus hängt oft mit dem Nationalismus zusammen. Nationalisten finden, dass ihr Land besser ist als andere. Darum wollen sie auch, dass ihr Land groß und stark wird. Was mit anderen Völkern dabei passiert, ist ihnen egal.   
Der Imperialismus hängt oft mit dem [[Nationalismus]] zusammen. Nationalisten finden, dass ihr Land besser ist als andere. Darum wollen sie auch, dass ihr Land groß und stark wird. Was mit anderen Völkern dabei passiert, ist ihnen egal.   


In der Geschichte gab es immer wieder große Reiche wie das [[Altes Ägypten|Alte Ägypten]], das [[Römisches Reich|Römische Reich]] oder das [[Byzantinisches Reich|Byzantinische Reich]]. Das Wort Imperialismus benutze man aber erst im 19. Jahrhundert. Damals besaßen europäische Länder [[Kolonie]]n auf der ganzen Welt. Besonders [[Frankreich]] und [[Großbritannien]] herrschten über ein riesiges Gebiet. Aber auch [[Deutschland]], die [[Niederlande]], [[Spanien]] und andere Staaten hatten Kolonien auf anderen [[Kontinent]]en. Man nennt diese Zeit auch das „Zeitalter des Imperialismus“.
In der [[Geschichte]] gab es immer wieder große Reiche wie das [[Altes Ägypten|Alte Ägypten]], das [[Römisches Reich|Römische Reich]] oder das [[Byzantinisches Reich|Byzantinische Reich]]. Das Wort Imperialismus benutzte man aber erst im 19. [[Jahrhundert]].  


Durch die [[Industrialisierung]] wurde Europa stark modernisiert. Die Europäer fühlten sich gegenüber anderen Völkern, die weniger modern waren oder eine andere Hautfarbe hatten, überlegen. Deshalb teilten sie die Welt unter sich auf, als würde sie ihnen gehören. Oft ging es ihnen dabei um wertvolle Rohstoffe, die es in anderen Ländern zu holen gab.  
Damals besaßen [[Europa|europäische]] Länder [[Kolonie]]n auf der ganzen Welt, besonders [[Frankreich]] und [[Großbritannien]]. Aber auch außerhalb Europas gab es Länder wie [[Russland]], die [[USA]] oder das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]], die über riesige Gebiete herrschten. Oft ging es ihnen dabei um wertvolle [[Rohstoff]]e wie [[Gold]] oder [[Gewürz]]e, die es in anderen Ländern zu holen gab.


Die anderen Länder hatten oft keine Chance, sich gegen die Europäer zu wehren, weil sie viel schlechtere [[Waffe|Waffen]] hatten. Die Kolonialmächte zwangen die einheimischen Völker so zu werden wie sie. So verbreiteten sich das [[Christentum]] und die europäischen [[Sprache]]n in der Welt. Die Europäer sahen das jedoch positiv. Schließlich brachten sie diesen Ländern Fortschritt und lehrten ihnen, an den „richtigen“ Gott zu glauben.  
Durch die [[Industrialisierung]] wurde Europa stark modernisiert. Die Europäer fühlten sich gegenüber anderen Völkern, die weniger modern waren oder eine andere [[Haut]]farbe hatten, überlegen. Deshalb teilten sie die Welt unter sich auf, als würde sie ihnen gehören. Die Europäer begründeten ihre Überlegenheit mit der [[Evolution]]stheorie von [[Charles Darwin]]. Gemäß dieser überleben nur die stärksten [[Lebewesen]], die sich am besten an ihre Umgebung anpassen können. Mit der Wertigkeit gewisser Völker hat das allerdings nichts zu tun, alle Völker sind nämlich gleich viel wert. Einige [[Wissenschaft|Wissenschaftler]] von damals sahen dies jedoch anders.  


Der Imperialismus führte auch zwischen den europäischen Ländern zu viel Streit und [[Krieg]]. Denn jedes dieser Ländern wollte selbst das größte Imperium haben. Wertvolle Kolonien, in denen es zum Beispiel viele Rohstoffe gab, waren hart umkämpft. Die Staatsoberhäupter der mächtigen Länder setzen sich auch manchmal zusammen, um darüber zu diskutieren, wer welches Land bekommt. Bekannt ist der Wiener Kongress von 1814. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurden viele Kolonien unabhängig. Damit endete auch das Zeitalter des Imperialismus.
Die anderen Völker hatten oft keine Möglichkeit, sich gegen die Europäer zu wehren, weil sie viel schlechtere [[Waffe|Waffen]] hatten. Die Kolonialmächte zwangen die einheimischen Völker so zu werden wie sie. So verbreiteten sich beispielsweise das [[Christentum]] sowie die europäischen [[Sprache]]n und die [[Kleidung]] in der Welt. Die Europäer sahen darin eine gute Sache. Schließlich brachten sie den Einheimischen ihrer Meinung nach Fortschritt und lehrten sie, an den „richtigen“ [[Gott]] zu glauben und sich „richtig“ zu verhalten.  


Noch heute streben einige Länder danach, möglichst viel Macht zu haben. Inzwischen geht es den Staaten jedoch eher um wirtschaftlichen und politischen Einfluss, als um die Ausdehnung des Staatsgebietes. Viele Staaten in Europa arbeiten auch eng zusammen, anstatt Krieg um Ländereien zu führen.
Der Imperialismus führte auch zwischen den europäischen Ländern zu viel Streit und [[Krieg]]. Denn jedes dieser Länder wollte selbst das größte Imperium haben. Wertvolle Kolonien, besonders diejenigen mit vielen Rohstoffen, waren hart umkämpft. Die [[Staatsoberhaupt|Staatsoberhäupter]] der mächtigen Länder setzten sich auch manchmal zusammen, um darüber zu diskutieren, wer welches Land bekommt. Bekannt ist die [[Berlin]]er [[Kongo (Fluss)|Kongo]]-Konferenz von 1884. Dort wurden große Teile von [[Afrika]] aufgeteilt. Dazu eingeladen hatte der deutsche Reichskanzler [[Otto von Bismarck]]. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurden viele Kolonien unabhängig. Damit endete auch das Zeitalter des Imperialismus.


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Noch heute streben einige Länder danach, möglichst viel Macht zu haben. Inzwischen geht es den Staaten jedoch eher um [[wirtschaft]]lichen und politischen Einfluss, als um die Ausdehnung des Staatsgebietes. Allerdings haben viele Staaten auch beschlossen, enger zusammenzuarbeiten, etwa durch die Gründung von Organisationen wie der [[EU]] und der [[Vereinte Nationen|UNO]].
 
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Aktuelle Version vom 6. Mai 2024, 19:51 Uhr

Bei der Kongo-Konferenz von 1884 trafen sich die Chefs der mächtigsten Staaten der Welt in Berlin. Sie diskutierten darüber, wer in Afrika welche Kolonien bekommen sollte. Die einheimischen Völker in den Kolonien wurden nicht gefragt, ob sie das wollen.
Die britische Königin Victoria war im Zeitalter des Imperialismus die mächtigste Frau der Welt.

Beim Imperialismus geht es darum, dass ein Land groß und mächtig sein will. Das Land will über möglichst viele Gebiete herrschen, eine starke Armee sowie viel Einfluss in der Politik haben. Das lateinische Wort für ein Großreich ist Imperium. Daher kommt der Begriff Imperialismus. Imperium wird wiederum vom Verb „imperare“ abgeleitet, was „herrschen“ oder „befehlen“ bedeutet.

Der Imperialismus hängt oft mit dem Nationalismus zusammen. Nationalisten finden, dass ihr Land besser ist als andere. Darum wollen sie auch, dass ihr Land groß und stark wird. Was mit anderen Völkern dabei passiert, ist ihnen egal.

In der Geschichte gab es immer wieder große Reiche wie das Alte Ägypten, das Römische Reich oder das Byzantinische Reich. Das Wort Imperialismus benutzte man aber erst im 19. Jahrhundert.

Damals besaßen europäische Länder Kolonien auf der ganzen Welt, besonders Frankreich und Großbritannien. Aber auch außerhalb Europas gab es Länder wie Russland, die USA oder das Osmanische Reich, die über riesige Gebiete herrschten. Oft ging es ihnen dabei um wertvolle Rohstoffe wie Gold oder Gewürze, die es in anderen Ländern zu holen gab.

Durch die Industrialisierung wurde Europa stark modernisiert. Die Europäer fühlten sich gegenüber anderen Völkern, die weniger modern waren oder eine andere Hautfarbe hatten, überlegen. Deshalb teilten sie die Welt unter sich auf, als würde sie ihnen gehören. Die Europäer begründeten ihre Überlegenheit mit der Evolutionstheorie von Charles Darwin. Gemäß dieser überleben nur die stärksten Lebewesen, die sich am besten an ihre Umgebung anpassen können. Mit der Wertigkeit gewisser Völker hat das allerdings nichts zu tun, alle Völker sind nämlich gleich viel wert. Einige Wissenschaftler von damals sahen dies jedoch anders.

Die anderen Völker hatten oft keine Möglichkeit, sich gegen die Europäer zu wehren, weil sie viel schlechtere Waffen hatten. Die Kolonialmächte zwangen die einheimischen Völker so zu werden wie sie. So verbreiteten sich beispielsweise das Christentum sowie die europäischen Sprachen und die Kleidung in der Welt. Die Europäer sahen darin eine gute Sache. Schließlich brachten sie den Einheimischen ihrer Meinung nach Fortschritt und lehrten sie, an den „richtigen“ Gott zu glauben und sich „richtig“ zu verhalten.

Der Imperialismus führte auch zwischen den europäischen Ländern zu viel Streit und Krieg. Denn jedes dieser Länder wollte selbst das größte Imperium haben. Wertvolle Kolonien, besonders diejenigen mit vielen Rohstoffen, waren hart umkämpft. Die Staatsoberhäupter der mächtigen Länder setzten sich auch manchmal zusammen, um darüber zu diskutieren, wer welches Land bekommt. Bekannt ist die Berliner Kongo-Konferenz von 1884. Dort wurden große Teile von Afrika aufgeteilt. Dazu eingeladen hatte der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele Kolonien unabhängig. Damit endete auch das Zeitalter des Imperialismus.

Noch heute streben einige Länder danach, möglichst viel Macht zu haben. Inzwischen geht es den Staaten jedoch eher um wirtschaftlichen und politischen Einfluss, als um die Ausdehnung des Staatsgebietes. Allerdings haben viele Staaten auch beschlossen, enger zusammenzuarbeiten, etwa durch die Gründung von Organisationen wie der EU und der UNO.




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