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Version vom 26. März 2019, 22:08 Uhr
Eine Hauptstadt ist oft die wichtigste Stadt eines Staates. Gemeint ist: In dieser Stadt befinden sich die Organe des Staates. Das sind das Parlament, also die Vertretung des Volkes, außerdem die Regierung und andere Organe wie das wichtigste Gericht. Auch Landesteile wie die Bundesländer in Deutschland und Österreich oder die Kantone in der Schweiz haben Hauptstädte.
Hauptstadt ist eine Stadt also vor allem wegen der Politik. Oft sieht man dort auch viele wichtige Universitäten und Unternehmen. Radio und Fernsehen werden dort gemacht. Man nennt die Stadt ein "Zentrum" für Kultur und Wirtschaft. Manchmal hat der Staat ausdrücklich gesagt, dass eine bestimmte Stadt die Hauptstadt sei. Es kann aber auch sein, dass die Einwohner von sich aus das so empfinden.
Hat ein Land immer nur eine Hauptstadt?
Wien ist die Hauptstadt von Österreich. Sie ist ein gutes Beispiel für eine Stadt, die wirklich die wichtigste Stadt im Staat ist. In Wien leben etwa ein Siebtel aller Österreicher. Sie ist viel größer als alle anderen Städte in Österreich. Das Parlament und alle anderen Organe des Bundesstaates sind dort. Wer was auf sich hält, lebt wahrscheinlich in der Hauptstadt.
In anderen Ländern sieht das anders aus. In den Niederlanden zum Beispiel ist die Hauptstadt Amsterdam. Dort hat auch der König seinen wichtigsten Palast, das Paleis op den Dam. Die Regierung und das Parlament arbeiten allerdings in Den Haag. In Südafrika gibt es drei Hauptstädte: Die Regierung arbeitet in Pretoria, in Kapstadt ist das Parlament, und in Bloemfontein steht das oberste Gericht.
In Deutschland ist Berlin die Hauptstadt. Das steht sogar im Grundgesetz, dem wichtigsten Gesetz Deutschlands. Berlin ist die größte deutsche Stadt, und dort befinden sich das Parlament und viele Gebäude der Regierung. Allerdings stehen Gebäude der Regierung auch in anderen Städten, vor allem in Bonn. Zwei der wichtigsten Gerichte sind in Karlsruhe.
Bleibt eine Stadt für immer Hauptstadt?
Manchmal bekommt ein Land eine neue Hauptstadt. Wenn die alte schon sehr groß ist, hat man oft keinen Platz für das „Regierungsviertel“. Dort sind die wichtigsten Gebäude des Staates. In einer ganz neu gebauten Stadt plant man so ein Viertel von vorneherein ein. Außerdem empfindet man so eine neue Stadt mehr als die Hauptstadt des ganzen Landes.
Ein Beispiel dafür kennt man aus den USA. Zunächst war die Hauptstadt Philadelphia, eine der älteren Städte des Landes. Einige Jahre nach der Unabhängig wollte man aber eine neue Hauptstadt. Das wurde Washington, benannt nach dem ersten Präsidenten George Washington. Sie lag damals an der Grenze zwischen den nördlichen und den südlichen Teilen der USA.
Gerade in Asien, Afrika und Südamerika gibt es viele Länder, die eine neue Hauptstadt bekommen haben. In Afrika liegt zum Beispiel das Land Nigeria. Die alte Hauptstadt an der Küste heißt Lagos. Sie gibt es schon seit dem Mittelalter und hat über 10 Millionen Einwohner. Seit dem Jahr 1991 ist aber Abuja Hauptstadt, das in der Mitte des Landes liegt. Dort wohnen mittlerweile aber auch schon anderthalb Millionen Menschen.
Ein Foto aus Wien, vor über hundert Jahren. Hier sieht man das Gebäude des Parlamentes.
In Liechtenstein ist Vaduz die Hauptstadt. Sie hat 5000 Einwohner. Das ist eigentlich nur ein Dorf.
Sucre ist die Hauptstadt von Bolivien. Doch die Regierung und das Parlament sind in La Paz.
Die „kleinste“ Hauptstadt der Welt ist Plymouth auf der Insel Montserrat. Seit einem Vulkan-Ausbruch lebt dort niemand mehr.
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