Panamakanal

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Die größten Schiffe, die noch in die Schleuse bei Panama passen, heißen Panamax-Schffe. Man kann erkennen, wie eng es wird.
Eine alte Zeichnung aus der Zeit, als der Kanal gebaut wurde. Links sieht man den Atlantik, der im Norden von Panama liegt. Von dort fährt man erst auf den großen Catún-See und dann durch einen Kanal durchs Gebirge. Rechts auf der Karte erscheint die Stadt Panama, dort geht der Kanal in den Pazifik.

Der Panamakanal ist ein Kanal in Mittelamerika. Diese Wasserstraße führt über 80 Kilometer durch das kleine Land Panama. So können Schiffe vom Atlantischen Ozean in den Pazifischen Ozean fahren, und umgekehrt.

Dank des Kanals sparen die Schiffe sich den langen Weg um Südamerika herum. Dieser Weg um das berüchtigte Kap Hoorn an der südlichsten Spitze Südamerikas wäre 15.000 Kilometer länger. Außer dem Sues-Kanal ist der Panamakanal der wichtigste Kanal der Welt.

Um das Jahr 1500 kamen die ersten Spanier in die Gegend. Sie erkannten, dass es nicht weit vom Atlantik zum Pazifik war. Wegen des Urwalds war der Weg trotzdem nicht einfach. Im 19. Jahrhundert baute man eine Eisenbahnlinie. Erst um das Jahr 1900 hatte man den Mut und das Geld, einen Kanal zu bauen. Der Bau begann 1905 und fertig wurde der Kanal im Jahr 1914, er ist also mittlerweile über 100 Jahre alt.

Über 14.300 Schiffe im Jahr nutzen den Kanal. Bis zum Jahr 2016 hat man ihn breiter und tiefer gemacht. Seitdem können auch die heutigen riesigen Schiffe durch den Kanal. Ein solches Riesenschiff kann bis zu 14.000 große Container mitnehmen.

Wie sieht der Weg durch den Kanal aus?

Auf dem Gaillard-Durchstich, dem zweiten großen Teil des Weges.

Wenn ein Schiff vom Atlantik kommt, fährt es bei der Stadt Colón in den ersten Teil des Kanals. Mit einer Schleuse steigt es hinauf zu einem Stausee, den Gatúnsee. Dieser See war früher ein Fluss. Durch einen Staudamm hat man das Wasser aufgestaut, so dass dort ein Stausee entstanden ist. Er liegt 26 Meter über dem Meeresspiegel.

Dann fährt das Schiff über den See, aber auf einem genau bestimmten Weg. Das muss sein, denn nur dort ist es tief genug. Gerade die großen Schiffe müssen sehr genau gesteuert werden: Sie haben an manchen Stellen nicht einmal einen Meter Wasser unter sich. Wenn die Steuerleute nicht aufpassen, rammen sie den Grund.

Später fährt das Schiff durch den Gaillard-Durchstich. Das ist ein eigentlicher Kanal, und zwar durch ein Gebirge. Danach gibt es wieder eine Schleuse, die hinab in einen weiteren Stausee führt. Wieder eine Schleuse weiter kommt man schließlich an der Stadt Panama vorbei bis in den Golf von Panama. Das ist bereits eine Bucht des Pazifik.

So eine Fahrt durch den Kanal dauert über 10 Stunden. Außerdem muss man an der Einfahrt warten, manchmal mehrere Stunden lang. An manchen engen Stellen können Schiffe nämlich nicht nebeneinander fahren. Daher dürfen erst die Schiffe in die eine Richtung, und dann erst die anderen in die andere Richtung fahren.

Normalerweise kündigen die Schiffe schon lange vorher an, wann sie durch den Kanal wollen. Dann warten sie nicht so lange. Sie müssen ihre Gebühr sowieso schon vorher bezahlen. Je nach dem, wie groß das Schiff ist, kann die Kanalfahrt bis zu 300.000 Dollar kosten.

Ursprünglich konnten nur Schiffe bis 80.000 Tonnen durch den Kanal fahren. Dies führte dazu, dass die größten Frachter um die Südspitze von Amerika herumfahren mussten. So brachte der Kanal weniger Einnahmen. Deshalb wurde der Kanal vertieft und verbreitert. Seit dem Juni 2016 können Schiffe mit bis zu 200.000 Tonnen durch den Kanal fahren. Manche sind fast 300 Meter lang.

Wem gehört der Kanal?

Ein Foto aus dem Jahr 1913. Die Arbeiter stehen Schlange bei einem Eisenbahn-Waggon. Dort bekommen sie ihren Lohn.

Zunächst haben Franzosen versucht, einen Kanal zu bauen. Die Kanalbauer begannen im Jahr 1881. Etwa zehn Jahre später mussten sie wieder aufhören: Die Chefs hatten viele Fehler gemacht. Zum Beispiel wollten sie ohne Schleusen auskommen, damit die Schiffe rasch durch den Kanal fahren können. Dazu hätte man aber viel mehr Erde weggraben müssen.

Außerdem unterschätzten die Chefs die Gefahren des Urwalds: Über 20.000 Arbeiter starben, vor allem an den Krankheiten dort, wie zum Beispiel Malaria. Über 800.000 Franzosen hatten Geld für den Kanal gegeben, um später reich zu werden. In Wirklichkeit verloren sie ihr Geld.

Im Jahr 1903 mischten sich die USA ein. Sie sorgten dafür, dass Panama ein unabhängiger Staat wurde. Bis dahin war die Gegend nämlich ein Teil von Kolumbien. Dann schlossen die USA mit Panama einen Vertrag. Das Gebiet um den späteren Kanal sollte für immer den USA gehören. Diesmal hatte man mehr Erfahrung, und im Jahr 1914 konnte das erste Schiff fahren.

In Panama gab es seit dem Jahr 1964 Demonstrationen gegen die USA. Schließlich schlossen Panama und die USA einen neuen Vertrag: Nach einer gewissen Zeit sollte das Kanalgebiet zu Panama gehören. Das geschah im Jahr 1999.




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