Fantasie

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Ein Mädchen liest ein Buch. Die Kuscheltiere sind Freunde, mit denen man sich nicht so allein fühlt. Fantasie heißt, dass man sich selbst etwas ausdenkt. Man kann aber auch eine Geschichte lesen, die jemand anders sich ausgedacht hat.

Fantasie heißt, dass jemand sich etwas Neues vorstellen kann. Man sagt auch Einbildungskraft oder Erfindungsgabe. Kinder und Erwachsene brauchen Fantasie, um eine Geschichte zu erfinden. Mit Fantasie kann man auch besser damit umgehen, was man erlebt hat.

Das deutsche Wort Fantasie schreibt man auch manchmal mit Ph am Anfang: Phantasie. Es kommt nämlich ursprünglich aus der griechischen Sprache: phantasía bedeutet Erscheinung, Vorstellung und Einbildung. Denn Fantasie ist das, was man sich vorstellt. In der Musik meint man ein Stück, das man sich einfach so ausgedacht hat, ohne, dass man besondere Regeln für Musikstücke beachtet hat. Etwas Fantastisches ist etwas, dass nur in der Einbildung in unserem Kopf da ist, aber nicht in echt.

Schon aus dem Altertum kennen wir fantastische Geschichten: Darin kommen Geister, Hexen oder Fabelwesen vor. Seitdem haben sich die Menschen immer mehr davon ausgedacht. Solche Geschichten benennt man auch mit dem englischen Wort Fantasy.

Warum ist Fantasie wichtig?

Eine Kinderzeichnung: Hier lebt ein Mädchen allein in einem hohlen Baum. Es erlaubt aber anderen, es zu besuchen.

Schon kleine Kinder erleben etwas, worüber sie nachdenken oder was ihnen vielleicht Angst macht. Sie fragen sich auch: Könnte die Welt anders sein, als ich sie sehe? Wie wäre es für mich, wenn ich ein Tier wäre?

Die seltsamen und unwirklichen Geschichten haben also tatsächlich etwas mit der Wirklichkeit zu tun. Im Märchen zum Beispiel erleben Kinder schlimme Dinge: Die Eltern schicken sie weg, oder ein böses Ungeheuer will sie fressen. Am Ende eines Märchens geht die Geschichte aber oft gut aus. Wer ein solches Märchen hört, kann sich also vorstellen: Auch wenn etwas Schlimmes passiert, dann wird am Ende dennoch alles wieder gut.

Was liest, sieht und hört man in der Fantasie?

Dank der Fantasie kann man sich also eine Geschichte ausdenken. In einer Geschichte müssen gar keine Dinge vorkommen, die es in echt nicht gibt. Es kann auch spannend sein, wenn man liest, wie ein Kind das erste Mal in die Schule kommt oder wie die Polizei einen Dieb fängt.

Viele Menschen mögen aber vor allem Geschichten, die im richtigen Leben nicht geschehen können. In solchen Geschichten geht es zum Beispiel um Außerirdische oder um das Leben in der Zukunft. Man nennt das Science-Fiction. Fantasie-Geschichten, die besonders viel Angst machen, nennt man Horror. Solche verschiedenen Arten von Geschichten nennt man Genres.

Ein bestimmtes Genre sind Fantasy-Geschichten. Fantasy ist das englische Wort für Fantasie. Darin geht es um Zauberei und übernatürliche Dinge. Das sind Dinge, die es in der normalen Welt nicht geben kann. Ein Beispiel sind Gestaltwandler: Solche Wesen können ihr Aussehen plötzlich verändern. Sie sehen dann aus wie ein anderer Mensch oder sogar wie ein Tier.

Die Genres sind aber auch nur ein Versuch, einen Überblick zu bekommen. Ein Film oder ein Buch kann sowohl Fantasy sein, aber gleichzeitig auch Science-Fiction. Für die Genres mit den unwirklichen Ereignissen und Figuren gibt es übrigens einen gemeinsamen Namen: Fachleute sprechen von der Phantastik oder der phantastischen Literatur.




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