2024 wird gefeiert: 10 Jahre Klexikon und 5 Jahre MiniKlexikon. Spenden helfen uns sehr!

Osttimor: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
(viell noch in der einführung erklären, was "timoresen" sind und wie viele es gibt?)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:East Timor on the globe (Southeast Asia centered).svg|mini|Osttimor liegt von Europa aus fast auf der anderen Seite der Welt]]
[[Datei:East Timor on the globe (Southeast Asia centered).svg|mini|Osttimor liegt von Europa aus fast auf der anderen Seite der Welt]]


Osttimor ist ein kleines Land im äußersten Südosten von [[Asien]]. Zu ihm gehört die Osthälfte der Insel Timor, ein kleines Stück im Westen, dass Oecusse genannt wird und die kleinen Inseln Atauro und Jaco. Der restliche Westen Timors und die Inseln um Osttimor gehören zum Inselreich von [[Indonesien]]. Im Süden liegt [[Australien]].
Osttimor ist ein kleines Land im äußersten Südosten von [[Asien]]. Es liegt auf der [[Insel]] Timor. Zum Land Osttimor gehören die Osthälfte der Insel, ein kleines Stück im Westen, das Oecusse genannt wird und die kleinen Inseln Atauro und Jaco. Der restliche Westen der Insel Timor und die Inseln um Osttimor gehören zu [[Indonesien]]. Im Süden liegt [[Australien]].


Das Land ist nur etwa so groß wie [[Schleswig-Holstein]], hat aber sehr viele Berge. Der Tatamailau, der höchste Berg des Landes, ist sogar etwas höher als die [[Zugspitze]], Deutschlands höchster Berg. Das südliche Meer ist sehr rau und stürmisch, weswegen die Timoresen es das Männermeer nennen, das nördliche Meer dagegen sehr ruhig, weswegen es das Frauenmeer genannt wird. Hier gibt es Riffe mit sehr vielen Fischen, Delfinen, Walen und anderen Meerestieren. Im Osten des Landes gibt es noch alte Wälder, in denen viele Hirsche, Fledermäuse und Affen leben. Auch viele seltene Vögel, wie der Gelbwangenkakadu, leben auf der Insel. Da es kaum Straßen gibt und der starke Regen die Wege oft kaputt macht, benutzen viele Timoresen noch Pferde als Transportmittel.
Das Land ist nur etwa so groß wie [[Schleswig-Holstein]], hat aber sehr viele Berge. Der Tatamailau, der höchste Berg des Landes, ist sogar etwas höher als die [[Zugspitze]], Deutschlands höchster Berg. Das südliche Meer ist sehr rau und stürmisch, weswegen die Timoresen es das Männermeer nennen, das nördliche Meer dagegen sehr ruhig, weswegen es das Frauenmeer genannt wird. Hier gibt es Riffe mit sehr vielen Fischen, Delfinen, Walen und anderen Meerestieren.
 
Im Osten des Landes gibt es noch alte Wälder, in denen viele Hirsche, Fledermäuse und Affen leben. Auch viele seltene Vögel, wie der Gelbwangenkakadu, leben auf der Insel. Da es kaum Straßen gibt und der starke Regen die Wege oft kaputt macht, benutzen viele Timoresen noch Pferde als Transportmittel.


== Welche Geschichte hat Osttimor? ==
== Welche Geschichte hat Osttimor? ==
[[Datei:Timor island2.jpg|mini|Auf diesem Bild von Timor kann man rechts noch immer den Kopf des Krokodils erkennen]]
[[Datei:Timor island2.jpg|mini|Dieses Bild der Insel Timor wurde aus dem Weltraum augenommen. Man erkennt rechts noch immer den Kopf des Krokodils.]]


Eine alte Sage erzählt von einem Jungen, der eines Tages ein Krokodilbaby am Strand fand. Er half dem Tier ins Meer und als Dank sagte das Krokodil, der Junge solle es rufen, wenn er es einmal braucht. Jahre später rief der Junge nach dem Krokodil und auf seinem Rücken trug es den Jungen über das Meer von Insel zu Insel. So reisten sie viele Jahre, bis das Krokodil alt und müde wurde. Da sagte es: ''„Ich werde bald sterben. Aber mein Körper wird ein neues Land bilden, für Dich und Deine Nachkommen.“'' Aus dem Krokodil wurde die Insel Timor, die auch heute noch die Form eines Krokodils hat. Der Junge hatte viele Nachkommen, die von ihm seine Güte, seine Freundlichkeit und seinen Sinn für Gerechtigkeit erbten. Noch heute rufen die Timoresen, wenn sie durch einen Fluss waten müssen: ''„Großvater Krokodil, friß mich nicht! Ich bin Dein Enkel!“
Eine alte Sage erzählt von einem Jungen, der einem jungen Krokodil half, wieder ins Meer zu kommen. Das Krokodil versprach, ihm in Zukunft auch zu helfen. Jahre später trug es den Jungen von Inseln zu Insel. Als es alt wurde, versprach es, neues Land zu werden. Dort lebten dann die Nachkommen des Jungen. Noch heute rufen die Timoresen, wenn sie durch einen Fluss waten müssen: „Großvater Krokodil, friß mich nicht! Ich bin dein Enkel!“


Als 1515 die [[Portugal|Portugiesen]] als erste Europäer auf Timor landeten, war die Insel in viele kleine Königreiche aufgeteilt, die oft Krieg gegeneinander führten. Daher war es für die Portugiesen leicht, den Ostteil der Insel zu erobern, während die [[Niederlande|Niederländer]] die Gebiete in Besitz nahmen, die heute zu Indonesien gehören.
Die Insel war in viele kleine Königreiche aufgeteilt, die oft [[Krieg]] gegeneinander führten. Im Jahr 1515 kamen die [[Portugal|Portugiesen]] als erste Europäer dort an und konnten den Ostteil leicht erobern. Die [[Niederlande|Niederländer]] hingegen nahmen die Gebiete in Besitz nahmen, die heute zu Indonesien gehören.


1975 verließen die Portugiesen Osttimor wieder, doch das Land blieb nur neun Tage unabhängig. Dann eroberten die Indonesier Osttimor. 24 Jahre herrschte dann Krieg in dem fast jeder vierte Timorese starb. 1999 befreiten die Vereinten Nationen das Land und seit 2002 ist Osttimor ein eigenes Land, in dem die Timoresen selbst bestimmen können, was geschieht.
1975 verließen die Portugiesen Osttimor wieder, doch das Land blieb nur neun Tage unabhängig. Dann eroberten die Indonesier Osttimor. 24 Jahre herrschte dann Krieg, in dem fast jeder vierte Timorese starb. 1999 befreiten die [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] das Land und seit 2002 ist Osttimor ein eigenes Land, in dem die Timoresen selbst bestimmen können, was geschieht.


== Was muss man über die Menschen in Osttimor wissen? ==
== Was muss man über die Menschen in Osttimor wissen? ==
[[Datei:Timorese Dancers.jpg|mini|hochkant|Timoresische Tänzerinnen]]
[[Datei:Timorese Dancers.jpg|mini|hochkant|Timoresische Tänzerinnen]]


In Osttimor leben etwa eine Million Menschen, das sind etwa soviele wie in der deutschen Stadt [[Köln]]. Aber es werden in dem Land fast 20 verschiedene Sprachen gesprochen, die teilweise sehr unterschiedlich sind. Damit man sich untereinander verständigen kann, sind aber nur Portugiesisch und Tetum sogenannte Amtssprachen. Daher lernen die Kinder neben ihrer eigenen auch diese beiden Sprachen in der Schule.
In Osttimor leben etwa eine Million Menschen, das sind etwa soviele wie in der deutschen Stadt [[Köln]]. Aber es werden in dem Land fast 20 verschiedene Sprachen gesprochen, die teilweise sehr unterschiedlich sind. Damit man sich untereinander verständigen kann, sind nur Portugiesisch und Tetum sogenannte Amtssprachen. Daher lernen die Kinder neben ihrer eigenen auch diese beiden Sprachen in der Schule.


Die meisten Timoresen sind Christen, glauben also wie die meisten Europäer an Jesus und feiern Ostern und Weihnachten. Allerdings haben sich noch viele Traditionen aus der alten Religion der Insel bewahrt. So glaubt man an Geister und verehrt die Ahnen, Büffel und Krokodil gelten als heilige Tiere.
Die meisten Timoresen sind [[Christentum|Christen]], glauben also wie die meisten Europäer an Jesus und feiern Ostern und Weihnachten. Allerdings haben sich noch viele Traditionen aus der alten [[Religion]] der Insel bewahrt. So glaubt man an Geister und verehrt die Ahnen, Büffel und Krokodil gelten als heilige Tiere.


Traditionell tragen die Menschen Tais. Das sind bunte gewebte Stoffe, die entweder um die Hüfte oder unter den Armen zusammengebunden werden. Ein Schmuck für wichtige Personen ist die Kaibauk, eine Krone, die wie die Hörner eines Büffels aussieht.
Traditionell tragen die Menschen Tais. Das sind bunte gewebte Stoffe, die entweder um die Hüfte oder unter den Armen zusammengebunden werden. Ein Schmuck für wichtige Personen ist die Kaibauk, eine Krone, die wie die Hörner eines Büffels aussieht.


== Wer hat in Osttimor das Sagen? ==
== Wer hat in Osttimor das Sagen? ==
[[Datei:Uma Lulik in Estado 4.jpg|mini|links|hochkant|Ein Dorfchef mit der Kaibauk-Krone]]
[[Datei:Uma Lulik in Estado 4.jpg|mini|hochkant|Ein Dorfchef mit der Kaibauk-Krone]]
 
Osttimor ist eine [[Demokratie]]: Die Bürger wählen ihr
[[Parlament]] und ihren [[Staatsoberhaupt|Präsidenten]] selber. Doch der Premierminister ist der Chef der [[Regierung]]. Er selbst wird vom Parlament gewählt.


Osttimor ist eine Demokratie, das heißt: Die Bürger wählen ihr Parlament und ihren Präsidenten selber. Der Premierminister, der vom Parlament gewählt und vom Präsidenten ernannt wird, bestimmt was gemacht wird. Außerdem gibt es noch immer viele traditionelle Dorfchefs, die Liurai genannt werden. Sie sind so etwas wie kleine Könige und haben noch immer viel Macht in ihren Orten.
Außerdem gibt es noch immer viele traditionelle Dorfchefs, die Liurai genannt werden. Sie sind so etwas wie kleine Könige. In ihren Orten haben sie noch immer viel Macht.


== Womit verdienen die Menschen in Osttimor ihr Geld? ==
== Womit verdienen die Menschen in Osttimor ihr Geld? ==
Zeile 33: Zeile 38:
Die Menschen sind sehr arm und weil das Wetter oft die Felder kaputt macht, gibt es immer wieder zu wenig zu essen. Man pflanzt Reis, Mais, Maniok und viele Sorten Gemüse an. Außerdem erntet man Kokosnüsse und züchtet Büffel, Rinder und Schweine. Sehr bekannt ist der Kaffee aus Timor. Auch Zimt, Vanille und Kakao wird exportiert.
Die Menschen sind sehr arm und weil das Wetter oft die Felder kaputt macht, gibt es immer wieder zu wenig zu essen. Man pflanzt Reis, Mais, Maniok und viele Sorten Gemüse an. Außerdem erntet man Kokosnüsse und züchtet Büffel, Rinder und Schweine. Sehr bekannt ist der Kaffee aus Timor. Auch Zimt, Vanille und Kakao wird exportiert.


Vor einigen Jahren fand man Erdöl und Erdgas im Meer südlich von Timor. Der Gewinn aus dessen Verkauf wird vom Staat verwaltet und zum Bau von Straßen, Krankenhäusern und ähnlichen verwendet.
Vor einigen Jahren fand man Erdöl und Erdgas im Meer südlich von Timor. Der Gewinn aus dessen Verkauf wird vom Staat verwaltet. Damit werden zum Beispiel Straßen und Krankenhäuser gebaut.


[[Kategorie:Artikelentwürfe]]
[[Kategorie:Artikelentwürfe]]

Version vom 25. März 2015, 16:31 Uhr

Osttimor liegt von Europa aus fast auf der anderen Seite der Welt

Osttimor ist ein kleines Land im äußersten Südosten von Asien. Es liegt auf der Insel Timor. Zum Land Osttimor gehören die Osthälfte der Insel, ein kleines Stück im Westen, das Oecusse genannt wird und die kleinen Inseln Atauro und Jaco. Der restliche Westen der Insel Timor und die Inseln um Osttimor gehören zu Indonesien. Im Süden liegt Australien.

Das Land ist nur etwa so groß wie Schleswig-Holstein, hat aber sehr viele Berge. Der Tatamailau, der höchste Berg des Landes, ist sogar etwas höher als die Zugspitze, Deutschlands höchster Berg. Das südliche Meer ist sehr rau und stürmisch, weswegen die Timoresen es das Männermeer nennen, das nördliche Meer dagegen sehr ruhig, weswegen es das Frauenmeer genannt wird. Hier gibt es Riffe mit sehr vielen Fischen, Delfinen, Walen und anderen Meerestieren.

Im Osten des Landes gibt es noch alte Wälder, in denen viele Hirsche, Fledermäuse und Affen leben. Auch viele seltene Vögel, wie der Gelbwangenkakadu, leben auf der Insel. Da es kaum Straßen gibt und der starke Regen die Wege oft kaputt macht, benutzen viele Timoresen noch Pferde als Transportmittel.

Welche Geschichte hat Osttimor?

Dieses Bild der Insel Timor wurde aus dem Weltraum augenommen. Man erkennt rechts noch immer den Kopf des Krokodils.

Eine alte Sage erzählt von einem Jungen, der einem jungen Krokodil half, wieder ins Meer zu kommen. Das Krokodil versprach, ihm in Zukunft auch zu helfen. Jahre später trug es den Jungen von Inseln zu Insel. Als es alt wurde, versprach es, neues Land zu werden. Dort lebten dann die Nachkommen des Jungen. Noch heute rufen die Timoresen, wenn sie durch einen Fluss waten müssen: „Großvater Krokodil, friß mich nicht! Ich bin dein Enkel!“

Die Insel war in viele kleine Königreiche aufgeteilt, die oft Krieg gegeneinander führten. Im Jahr 1515 kamen die Portugiesen als erste Europäer dort an und konnten den Ostteil leicht erobern. Die Niederländer hingegen nahmen die Gebiete in Besitz nahmen, die heute zu Indonesien gehören.

1975 verließen die Portugiesen Osttimor wieder, doch das Land blieb nur neun Tage unabhängig. Dann eroberten die Indonesier Osttimor. 24 Jahre herrschte dann Krieg, in dem fast jeder vierte Timorese starb. 1999 befreiten die Vereinten Nationen das Land und seit 2002 ist Osttimor ein eigenes Land, in dem die Timoresen selbst bestimmen können, was geschieht.

Was muss man über die Menschen in Osttimor wissen?

Timoresische Tänzerinnen

In Osttimor leben etwa eine Million Menschen, das sind etwa soviele wie in der deutschen Stadt Köln. Aber es werden in dem Land fast 20 verschiedene Sprachen gesprochen, die teilweise sehr unterschiedlich sind. Damit man sich untereinander verständigen kann, sind nur Portugiesisch und Tetum sogenannte Amtssprachen. Daher lernen die Kinder neben ihrer eigenen auch diese beiden Sprachen in der Schule.

Die meisten Timoresen sind Christen, glauben also wie die meisten Europäer an Jesus und feiern Ostern und Weihnachten. Allerdings haben sich noch viele Traditionen aus der alten Religion der Insel bewahrt. So glaubt man an Geister und verehrt die Ahnen, Büffel und Krokodil gelten als heilige Tiere.

Traditionell tragen die Menschen Tais. Das sind bunte gewebte Stoffe, die entweder um die Hüfte oder unter den Armen zusammengebunden werden. Ein Schmuck für wichtige Personen ist die Kaibauk, eine Krone, die wie die Hörner eines Büffels aussieht.

Wer hat in Osttimor das Sagen?

Ein Dorfchef mit der Kaibauk-Krone

Osttimor ist eine Demokratie: Die Bürger wählen ihr Parlament und ihren Präsidenten selber. Doch der Premierminister ist der Chef der Regierung. Er selbst wird vom Parlament gewählt.

Außerdem gibt es noch immer viele traditionelle Dorfchefs, die Liurai genannt werden. Sie sind so etwas wie kleine Könige. In ihren Orten haben sie noch immer viel Macht.

Womit verdienen die Menschen in Osttimor ihr Geld?

Arbeiten auf dem Reisfeld

Die Menschen sind sehr arm und weil das Wetter oft die Felder kaputt macht, gibt es immer wieder zu wenig zu essen. Man pflanzt Reis, Mais, Maniok und viele Sorten Gemüse an. Außerdem erntet man Kokosnüsse und züchtet Büffel, Rinder und Schweine. Sehr bekannt ist der Kaffee aus Timor. Auch Zimt, Vanille und Kakao wird exportiert.

Vor einigen Jahren fand man Erdöl und Erdgas im Meer südlich von Timor. Der Gewinn aus dessen Verkauf wird vom Staat verwaltet. Damit werden zum Beispiel Straßen und Krankenhäuser gebaut.