Theologie
Die Theologie ist die Wissenschaft von Gott oder vom Göttlichen. Meistens meint man damit, dass das Christentum erforscht wird. Theologen betrachten diese Religion teils von außen, teils aber auch von innen, also als gläubige Christen.
Der Ausdruck „Theologie“ kommt aus dem Griechischen, wo „theos” Gott bedeutet. Man verwendet das Wort etwa seit den Jahren nach 1200, also seit dem hohen Mittelalter. Für die damaligen Wissenschaftler war das die wichtigste Lehre überhaupt. Sie dachten, dass man alles auf Gott zurückführen kann. Gott ist das Größte und Allgemeinste, das unteilbar ist.
Worum geht es in der Theologie?
Wer heute Theologie studiert oder lehrt, beschäftigt sich vor allem mit der Bibel. Hinzu kommt die Geschichte der ersten Christen und dann der Kirchen. Wichtig sind dabei auch die Texte, die im Lauf der Zeit von verschiedenen Kirchenmännern geschrieben wurden.
Außerdem gibt es bestimmte allgemeine Fragen zu Gott. So glauben die Christen an die Dreifaltigkeit: Gott gibt es als Gott-Vater, Gott-Sohn und den Heiligen Geist. Man überlegt, was das genau heißen soll.
Wichtige Fragen sind auch: Wie entstand Jesus im Bauch seiner Mutter Maria? War wirklich der Heilige Geist sein leiblicher Vater oder doch Josef? Was geschieht wirklich bei der Taufe? Wird aus dem Brot und dem Wein beim Abendmahl wirklich der Leib und das Blut von Jesus?
Eine andere wichtige Frage für Theologen ist beispielsweise: Gott ist allmächtig, aber Gott ist auch gut. Wie kann es sein, dass Gott schlimme Dinge zulässt? Darüber haben schon die Gelehrten im Mittelalter gestritten. Theologen müssen daher erst einmal viel darüber lesen, was diese Gelehrten dazu geschrieben haben.
An der Universität lernen Theologen auch Dinge über Religionspädagogik. Das heißt, sie lernen Dinge zu Fragen wie: Wie erzähle ich den Menschen von Gott? Was haben Themen der Bibel mit uns heute zu tun? Wie kann ich das verständlich für Nicht-Theologen machen? Das ist besonders wichtig für die, die Pfarrer werden wollen. Auch Religionslehrer müssen so etwas natürlich wissen, deswegen lernen auch sie Dinge der Theologie.
Wer studiert Theologie?
Theologie ist ein Studium an vielen Universitäten. Vor allem katholische und evangelische Theologie wird oft angeboten. Es gibt aber auch islamische und jüdische Theologie. Nach dem Abschluss des Studiums ist man dann Theologe und forscht über die Theologie.
So ein Studium ist nicht einfach. Man muss viel lesen und komplizierte Dinge verstehen. An vielen Universitäten erwarten die Lehrer auch, dass man Griechisch, Latein und Hebräisch kann. Denn viele Schriften der Bibel und der Kirchengeschichte sind eben in diesen Sprachen. Nicht alle Universitäten erwarten aber die Kenntnis aller drei dieser Sprachen.
Die meisten Menschen, die Theologie studiert haben, werden aber keine Forscher. Sie arbeiten zum Beispiel für eine Kirche. Das sind oftmals Pfarrer. Dazu braucht es aber nach dem Studium der Theologie noch eine Einführung in das praktische Kirchenleben. Die Kirchen dürfen in Deutschland und anderen Ländern mitbestimmen, wie Theologie gelehrt wird.
Welche Wissenschaften handeln auch noch von Religion?
Manche Leute sagen, dass die Theologie keine richtige Wissenschaft sei. Die meisten Theologen gehen nämlich einfach davon aus, dass es einen Gott gibt. Sie hinterfragen das nicht: Sie überlegen nicht, ob es sein könnte, dass es vielleicht keinen Gott gibt.
Die Vergleichende Religionswissenschaft ist auch eine Wissenschaft, die sich mit Gott und Religion beschäftigt. Diese Forscher sind aber neutral gegenüber allen Religionen. Viele dieser Forscher denken: Wenn man herausfinden will, was eine Religion eigentlich ist, muss man vor allem herausfinden, was die Religionen der Welt gemeinsam haben.
Viele weitere Wissenschaftler finden es ebenfalls interessant, was die Theologie macht. In der Geschichte Europas war das Christentum lange Zeit sehr wichtig, und das ist es heute auch manchmal noch. Wer zum Beispiel die Geschichte des Mittelalters erforscht, muss sich daher recht gut mit den Fragen der Theologie auskennen. Sonst könnte man nicht richtig verstehen, woran die Menschen damals gedacht haben.