Kaliningrad
Kaliningrad ist eine Stadt in Russland. Sie liegt an der Ostsee, weit entfernt vom übrigen Russland. Bis zum Jahr 1946 trug die Stadt den Namen Königsberg und wurde von Deutschen bewohnt. Nach der deutschen Niederlage im Zweiten Weltkrieg fiel sie an die Sowjetunion. Heute sind Kaliningrad und seine Umgebung ein russisches Gebiet, das von Polen und Litauen umgeben ist. Bei Kaliningrad mündet der Fluss Pregel in das Frische Haff, einen von Sanddünen abgeschirmten Teil der Ostsee. Deshalb war der Hafen der Stadt wichtig, schon in der Zeit der Hanse.
Im Mittelalter lebten dort die Prußen. Wie die Litauer sprachen sie eine baltische Sprache. Dann kamen deutsche Kaufleute und Ritter in diese Gegend. Sie nannten das Land Preußen. Um das Jahr 1700 erhielt ein wichtiges deutsches Königreich den Namen dieses Landes. Die ursprünglichen Bewohner vermischten sich mit den Deutschen, viele starben damals auch an der Pest.
Durch die Lage begünstigt, wurde Königsberg eine wichtige Stadt. Das Schloss war einer der Paläste der Könige von Preußen. Deren Hauptstadt war jedoch Berlin. Ein neuer König wurde jeweils im Königsberger Dom gekrönt. Wichtig war auch die Königsberger Universität. Dort wirkte unter anderem Immanuel Kant, ein berühmter Philosoph in der Zeit der Aufklärung.
Nach der Gründung des Deutschen Kaiserreichs war Königsberg eine wichtige Großstadt und blieb dies bis zum Zweiten Weltkrieg. Viele Deutsche flohen am Ende des Krieges vor der Armee der Sowjetunion in den Westen, die Verbleibenden wurden nach dem Krieg vertrieben. An ihrer Stelle fanden Russen dort eine neue Heimat. Unter Diktator Josef Stalin wurde die Stadt in Kaliningrad umbenannt. Michail Kalinin war ein früherer Präsident der Sowjetunion, Grad ist Russisch für Stadt.