Schnecken

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Diese Wasserschnecke frisst Algen auf dem Grund eines Teichs.

Schnecken sind die einzigen Weichtiere, die nicht nur im Wasser, sondern auch an Land leben. An Land kriechen sie langsam und hinterlassen eine Spur aus Schleim, auf der sie rutschen. Die Landschnecken kann man grob unterteilen in Nacktschnecken und Gehäuseschnecken. In der Schweiz nennt man sie Häuschenschnecken, sprich: Häus-chen-schnecken, weil sie ein kleines Haus mit sich herumtragen.

Schnecken gibt es auf der ganzen Welt, sogar in den Meeren der Arktis und der Antarktis. Sie können kleiner als einen Millimeter sein. Eine Schneckenart im Indischen Ozean erreicht sogar eine Länge von bis zu 90 Zentmetern.

Die einzelnen Schneckenarten sind sehr verschieden voneinander. Für alle gilt: Der Körper besteht wie bei allen Weichtieren aus dem Kopf, dem Fuß, dem Eingeweidesack und dem Mantel. Alles andere kann sehr verschieden sein. Deshalb beschreibt dieser Artikel vor allem Beispiele.

Wie sehen Schneckenkörper aus?

Die Weinbergschnecke ist bei uns die bekannteste Gehäuseschnecke.

Gehäuseschnecken tragen ein Gehäuse auf dem Rücken. Es entspricht der Schale bei den Muscheln. Dort hinein können sie sich zurückziehen. Sie tun dies, wenn sie am Trockenen liegen und verschließen die Öffnung mit einer dicken Schicht aus Schleim. Die Landschnecken tun dies auch, um den Winter besser zu überstehen. Der Eingeweidesack bleibt immer in der Schale.

Bei den Nacktschnecken ist das Gehäuse im Lauf der Evolution verschwunden. Es blieb nur noch so etwas wie eine starke Haut übrig, die man „Mantel“ nennt. Der Eingeweidesack liegt unter dem Mantel.

Kopf und Fuß sehen aus wie aus einem Stück. Alle Schnecken haben Fühler, aber nur einige haben Augen. Hören kann keine Schnecke, aber riechen können zumindest die Landschnecken sehr gut. Sie haben jedoch keine Nase, sondern einzelne Zellen, mit denen sie riechen können. Sie sitzen vor allem an der vorderen Hälfte des Körpers.

Wie leben Schnecken?

Schnecken fürchten die Sonne. Deshalb sind sie oft nachts oder in der Dämmerung unterwegs.

Landschnecken ertragen keine Trockenheit oder sogar Sonne. Sie sind deshalb besonders in der Dämmerung, nachts oder bei Regen aktiv. Bei Sonnenschein ziehen sie sich an den Schatten zurück, damit sie nicht vertrocknen.

Den Winter verbringen die Landschnecken in Erdspalten. Sie gehen möglichst tief, weil dort der Boden wenig gefriert. Gehäuseschnecken ziehen sich in ihr Gehäuse zurück und verschließen den Eingang mit einer dicken Schleimschicht, die dann hart wird.

Schnecken können weder fliehen noch sich wehren, deshalb haben sie viele Feinde: Igel, Maulwürfe, Spitzmäuse, Frösche, Kröten, Blindschleichen, Salamander, Ringelnattern und viele Vögel essen gerne Schnecken. Sie liefern viel Eiweiß, ähnlich wie die Fische. In Hungerzeiten gibt es noch viel mehr Tiere, die lieber Schnecken fressen als gar nichts, beispielsweise die Füchse.

In früheren Notzeiten aßen auch die Menschen Schnecken. Heute nutzen sie nur noch die Weinbergschnecken als Delikatesse. Diese ist zwar geschützt und darf nicht in der Freiheit eingesammelt werden. Es ist jedoch erlaubt, sie zu züchten. Solche Zuchtanstalten nennt man Schneckenfarmen.

Wie ernähren sich Schnecken?

Diese Nacktschnecke frisst einen kleinen Pilz.

Keine Schnecke hat richtige Zähne, aber alle haben eine Raspelzunge. Die Landschnecken schaben damit Pflanzenteile ab wie mit einer Feile. Was sie so in den Mund kriegen, ist fein genug, dass sie es herunterschlucken und verdauen können.

Schnecken sind der Schrecken der Gärtner. Sie fressen zuerst alles an den Pflanzen, was zart ist. Anschließend machen sie sich auch über die Stiele her. So können in einer Nacht ganze Salate verschwinden. Es gibt auch Blumen, welche sie sehr lieben, beispielsweise die Tagetes, welche auch Studentenblumen heißen. Sie riechen stark und ziehen die Schnecken magisch an.

Es gibt auch Schnecken, die Aas fressen, also tote Tiere. Diese Schnecken haben kleine Raspelzähnchen. Die Kegelschnecke aus dem Meer beispielsweise hat wenige kleine Zähnchen wie Harpunen, mit denen sie ein Gift in ihre Beute spritzt. Die Beutetiere werden dadurch gelähmt und die Schnecke kann sie verzehren.

Wie vermehren sich Schnecken?

Diese Nacktschnecke legt ihre Eier in die Erde und deckt sie dann zu.

Die meisten Schnecken sind zweigeschlechtlich, es gibt also Männchen und Weibchen. So sind alle Meerschnecken und einige Süßwasserschnecken. Ihre Jungtiere entwickeln sich als Larven, die frei im Wasser schwimmen.

Die Landlungenschnecken sind Zwitter. Zu ihnen gehören die Weinbergschnecken und die Rote Wegschnecke, die in der Schweiz auch Rossschnecke heißt. Bei diesen Schnecken ist jedes Tier zugleich Männchen und Weibchen.

Zwitter nennt man in der Wissenschaft Hermaphroditen, sprich Hermafroditen. Bei der Paarung gleitet zuerst das eine Tier mit dem Penis in die Vagina des andern und gibt seine Samenzellen ab, dann wechseln sie die Rollen. Beide Schnecken tragen dann befruchtete Eizellen in sich, welche sich zu Eiern entwickeln.

Jedes Tier gräbt sich dann eine kleine Höhle in die Erde und legt die Eier hinein. Diese entwickeln sich selbständig, bis die kleinen Schnecken ausschlüpfen. Sie sind sofort selbständig und suchen sich ihre Nahrung selber.

Schaden oder nützen die Schnecken der Natur und den Menschen?

Die Natur kennt keine Schädlinge. Alles nützt dem Kreislauf des Lebens. Schnecken und ihre Eier dienen vielen Lebewesen als Nahrung. Deshalb sind auch die Schnecken wichtig für die Natur.

Äcker, Gemüse- oder Blumengärten sind ein Eingriff der Menschen in die Natur. Dort vermehren sich die Schnecken sehr schnell, weil sie viel Nahrung finden. Zudem fehlen in diesen Plantagen oft die Feinde der Schnecken, weil sie keine natürlichen Lebensräume mehr finden. Dann nehmen die Schnecken überhand und fressen alles kahl.

Bauern und Gärtner müssen deshalb etwas gegen Schneckenplagen unternehmen. Einige Gärtner machen sich zunutze, dass Schnecken Feuchtigkeit brauchen: Sie legen Bretter oder Ziegel aus, darunter verkriechen sich die Schnecken. Die Gärtner sammeln sie dann dort ein.

Man kann sich auch gezielt Tiere zulegen, welche die Schnecken fressen: Verschiedene Wachteln oder Laufenten haben sich bisher bewährt. Es nützt aber auch schon, den Garten so zu gestalten, dass sich beispielsweise Igel oder Blindschleichen darin wohl fühlen.

Sehr wirkungsvoll ist zweifellos Schneckengift. Das Problem ist dabei, dass das Gift auch sonst in die Umwelt gelangt oder dass beispielsweise Blindschleichen Schnecken fressen, die erst gerade Schneckengift geschluckt haben. Daran können dann auch die Blindschleichen sterben, und die Schneckenplage wird sogar noch größer.