LGBT

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Menschen, die zur LGBT-Bewegung gehören, nutzen gerne den Regenbogen als ihr Kennzeichen.

LGBT ist eine Abkürzung, die aus dem Englischen kommt. Sie gilt für alle Menschen, die sich nicht einfach als Mann oder Frau fühlen oder die Sex nicht oder nicht nur mit dem eigenen Geschlecht haben wollen. Konkret bedeuten die Buchstaben:
L steht für „Lesbian“, lesbisch, also weiblich und homosexuell.
G steht für „Gay“, schwul, also männlich und homosexuell.
B steht für bisexuell, also beiden Geschlechtern zugeneigt.
T steht für „Transgender“, Kurzform „Trans“. Diese Menschen sind vom Körper her gesehen zum Beispiel Mann, fühlen sich aber als Frau oder umgekehrt.

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LGBT

Was lesbisch und „Gay“, also schwul, bedeutet, ist im Artikel Homosexualität genauer beschrieben. Bisexuelle Menschen verhalten sich mal heterosexuell, mal homosexuell. „Bi“ ist der lateinische Ausdruck für „zwei“. Diese Menschen leben also zwei Arten der Sexualität. Dafür steht der Buchstabe „B“ bei LGBT.

Transmenschen fühlen sich nicht in dem Geschlecht, das man sieht, wenn sie nackt sind. Wer wie ein Mann aussieht, kann sich also als Frau fühlen und umgekehrt. Der Begriff kommt nicht aus der Biologie, sondern aus der Wissenschaft der Kulturen und der Gesellschaft. Genaueres dazu gibt es im Artikel Transgender.

Wie dachte man früher über Geschlecht und Sexualität?

Während langer Zeit ging man in unserer Gesellschaft davon aus, dass jeder Mensch entweder Mann oder Frau ist und sich auch so fühlt. In dieser Art des Denkens gab es also nur zwei Möglichkeiten. Ein solches System nennt man „binär“. Das wäre als gäbe es nur zwei Farben: schwarz und weiß und nichts dazwischen. Das galt lange Zeit als normal. Man sagt auch: Es war eine soziale Norm.

Zudem ging man davon aus, dass es Liebe oder Sex nicht innerhalb des gleichen Geschlechts, sondern nur zwischen Mann und Frau geben dürfe. Das nennt man Heterosexualität. Das Griechische Wort „hetero“ bedeutet „anders“ oder „ungleich“. Wer sich trotzdem Menschen des gleichen Geschlechts zugeneigt fühlte, wurde verachtet, vielleicht sogar bestraft. Die Kirchen lehrten, dass solche Menschen nicht in den Himmel kommen würden. Auch heiraten und dadurch besondere Rechte und Vorteile bekommen, durften lange Zeit nur heterosexuelle Menschen.

„Hetero“ zu sein ist jedoch keine Wahl, sondern eine Veranlagung. Darin ist sich die Wissenschaft heute weitgehend einig. Weil die Mehrheit der Menschen so ist, bezeichnete man dies früher als „normal“. Heute gebraucht man diesen Begriff nicht mehr, weil man dann alle anderen Menschen „abnormal“ wären und das wäre abwertend.

Seit längerer Zeit schon kämpfen viele Menschen für die Rechte der LGBT-Personen. Sie wollen anerkannt werden als das, was sie sind und so leben, wie es ihnen richtig erscheint. Sie wollen, dass alle Menschen erkennen, dass es normal ist, dass alle Menschen auf ihre eigene Art lieben und ihr Geschlecht fühlen.

Dadurch hat sich die Situation dieser Menschen in einigen Ländern deutlich verbessert. So können homosexuelle Paare bei uns zum Beispiel genauso heiraten, wie heterosexuelle Paare. Dennoch gibt es immer noch Länder, in denen diese Menschen ausgeschlossen und unterdrückt werden.

Was gibt es noch außer LGBT?

Dieses Straßenschild zeigt auf, welche geschlechtlichen Möglichkeiten es gibt.

Manchmal liest man die Abkürzung LGBTQIA+. Da kommen also noch drei Buchstaben und ein Plus hinzu:

Manche Menschen fühlen sich durch den Begriff LGBT eingeschränkt. Manche haben auch das Gefühl, sie gehören gar nirgends so richtig dazu. Deshalb nennen sie sich „queer“. Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet „eigenartig“ oder „seltsam“. Diese Menschen wollen nicht, dass man sie einem bestimmten Geschlecht zuordnet und sie bezeichnen sich auch nicht als heterosexuell.

Der englische Buchstabe I wird ungefähr wie „ei“ ausgesprochen. Er steht für den Ausdruck „intersexuell“ oder „Intersexualität“. Der Ausdruck kommt aus dem Latein und bedeutet „zwischen“. Diese Menschen stehen biologisch gesehen „zwischen den Geschlechtern“. Selten kommt ein Kind zur Welt, bei dem man nicht klar erkennt, ob es ein Junge oder ein Mädchen ist. Früher hat man solche Kinder sehr schnell operiert, um die Sache klarzustellen. Manche Kinder, die man so zu Jungen gemacht hat, fühlten sich aber später als Mädchen oder Frauen. Auch die umgekehrten Fälle gab es. Deshalb wartet man heute eher ab. Wenn man eindeutige Geschlechtsorgane erkennt, ist es möglich, dass die Gene oder Hormone nicht damit übereinstimmen. Solche Menschen können sich als männlich, weiblich oder „nicht-binär“ oder „non-binär“ verstehen. Auf manchen Formularen oder in Umfragen kann man nicht nur „Mann“ oder „Frau“ ankreuzen, sondern auch „non-binär“ oder etwas ähnliches. Einen solchen Reisepass gibt es aber noch kaum.

Der Buchstabe A steht für „asexuell“. Diese Menschen sind oder bezeichnen sich also als nicht-sexuell. Dies bedeutet, dass sie sich nicht oder nur sehr selten für Sex interessieren. Das hat nichts mit der Biologie zu tun, sondern mit den eigenen Bedürfnissen.

Das Plus schließlich steht für alle Menschen und Ausrichtungen, die unter keinen der vorangegangenen Buchstaben passen. Man will damit erreichen, dass wirklich gar niemand ausgeschlossen ist.




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