Britisches Museum
Das Britische Museum ist ein Museum in London, der Hauptstadt von Großbritannien. Es befindet sich in der Innenstadt im Stadtbezirk Camden. Das Museum erstreckt sich über mehr als 70 Galerien, also Räume, in denen etwas ausgestellt ist. Man findet dort Kunst und Kulturgüter aus aller Welt. Von den Höhlenmenschen bis hin zur heutigen Zeit.
Weil das Britische Museum dem Staat gehört, ist der Eintritt frei. Jährlich wird das Museum von etwa sechs Millionen Menschen besucht. Damit zählt es zu den meistbesuchten Touristenorten der Stadt London. Besonders an den Wochenende kann es manchmal ziemlich voll werden.
Der nordirische Wissenschaftler Sir Hans Sloane sammelte während seinem Leben mehr als 70.000 Kulturgüter. Nach seinem Tod im Jahr 1753 vermachte er diese riesige Sammlung dem Britischen Volk, damit sie jeder besichtigen kann. Der Staat machte daraus ein Nationalmuseum. Zunächst befand sich das Britische Museum im Montague House, einer alten Villa. Später wurde es in das heutige Gebäude verlegt. Mit der Zeit kamen immer mehr Objekte dazu. Unter anderem auch, weil die Briten viele fremde Länder eroberten und dort die Schätze plünderten.
Was kann man im Britischen Museum alles sehen?
Das Museum beherbergte bis ins Jahr 1997 die britische Nationalbibliothek mit über eine Millionen Büchern. Sie befand sich in einem runden Gebäude im Innenhof des Museums, der von einer Glaskuppel überdacht wird. Heute wird dieser Raum noch gelegentlich für Sonderausstellungen genutzt. Die Galerien mit den Austellungsgegenständen sind thematisch nach bestimmten Regionen der Erde unterteilt.
Der Bereich Afrika besteht aus einer großen Galerie im Untergeschoss. Darin findet man alte Werkzeuge und Waffen afrikanischer Stämme, aber auch Kunstwerke moderner Künstler aus Afrika. Der Bereich Amerika wird weiter in Nordamerika und Mexiko unterteilt. Im Nordamerika-Bereich erhält man einen Einblick in die Kultur und Lebensweise der nordamerikanischen Indianerstämme. Der Mexiko-Bereich umfasst archäologische Fundstücke der alten Hochkulturen wie den Maya und Azteken, die im heutigen Mexiko gelebt haben. Darunter Schmuck, aber auch Objekte, die bei Ritualen eingesetzt wurden.
Im Altägypten-Bereich findet man viele Mumien, ägyptische Statuen, Tafeln mit Hieroglyphen, alte Vasen und vieles mehr. Dieser Bereich beinhaltet zugleich eine der bekanntesten Fundstücke des Museums: Der Rosetta-Stein. Auf dem Stein steht derselbe Text in Altgriechisch, in Hieroglyphen und in demotisch, einer alten Schrift aus Ägypten. Wissenschaftler konnten mithilfe dieses Steines viele Hieroglyphen entziffern, da sie durch die anderen Sprachen eine Textprobe hatten.
Das Antike Griechenland und Rom ist wahrscheinlich der umfangreichste Bereich des Museums. Er erstreckt sich über 20 Galerien auf zwei Stockwerken. Darin findet man nicht nur Kulturgüter der alten Griechen und Römer sondern auch welche von Kulturen, die in eroberten Gebieten gelebt haben. Zum Beispiel die Etrusker aus der Toskana oder die Lykier aus der heutigen Türkei. Eine der Höhepunkte Griechenland-Bereiches sind die Skulpturen aus dem Parthenon in Athen, die sich im hintersten Raum des Bereiches befinden.
Der Asien-Bereich ist in den oberen Stockwerken angesiedelt und enthält viele Vasen und Kunstwerke aus dem Alten China, Japan, Indien und anderen asiatischen Kulturen. Darunter befindet sich auch die Rüstung eines Samurai-Kämpfers. Das waren traditionelle Krieger aus Japan. Der Nahe Osten ist ebenfalls ein umfangreicher Bereich mit Objekten der altertümlichen Kulturen aus Mesopotamien aber auch mit religiösen Objekten aus der Kultur des Islam.
Der Europa-Bereich befasst sich mit Europa im Allgemeinen, insbesondere mit den Britischen Inseln. Man findet dort Objekte aus vielen Kulturen und Zeitepochen der europäischen Geschichte. Sehr bekannt ist das Schiffsgrab von Sutton Hoo. Es wurde 1939 in Suffolk im Osten Englands gefunden. In dem Grab fand man viele wertvolle Objekte eines Königs der Angelsachsen. Die Angelsachsen waren ein Stamm der Germanen, der die Britischen Inseln besiedelte, nach dem sich die Römer dort zurückgezogen hatten.