Vaterunser

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Version vom 21. Februar 2025, 17:33 Uhr von Beat Rüst (Diskussion | Beiträge) (Kleinigkeiten und den letzten Absatz ergänzt)
So ist das Vaterunser in einer Kirche in Jerusalem aufgeschrieben.

Das Vaterunser ist das wichtigste Gebet im Christentum. Es steht in der Bibel, im Neuen Testament. Dort heißt es, dass Jesus selbst seinen Anhängern dieses Gebet vorgesprochen habe.

Der Name „Vaterunser“ kommt aus der lateinischen Übersetzung. Die ersten beiden Wörter heißen dort „Pater noster“, wörtlich übersetzt „Vater unser“. Auf Latein ist diese Reihenfolge der Wörter üblich. Auf Deutsch wurde sie so übernommen, obwohl wir es sonst anders herum sagen.

In der Katholischen Kirche war früher Latein sehr wichtig, deshalb nennt man hier das Gebet auch heute noch „Vaterunser“. In der Reformierten Kirche ist es das „Unser Vater“. In der Evangelischen Kirche nennt man es das „Gebet des Herrn“. Nicht nur die Namen sind verschieden. Auch das übrige Gebet ist leicht verschieden, je nachdem, wie man den ursprünglichen Text übersetzt hat.

Früher kannte bei uns fast jedes Kind dieses Gebet auswendig. Im katholischen wie auch im evangelischen Gottesdienst gehört es fest dazu. Es gibt auch sehr viele Lieder und Musikstücke davon, sogar eine ganze Oper.

Wozu dient das Gebet noch?

In Jerusalem steht eine katholische Kirche, die Paternosterkirche. Dort sieht man an den Wänden das Vaterunser in vielen verschiedenen Sprachen.

Das Neue Testament ist in über 1500 Sprachen übersetzt worden. Teile des Neuen Testamentes gibt es in noch über tausend weiteren Sprachen. Meistens gehört das Vaterunser dazu, weil die Christen es für so wichtig halten.

Man hat das Vaterunser übersetzt, damit es viele Menschen auf der Welt beten und gleichzeitig verstehen können. Es hat aber noch einen Nutzen: Wissenschaftler haben dank des Vaterunsers einen Text, den es in vielen Sprachen gibt. So kann man Sprachen gut miteinander vergleichen.

Ein Beispiel: Vor etwa 1200 Jahren wurde das Vaterunser in ein frühes Deutsch übersetzt. Das beginnt so: „Fater unser, thu in himilom bist, giuuihit si namo thin.“ Im heutigen Deutsch würde das so lauten: „Vater unser, du im Himmel bist, geweihet sei Name dein.“ An diesem Beispiel erkennt man, wie sich die deutsche Sprache im Lauf der Zeit verändert hat.




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