Exklave
Eine Exklave ist ein Teil eines Landes, der nur über das Gebiet eines anderen Landes erreicht werden kann. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der amerikanische Bundesstaat Alaska. Um ihn von den USA aus auf dem Landweg zu erreichen, muss man Kanada durchqueren.
Alaska ist also eine Exklave der USA, weil Alaska vom Rest der USA ausgeschlossen ist. Aus der Sicht von Kanada ist Alaska jedoch eine Enklave, weil es eingeschlossen ist. Die beiden Wörter stammen aus der französischen Sprache. „Exclaver“ bedeutet „ausschließen“, „enclaver“ heißt „einschließen“.
Wenn man in eine Exklave will, muss man also zuerst durchs Ausland fahren. Manches wird dadurch schwieriger: Dinge, die mit Lastwagen in die Exklave gebracht werden, müssen verzollt werden. Die Polizei und die Armee dürfen nicht einfach so fremdes Gebiet betreten. Sie brauchen also eine Erlaubnis, um in die Exklave zu gelangen.
Die Bewohner einer Exklave fühlen sich zum umliegenden Ausland oft mehr zugehörig als zu ihrem Mutterland. Darum kommt es immer wieder vor, dass die Bewohner einer Exklave fordern, an das umliegende Ausland angeschlossen zu werden. Das ist aber nicht immer einfach. Viele Länder wollen nicht einfach so Teile ihres Staatsgebietes hergeben.
Monschau, Simmerath und Roetgen sind Städte und Gemeinden im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen. Alle drei haben Ortsteile, die im Nachbarland Belgien liegen und nur über belgisches Gebiet erreichbar sind. Eine weitere deutsche Exklave ist Büsingen am Hochrhein, das von den Schweizer Kantonen Schaffhausen und Thurgau umgeben wird. Die Exklave entstand vor etwa 300 Jahren durch einen Streit zwischen Österreich und den Schaffhausern. Die italienische Exklave Campione d'Italia liegt ebenfalls in der Schweiz im Kanton Tessin.
Bekannte Exklaven in anderen Ländern sind zum Beispiel die russische Stadt Kaliningrad und das Gebiet um sie herum. Kaliningrad liegt an der Ostsee zwischen den Ländern Polen und Litauen. Ein weiteres Beispiel ist die spanische Stadt Ceuta an der Küste im Norden Afrikas. Dorthin versuchen viele afrikanische Flüchtlinge zu gelangen. Sie schaffen es so, nach Europa zu kommen, ohne das Mittelmeer überqueren zu müssen.
Das Städtchen Baarle besteht aus zwei Teilen in Belgien und den Niederlanden und hat einige Exklaven im jeweils anderen Land. Die Grenzen findet man überall auf dem Boden eingezeichnet. Sie verlaufen sogar durch Häuser oder über die Terrassen von Gaststätten.
Besonders ist es im Grenzgebiet zwischen Indien und Bangladesch. Dort gab es sogar mehrere ineinander geschachtelte Exklaven und Enklaven. Das hängt mit vielen Kriegen zusammen, welche die Moguln vor etwa 300 Jahren geführt haben. Im Jahr 2015 wurde ein Vertrag geschlossen. Seitdem gibt es eine klare Grenze zwischen Indien und Bangladesch.
In Büsingen: Der Mann auf dem Wandbild trägt eine deutsche und eine schweizerische Fahne.
Die angolanische Exklave Cabinda ist ein heiß umkämpftes Gebiet.
Ceuta ist ein kleiner Teil Spaniens in Afrika. Er grenzt nur an Marokko und das Mittelmeer.
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