Mount Everest

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Version vom 22. Februar 2022, 10:21 Uhr von Michael Schulte (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „Information“ durch „Information“)
Dieses Foto des Berges wurde in Tibet gemacht. Man schaut also vom Norden aus in Richtung Süden.

Der Mount Everest, sprich: Maunt Äwwerest, ist der höchste Berg der Welt. Er ist etwa 8848 Meter hoch, gemessen vom Meeresspiegel. Er liegt im Himalaya-Gebirge in Asien. Über den Gipfel verläuft die Grenze zwischen zwei Ländern: Im Süden liegt das eher kleine Land Nepal, im Norden ist Tibet, das zu China gehört.

Im Jahr 1953 haben zwei Menschen zum ersten Mal den Berg erklommen und sind heil wieder heruntergekommen. Seitdem waren Tausende auf dem Gipfel. Doch es ist immer noch sehr gefährlich. Jedes Jahr sterben viele Menschen bei dem Versuch. Außerdem hinterlassen manche auch ihren Müll. Das Bergsteigen ist also auch nicht gut für die Umwelt.

Wie kam der Berg zu seinem Namen?

Der Berg wurde nach Sir George Everest benannt, der den Berg aber nie gesehen hat. Der Brite leitete um das Jahr 1830 ein Projekt, das viele Teile Indiens vermessen hat. Sein Nachfolger im Beruf war Andrew Scott Waugh, der mit einem Team den Everest neu vermessen sollte. Er stellte im Jahr 1848 fest, dass dies tatsächlich der höchste Berg der Welt ist. Er suchte einen Namen für den Berg und meldete seinem Arbeitgeber zurück: „Von Colonel George Everest habe ich gelernt, dass jedes geographische Objekt den Namen erhalten soll, den ihm die Menschen vor Ort gegeben haben. Für diesen Berg konnten wir aber keinen Namen ausfindig machen. Zum ewigen Angedenken an den Meister der präzisen geographischen Forschung schlage ich vor, ihn ‚Mount Everest‘ zu nennen."

Allerdings hat der Berg noch andere, einheimische Namen: In Tibet heißt der Berg Chomolungma. Das bedeutet „Göttinmutter der Erde“. In Nepal wird der Berg „Sagarmatha“ genannt, was „Himmelspfad“ bedeutet.

Welche Bedeutung hat der Berg für die Einheimischen?

Ein Kloster in Tibet, dahinter der Gipfel. An der Schnur flattern bunte Gebetsfahnen

Das Volk, welches in der Region lebt, sind die Sherpas, sprich: Scherpahs. Für die Sherpas ist der Berg ein heiliger Berg. Sie sind Buddhisten und glauben zudem, dass Geister und Dämonen in Quellen, Bäumen und auf Bergen wohnen.

Zum Mount Everest gibt es eine Sage: Ein Heiliger soll einen Wettlauf zum Gipfel des Mount Everest veranstaltet haben. Auf dem Gipfel angenommen, hat er dort einige Zeit meditiert und mit Dämonen gekämpft. Dann wurde er von einem Gegner herausgefordert. Beide wollten herausfinden, wer mehr Macht hat. Der Gegner machte sich mit einer magischen Trommel auf den Weg zum Gipfel. Der Heilige war aber trotzdem schneller, denn er saß auf einem Stuhl und wurde durch einen Lichtstrahl direkt zum Gipfel gebracht. Nachdem er dort oben eine Weile gewartet hatte und sein Gegner nicht kam, machte er sich auf den Rückweg. Sein Gegner gab auf und ließ seine Trommel zurück. Heute sagen die Einheimischen, dass man die Trommel immer noch hört, wenn eine Lawine den Berg hinabrollt.

Noch heute wird vor jeder Besteigung eine bestimmte Zeremonie mit einem Opferfest durchgeführt. Die Sherpas glauben, dass das Unheil abhält und die Götter sonst zornig werden. Fast alle Bergsteiger, die auf den Gipfel wollen, nehmen daran teil. Im Lager, wo alle Bergsteiger übernachten, flattern deshalb auch viele Fahnen im Wind, die an einer Schnur aufgezogen sind. Das sind Gebetsfahnen. Die Sherpas glauben, dass die Gebete durch den Wind in den Himmel getragen werden.

Wie kann man den Berg besteigen?

Bergsteiger steigen an fest angebrachten Seilen nach oben. Im Hintergrund sieht man gelbe Zelte: Das ist das Lager 2.

Die Wege auf den Berg werden auch Routen genannt. Die Besteigung kann von zwei Ländern aus und auf zwanzig verschiedenen Routen erfolgen: Man kann von Nepal oder Tibet aus starten. Auf beiden Seiten gibt es ein Lager, in dem sich alle Bergsteiger, die zum Gipfel möchten, treffen. Das ist das Basislager. Dort stehen Zelte und es gibt Personal, welches kocht und die Bergsteiger mit Informationen versorgt. Von dort aus starten die Expeditionen.

Auf dem Weg nach oben gibt es weitere Lager, denn man kann den Mount Everest nicht an einem Tag besteigen. Die Lager werden auch Camps genannt. Wenn man von Nepal aus startet, gibt es fünf solcher Camps auf verschiedenen Höhen. Man muss sich an die dünne Luft in der Höhe gewöhnen und steigt deswegen zwischendurch immer wieder ab in ein tieferes Camp.

Das höchste Camp befindet sich auf einer Höhe von 7.200 Metern Höhe. Von dort aus muss man es an einem Tag auf den Gipfel schaffen und wieder in das Camp zurückkommen. Um das zu schaffen, muss man bereits in der Nacht starten. Ungefähr die letzten hundert Meter bis zum Gipfel sind so hoch, dass Menschen dort kaum mehr atmen können. Kletterer müssen also Sauerstoff in einer Flasche mitbringen. Über eine Maske atmen die Bergsteiger den Sauerstoff aus der Flasche ein. Nur sehr wenige klettern ohne Sauerstoff-Flasche. Dabei riskieren sie, ohnmächtig zu werden.

Wer hat den Berg bestiegen?

Schon ab dem Jahr 1920 versuchten Menschen, den Mount Everest zu besteigen. 1924 probierten es die Engländer George Mallory und sein Begleiter Andrew Irvine. Sie wurden noch gesehen, als sie ungefähr 8.500 Meter hoch waren, aber dann verschwanden sie im Nebel. Beide starben bei dem Versuch. Es ist bis heute nicht sicher, ob die beiden den Gipfel erreichen konnten. Der neuseeländische Bergsteiger Edmund Hillary und der Sherpa Tenzing Norgay waren im Jahr 1953 die ersten, die den Gipfel erreicht haben und auch wieder im Tal ankamen.

Bis zum Jahr 2019 sind ihnen mehr als 4000 Menschen gefolgt. Insgesamt gab es mehr als 7000 Besteigungen. Viele Bergsteiger standen mehrmals auf dem Gipfel, vor allem die Sherpas, die den Touristen bei der Besteigung helfen und sie begleiten. Der einheimische Bergsteiger Kami Rita Sherpa hat den Mount Everest 24-mal bestiegen. Auch eine 73-jährige Frau aus Japan war schon oben, ebenso wie ein Mädchen im Alter von 13 Jahren. Der Aufstieg ist aber immer noch sehr gefährlich, und für die meisten kaum möglich ohne Hilfe der Einheimischen.

Es sind auch schon über 300 Bergsteiger beim Versuch, den Mount Everest zu besteigen, gestorben. Einige waren zu erschöpft, um weiterzulaufen und sind erfroren, andere wurden von Lawinen überrollt. Es ist sehr schwierig, Menschen zu retten, die sich in so großer Höhe befinden. Der Berg ist so hoch und die Stürme so heftig, dass es für Rettungshubschrauber sehr gefährlich ist, dort hochzufliegen. Oft finden sie auch keinen Platz für die Landung. Weiter oben ist die Luft dann so dünn, dass es Hubschrauber gar nicht mehr bis dorthin schaffen.

Ist der Mount Everest der höchste Berg?

Es ist nicht leicht, die Höhe eines Berges zu bestimmen, gerade, wenn der Berg nicht in der Nähe des Meeres liegt. Der Meeresspiegel ist nicht überall auf der Welt gleich hoch. Erst seit der Zeit um 1850 sind Menschen sich sicher, dass der Mount Everest der höchste Berg ist.

Auch zwei andere Berge kann man „die höchsten“ nennen: Der Mauna Kea auf der Insel Hawaii ist über 10 Kilometer hoch, davon sind aber sechstausend Meter unter Wasser. Der Chimborazo in Ecuador, in Südamerika, ist nur 6310 Meter hoch. Aber er liegt in der Nähe des Äquators. Dort ist die Erde am dicksten, darum ist sein Berggipfel weiter vom Mittelpunkt der Erde entfernt.




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