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Imperialismus

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Beim Wiener Kongress von 1814 diskutierte man darüber, welche Länder welche Gebiete bekommen sollen.
1857 gab es in Britisch-Indien einen Aufstand der einheimischen Inder, der von den Briten brutal niedergeschlagen wurde.

Beim Imperialismus geht es darum, dass ein Land groß und mächtig sein will. Das Land will über möglichst viele Gebiete herrschen, ein starke Armee sowie viel Einfluss in der Politik haben. Der Imperialismus hängt oft mit dem Nationalismus zusammen. Nationalisten finden, dass ihr Land besser ist als andere. Darum wollen sie auch, dass ihr Land groß und stark wird.

Das lateinische Wort für ein Großreich ist Imperium. Daher kommt der Begriff Imperialismus. Imperium wird wiederum vom Verb „imperare“ abgeleitet, was „herrschen“ oder „befehlen“ bedeutet.

In der Geschichte gab es immer wieder große Reiche wie das Alte Ägypten, das Römische Reich oder das Byzantinische Reich. Das Wort Imperialismus benutze man aber erst im 19. Jahrhundert. Damals besaßen europäische Länder Kolonien auf der ganzen Welt. Besonders Frankreich und Großbritannien herrschten über ein riesiges Gebiet. Aber auch Deutschland, die Niederlande, Spanien und andere Staaten hatten Kolonien auf anderen Kontinenten. Man nennt diese Zeit auch das „Zeitalter des Imperialismus“.

Durch die Industrialisierung wurde Europa stark modernisiert. Die Europäer fühlten sich gegenüber anderen Völkern, die weniger modern waren oder eine andere Hautfarbe hatten, überlegen. Deshalb teilten sie die Welt unter sich auf, als würde sie ihnen gehören. Oft ging es ihnen dabei um wertvolle Rohstoffe, die es in anderen Ländern zu holen gab.

Die anderen Länder hatten oft keine Chance, sich gegen die Europäer zu wehren, weil sie viel schlechtere Waffen hatten. Die Kolonialmächte zwangen die einheimischen Völker so zu werden wie sie. So verbreiteten sich das Christentum und die europäischen Sprachen in der Welt. Die Europäer sahen das jedoch positiv. Schließlich brachten sie diesen Ländern Fortschritt und lehrten ihnen, an den „richtigen“ Gott zu glauben.

Der Imperialismus führte auch zwischen den europäischen Ländern zu viel Streit und Krieg. Denn jedes dieser Ländern wollte selbst das größte Imperium haben. Wertvolle Kolonien, in denen es zum Beispiel viele Rohstoffe gab, waren hart umkämpft. Die Staatsoberhäupter der mächtigen Länder setzen sich auch manchmal zusammen, um darüber zu diskutieren, wer welches Land bekommt. Bekannt ist der Wiener Kongress von 1814. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele Kolonien unabhängig. Damit endete auch das Zeitalter des Imperialismus.

Noch heute streben einige Länder danach, möglichst viel Macht zu haben. Inzwischen geht es den Staaten jedoch eher um wirtschaftlichen und politischen Einfluss, als um die Ausdehnung des Staatsgebietes. Viele Staaten in Europa arbeiten auch eng zusammen, anstatt Krieg um Ländereien zu führen.



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