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Die Julirevolte war ein Aufstand in [[Österreich]]. Er fand am 15. Juli 1927 in [[Wien]] statt. Arbeiter waren mit der Regierung unzufrieden und demonstrierten, auch mit Gewalt. Die Polizei schlug zurück. Die Revolte war ein Zeichen dafür, wie uneinig das Land war. | Die Julirevolte war ein Aufstand in [[Österreich]]. Er fand am 15. Juli 1927 in [[Wien]] statt. Arbeiter waren mit der [[Regierung]] unzufrieden und demonstrierten, auch mit Gewalt. Die [[Polizei]] schlug zurück. Die Revolte war ein Zeichen dafür, wie uneinig das Land war. | ||
In [[Österreich]] gab es Streit zwischen den Sozialisten und den Konservativen, auch mit den Kommunisten und Rechtsextremen. Im Burgenland hatten drei Mitglieder der rechtsextremen „Frontkämpfervereinigung“ zwei Unschuldige ermordet. Einer davon war noch ein Kind. Der Ältere, ein Gastarbeiter aus [[Jugoslawien]], hatte zuvor an einer friedlichen [[Demonstration]] teilgenommen, bei der mehr Rechte für die Arbeiter gefordert wurden. Beim [[Bahnhof]] von Schattendorf waren beide aus einem Hinterhalt erschossen worden. Vor Gericht sagte man später, es sei Notwehr gewesen. Das Gericht sprach die Angeklagten frei. | In [[Österreich]] gab es Streit zwischen den [[Sozialismus|Sozialisten]] und den Konservativen, auch mit den [[Kommunismus|Kommunisten]] und Rechtsextremen. Im [[Burgenland]] hatten drei Mitglieder der rechtsextremen „Frontkämpfervereinigung“ zwei Unschuldige ermordet. Einer davon war noch ein [[Kind]]. Der Ältere, ein Gastarbeiter aus [[Jugoslawien]], hatte zuvor an einer friedlichen [[Demonstration]] teilgenommen, bei der mehr Rechte für die Arbeiter gefordert wurden. Beim [[Bahnhof]] von Schattendorf waren beide aus einem Hinterhalt erschossen worden. Vor [[Gericht]] sagte man später, es sei Notwehr gewesen. Das Gericht sprach die Angeklagten frei. | ||
Die Arbeiter fühlten sich von der [[Regierung]] ohnehin schlecht behandelt, doch dieser Freispruch war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Zu tausenden marschierten wütende Arbeiter in die Innenstadt um zu protestieren. Die Meute stürmte den Justizpalast und setzte ihn in Brand. Als die [[Feuerwehr]] kam, um den Brand zu löschen versperrten die Arbeiter ihnen den Weg. Die | Die Arbeiter fühlten sich von der [[Regierung]] ohnehin schlecht behandelt, doch dieser Freispruch war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Zu tausenden marschierten wütende Arbeiter in die Innenstadt um zu protestieren. Die Meute stürmte den Justizpalast und setzte ihn in Brand. Als die [[Feuerwehr]] kam, um den Brand zu löschen, versperrten die Arbeiter ihnen den Weg. Die Polizei reagierte darauf mit Gewalt und tötete viele Protestler durch den Einsatz von Säbeln und Schusswaffen. Bei diesem Blutbad und dem Brand starben fast 100 Menschen. Mehr als 1.600 wurden verletzt. | ||
Einige Jahre später wurde Österreich eine Diktatur: Die konservative Regierung ließ das Parlament nicht mehr arbeiten. Das Land wurde zum | Einige Jahre später wurde Österreich eine [[Diktatur]]: Die konservative Regierung ließ das [[Parlament]] nicht mehr arbeiten. Das Land wurde zum sogenannten [[Ständestaat]]. Im Jahr 1938 verleibte sich das [[Nationalsozialismus|nationalsozialistische]] [[Deutschland]] Österreich ein. | ||
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2016-02-20 (040) Wien11 Zentralfriedhof Opfer des Justizpalastbrandes von 1927 (Zivilisten).JPG|Auf dem Wiener Zentralfriedhof | 2016-02-20 (040) Wien11 Zentralfriedhof Opfer des Justizpalastbrandes von 1927 (Zivilisten).JPG|Auf dem Wiener Zentralfriedhof steht ein [[Denkmal]] für die Opfer. | ||
Schattendorf - Überblick (01).jpg|Schattendorf im Burgenland, wo sich der Doppelmord ereignete. | Schattendorf - Überblick (01).jpg|Schattendorf im [[Burgenland]], wo sich der Doppelmord ereignete. | ||
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Version vom 22. Dezember 2018, 12:46 Uhr
Die Julirevolte war ein Aufstand in Österreich. Er fand am 15. Juli 1927 in Wien statt. Arbeiter waren mit der Regierung unzufrieden und demonstrierten, auch mit Gewalt. Die Polizei schlug zurück. Die Revolte war ein Zeichen dafür, wie uneinig das Land war.
In Österreich gab es Streit zwischen den Sozialisten und den Konservativen, auch mit den Kommunisten und Rechtsextremen. Im Burgenland hatten drei Mitglieder der rechtsextremen „Frontkämpfervereinigung“ zwei Unschuldige ermordet. Einer davon war noch ein Kind. Der Ältere, ein Gastarbeiter aus Jugoslawien, hatte zuvor an einer friedlichen Demonstration teilgenommen, bei der mehr Rechte für die Arbeiter gefordert wurden. Beim Bahnhof von Schattendorf waren beide aus einem Hinterhalt erschossen worden. Vor Gericht sagte man später, es sei Notwehr gewesen. Das Gericht sprach die Angeklagten frei.
Die Arbeiter fühlten sich von der Regierung ohnehin schlecht behandelt, doch dieser Freispruch war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Zu tausenden marschierten wütende Arbeiter in die Innenstadt um zu protestieren. Die Meute stürmte den Justizpalast und setzte ihn in Brand. Als die Feuerwehr kam, um den Brand zu löschen, versperrten die Arbeiter ihnen den Weg. Die Polizei reagierte darauf mit Gewalt und tötete viele Protestler durch den Einsatz von Säbeln und Schusswaffen. Bei diesem Blutbad und dem Brand starben fast 100 Menschen. Mehr als 1.600 wurden verletzt.
Einige Jahre später wurde Österreich eine Diktatur: Die konservative Regierung ließ das Parlament nicht mehr arbeiten. Das Land wurde zum sogenannten Ständestaat. Im Jahr 1938 verleibte sich das nationalsozialistische Deutschland Österreich ein.
Auf dem Wiener Zentralfriedhof steht ein Denkmal für die Opfer.
Schattendorf im Burgenland, wo sich der Doppelmord ereignete.