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Ständestaat nennt man eine Zeit in der [[Geschichte]] von [[Österreich]]. Damals war Österreich eine [[ | Ständestaat nennt man eine Zeit in der [[Geschichte]] von [[Österreich]]. Sie umfasste die Jahre 1934 bis 1938, also kurz vor dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. Damals war Österreich eine [[Diktatur]]: Die [[Regierung]] hatte dem [[Parlament]] die Macht genommen. Ein anderer [[Name]] für Österreich damals war „[[Bundesstaat]] Österreich“. Die Idee des Ständestaats lehnt sich an die frühere [[Ständeordnung]] an. | ||
Im Jahr 1933 gab es Streit im österreichischen Parlament, dem [[Nationalrat]]. [[Bundeskanzler]] Engelbert Dollfuß nutzte die Gelegenheit: Er hinderte das Parlament daran, sich wieder zu treffen und Dinge zu entscheiden. Später verbot er manche Parteien. Das Land erhielt im Jahr 1934 eine neue [[Verfassung]], die Maiverfassung. Seitdem war Österreich ein „christlicher, deutscher Bundesstaat auf ständischer Grundlage“. | Im Jahr 1933 gab es Streit im österreichischen Parlament, dem [[Nationalrat]]. [[Bundeskanzler]] Engelbert Dollfuß nutzte die Gelegenheit: Er hinderte das Parlament daran, sich wieder zu treffen und Dinge zu entscheiden. Später verbot er manche Parteien. Das Land erhielt im Jahr 1934 eine neue [[Verfassung]], die Maiverfassung. Seitdem war Österreich ein „christlicher, deutscher Bundesstaat auf ständischer Grundlage“. | ||
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Die Regierung des Ständestaats wurde von [[Konservativismus|konservativ]]en und nationalistischen [[Politiker]]n unterstützt. Die Regierung war gegen alles, was links war: gegen den [[Liberalismus]], gegen die [[Sozialdemokratie|Sozialdemokraten]] und auch gegen die [[Kommunismus|Kommunisten]]. | Die Regierung des Ständestaats wurde von [[Konservativismus|konservativ]]en und [[Nationalismus|nationalistischen]] [[Politiker]]n unterstützt. Die Regierung war gegen alles, was links war: gegen den [[Liberalismus]], gegen die [[Sozialdemokratie|Sozialdemokraten]] und auch gegen die [[Kommunismus|Kommunisten]]. Sie verbot auch die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]], die Partei von [[Adolf Hitler]]. Wer gegen die Regierung war, wurde verfolgt. Gegner bekämpfte der Ständestaat unter anderem im [[Österreichischer Bürgerkrieg|Österreichischen Bürgerkrieg]]. | ||
Die Zeit des Ständestaats endete im Jahr 1938. Damals wollte die deutsche Regierung von Adolf Hitler [[Deutschland]] vergrößern: Österreich sollte Teil von Deutschland werden. Mit Drohungen und dem Einmarsch von deutschen [[Soldat]]en gelang das Hitler auch. In einer [[Volksentscheid|Volksabstimmung]] waren angeblich die meisten Österreicher für den Beitritt zu Deutschland. Erst nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde im Jahr 1945 wieder ein eigener österreichischer [[Staat]] gegründet. | Die Zeit des Ständestaats endete im Jahr 1938. Damals wollte die deutsche Regierung von Adolf Hitler [[Deutschland]] vergrößern: Österreich sollte Teil von Deutschland werden. Mit Drohungen und dem Einmarsch von deutschen [[Soldat]]en gelang das Hitler auch. In einer [[Volksentscheid|Volksabstimmung]] waren angeblich die meisten Österreicher für den Beitritt zu Deutschland. Erst nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde im Jahr 1945 wieder ein eigener österreichischer [[Staat]] gegründet. | ||
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Datei:KurtVonSchuschnigg1936-3.jpg|Der neue Diktator von Österreich, Kurt von Schuschnigg | Datei:KurtVonSchuschnigg1936-3.jpg|Der neue [[Diktator]] von [[Österreich]], Kurt von Schuschnigg | ||
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Aktuelle Version vom 2. Juni 2023, 17:09 Uhr
Ständestaat nennt man eine Zeit in der Geschichte von Österreich. Sie umfasste die Jahre 1934 bis 1938, also kurz vor dem Zweiten Weltkrieg. Damals war Österreich eine Diktatur: Die Regierung hatte dem Parlament die Macht genommen. Ein anderer Name für Österreich damals war „Bundesstaat Österreich“. Die Idee des Ständestaats lehnt sich an die frühere Ständeordnung an.
Im Jahr 1933 gab es Streit im österreichischen Parlament, dem Nationalrat. Bundeskanzler Engelbert Dollfuß nutzte die Gelegenheit: Er hinderte das Parlament daran, sich wieder zu treffen und Dinge zu entscheiden. Später verbot er manche Parteien. Das Land erhielt im Jahr 1934 eine neue Verfassung, die Maiverfassung. Seitdem war Österreich ein „christlicher, deutscher Bundesstaat auf ständischer Grundlage“.
Mit „ständisch“ war gemeint, dass nicht einfach so das Volk herrschen sollte. Stattdessen war das Volk in Stände gegliedert, also in Gruppen je nach dem, wo man wohnte und welchen Beruf man hatte. Es gab nicht nur ein Parlament, sondern mehrere ähnliche Organe. Die eigentliche Macht aber hatte die Regierung: Nur sie durfte neue Gesetze vorschlagen. Die anderen Organe konnten nur Ja oder Nein sagen zu solchen Gesetzen.
Die Regierung des Ständestaats wurde von konservativen und nationalistischen Politikern unterstützt. Die Regierung war gegen alles, was links war: gegen den Liberalismus, gegen die Sozialdemokraten und auch gegen die Kommunisten. Sie verbot auch die Nationalsozialisten, die Partei von Adolf Hitler. Wer gegen die Regierung war, wurde verfolgt. Gegner bekämpfte der Ständestaat unter anderem im Österreichischen Bürgerkrieg.
Die Zeit des Ständestaats endete im Jahr 1938. Damals wollte die deutsche Regierung von Adolf Hitler Deutschland vergrößern: Österreich sollte Teil von Deutschland werden. Mit Drohungen und dem Einmarsch von deutschen Soldaten gelang das Hitler auch. In einer Volksabstimmung waren angeblich die meisten Österreicher für den Beitritt zu Deutschland. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Jahr 1945 wieder ein eigener österreichischer Staat gegründet.
Der neue Diktator von Österreich, Kurt von Schuschnigg
Anhänger von Schuschnigg machen Werbung für Österreich bei der Volksabstimmung im Jahr 1938.
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