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Wiedertäufer: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Täufertum ist eine bestimmte Form des Christentums. Diese Christen finden, dass man sich Jesus Christus als Vorbild nehmen soll. Sie sind gegen Gewalt und wollen in einer Gemeinschaft leben, in der die Gläubigen gleich viele Rechte haben.
[[Datei:Mennonitenkirche Kühbörncheshof 02.JPG|mini|In einer Kirche der Mennoniten in [[Kaiserslautern]], [[Rheinland-Pfalz]]]]
Das Täufertum ist eine bestimmte Form des [[Christentum|Christentums]]. Diese Christen finden, dass man sich [[Jesus Christus]] als Vorbild nehmen soll. Sie sind gegen [[Gewalt]] und wollen in einer Gemeinschaft leben, in der die Gläubigen gleich viele [[Recht|Rechte]] haben.


Es gab und gibt viele verschiedene Gruppen von Täufern. Ihren Namen haben sie daher, dass sie die Taufe besonders wichtig finden. Sie meinen, dass man nicht als Baby, sondern als Jugendlicher oder Erwachsener getauft werden soll. Erst dann kann man verstehen, worum es geht: Durch die Taufe wird man Mitglied der Gemeinschaft der Gläubigen.
Es gab und gibt viele verschiedene Gruppen von Täufern. Ihren [[Name]]n haben sie daher, dass sie die [[Taufe]] besonders wichtig finden. Sie meinen, dass man nicht als [[Baby]], sondern als [[Jugendlicher]] oder Erwachsener getauft werden soll. Erst dann kann man verstehen, worum es geht: Durch die Taufe wird man Mitglied der Gemeinschaft der Gläubigen.


Eine Zeitlang nannte man sie auch Wiedertäufer. Das [[Griechische Sprache|griechische]] Wort Anabaptisten bedeutet dasselbe. Als das Täufertum entstand, waren die Christen in Europa schon alle getauft. Darum mussten sie wieder getauft werden, fanden die Täufer.  
Eine Zeitlang nannte man sie auch Wiedertäufer. Das [[griechisch]]e Wort Anabaptisten bedeutet dasselbe. Als das Täufertum entstand, waren die Christen in [[Europa]] schon alle als Kleinkind getauft. Darum mussten sie als Erwachsene nochmals getauft werden, fanden die Täufer.  


== Warum wurden Täufer verfolgt? ==
== Warum wurden Täufer verfolgt? ==
Das Täufertum entstand um das Jahr 1500, genauso wie die [[Reformation]]. Sie wurden oft verfolgt: Anders als die meisten Protestanten wollten sie nicht dem Staat dienen. Denn wenn man zum Beispiel [[Richter]] oder [[Soldat]] ist, muss man manchmal Gewalt gutheißen.
[[Datei:Anneken Hendriks.jpg|miniatur|Anneken Hendriks war eine [[Frau]] in den [[Niederlande]]n. Vor 500 [[Jahr]]en wurde sie verbrannt: Man hatte herausgefunden, dass sie eine Täuferin war.]]
Das Täufertum entstand nach dem [[Jahr]] 1500, genauso wie die [[Reformation]]. Die Täufer wurden oft verfolgt: Anders als die meisten Protestanten wollten sie nicht dem [[Staat]] dienen. Denn wenn man zum Beispiel [[Richter]] oder [[Soldat]] ist, muss man manchmal Gewalt gutheißen.


Einige wenige Täufer-Gruppen waren durchaus für Gewalt. Sie wollten andere Christen dazu zwingen, ebenfalls Täufer zu werden. Oder aber sie waren für die Bauern in den [[Bauernkriege|Bauernkriegen]].
Einige wenige Täufer-Gruppen waren durchaus für Gewalt. Sie wollten andere Christen dazu zwingen, ebenfalls Täufer zu werden. Oder aber sie waren für die [[Bauer]]n in den [[Bauernkriege]]n.


In der Stadt Münster in Westfalen gelang es einer Gruppe sogar, die Herrscher zu werden. Diese Wiedertäufer von Münster töteten viele Menschen, die dagegen waren. Allerdings ging es diesen Wiedertäufer wohl nicht so sehr um den Glauben, sondern vor allem um Macht und Geld.  
In der Stadt [[Münster in Westfalen]] gelang es einer Gruppe sogar, die Herrscher zu werden. Diese Wiedertäufer von Münster töteten viele ihrer Gegner. Allerdings ging es diesen Wiedertäufer wohl nicht so sehr um den Glauben, sondern vor allem um Macht und [[Geld]].


== Welche Täufer gibt es heute? ==
== Welche Täufer gibt es heute? ==
[[Datei:Hutterer-Crystal Schule3.jpg|miniatur|In einer Schule der Hutterer ]]
[[Datei:Hutterer-Crystal Schule3.jpg|mini|In einer [[Schule]] der Hutterer, einer Täufergemeinschaft]]
Die allermeisten Täufer leben heute nicht in Europa, sondern in Amerika oder Russland. Dorthin sind sie vor Jahrhunderten ausgewandert. Viele von ihnen sprechen immer noch Deutsch oder einen deutschen [[Dialekt]]. Die bekanntesten und größten Gruppen sind die Amischen, die Mennoniten und die Hutterer.
Die allermeisten Täufer leben heute nicht in Europa, sondern in [[Amerika]] oder [[Russland]]. Dorthin sind sie vor [[Jahrhundert]]en ausgewandert. Viele von ihnen sprechen immer noch [[Deutsch]] oder einen deutschen [[Dialekt]]. Die bekanntesten und größten Gruppen sind die Amischen, die Mennoniten und die Hutterer.


Die Amischen sind etwa 300.000 Menschen in den USA. Sie wollen so leben wie vor 500 Jahren, ohne Autos und ohne Strom. Sie sind strenggläubig, aber friedlich. Wenn sie jemand schlimm bestrafen wollen, dann reden sie nicht mehr mit ihm. Die Hutterer stammen aus der Schweiz und anderen Ländern. Auch sie sind nach Nordamerika ausgewandert, allerdings viel später.  
Die Amischen sind etwa 300.000 [[Mensch]]en in den [[USA]], vor allem im Nordosten des Landes. Sie wollen so leben wie vor 500 Jahren, ohne [[Auto]]s und ohne [[Elektrizität|Strom]]. Folglich benutzen sie auch keine [[Radio]]s oder [[Fernsehen|Fernseher]], [[Computer]], [[Handy]]s und ähnliche Geräte. Anstelle von [[Reißverschluss|Reißverschlüssen]] verwenden sie Knöpfe und viele ähnliche Dinge. Sie sind streng gläubig, aber friedlich. Wenn sie jemanden schlimm bestrafen wollen, dann reden sie nicht mehr mit ihm. Die Hutterer stammen aus der [[Schweiz]] und anderen [[Länder]]n. Auch sie sind nach [[Nordamerika]] ausgewandert, allerdings viel später.  
   
   
Mennoniten haben ihren Namen nach Menno Simons. Er lebte vor 500 Jahren in den Niederlanden, genauer gesagt in Friesland. Mennoniten leben in Nordamerika und Südamerika und in Russland. Einige leben genauso streng und [[Tradition|traditionell]] wie die Amischen und Hutterer.  
Mennoniten haben ihren Namen von Menno Simons. Er lebte vor 500 Jahren in den [[Niederlande]]n, genauer gesagt in Friesland. Mennoniten leben in Nordamerika, [[Südamerika]] und in Russland. Einige leben genauso streng und [[Tradition|traditionell]] wie die Amischen und die Hutterer.
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Datei:Menno Simonsz.gif|Menno Simons war ein [[Pfarrer]] aus Friesland.
Datei:Bundesarchiv Bild 137-037542, Westpreußen, Russlanddeutsche Flüchtlinge.jpg|Russland-Deutsche im Jahr 1920: Sie flohen vor der [[Russische Revolution|Russischen Revolution]] nach Deutschland.
Datei:Le Jean Guy, Mennoniten-Bibliothek 03 10.jpg|Eine mennonitische [[Bibliothek]] in der [[Schweiz]]
Datei:Traditional Amish buggy.jpg|Amische fahren auch heute noch mit [[Pferd]] und Wagen, nicht im [[Auto]].
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Aktuelle Version vom 13. Mai 2024, 19:13 Uhr

In einer Kirche der Mennoniten in Kaiserslautern, Rheinland-Pfalz

Das Täufertum ist eine bestimmte Form des Christentums. Diese Christen finden, dass man sich Jesus Christus als Vorbild nehmen soll. Sie sind gegen Gewalt und wollen in einer Gemeinschaft leben, in der die Gläubigen gleich viele Rechte haben.

Es gab und gibt viele verschiedene Gruppen von Täufern. Ihren Namen haben sie daher, dass sie die Taufe besonders wichtig finden. Sie meinen, dass man nicht als Baby, sondern als Jugendlicher oder Erwachsener getauft werden soll. Erst dann kann man verstehen, worum es geht: Durch die Taufe wird man Mitglied der Gemeinschaft der Gläubigen.

Eine Zeitlang nannte man sie auch Wiedertäufer. Das griechische Wort Anabaptisten bedeutet dasselbe. Als das Täufertum entstand, waren die Christen in Europa schon alle als Kleinkind getauft. Darum mussten sie als Erwachsene nochmals getauft werden, fanden die Täufer.

Warum wurden Täufer verfolgt?

Anneken Hendriks war eine Frau in den Niederlanden. Vor 500 Jahren wurde sie verbrannt: Man hatte herausgefunden, dass sie eine Täuferin war.

Das Täufertum entstand nach dem Jahr 1500, genauso wie die Reformation. Die Täufer wurden oft verfolgt: Anders als die meisten Protestanten wollten sie nicht dem Staat dienen. Denn wenn man zum Beispiel Richter oder Soldat ist, muss man manchmal Gewalt gutheißen.

Einige wenige Täufer-Gruppen waren durchaus für Gewalt. Sie wollten andere Christen dazu zwingen, ebenfalls Täufer zu werden. Oder aber sie waren für die Bauern in den Bauernkriegen.

In der Stadt Münster in Westfalen gelang es einer Gruppe sogar, die Herrscher zu werden. Diese Wiedertäufer von Münster töteten viele ihrer Gegner. Allerdings ging es diesen Wiedertäufer wohl nicht so sehr um den Glauben, sondern vor allem um Macht und Geld.

Welche Täufer gibt es heute?

In einer Schule der Hutterer, einer Täufergemeinschaft

Die allermeisten Täufer leben heute nicht in Europa, sondern in Amerika oder Russland. Dorthin sind sie vor Jahrhunderten ausgewandert. Viele von ihnen sprechen immer noch Deutsch oder einen deutschen Dialekt. Die bekanntesten und größten Gruppen sind die Amischen, die Mennoniten und die Hutterer.

Die Amischen sind etwa 300.000 Menschen in den USA, vor allem im Nordosten des Landes. Sie wollen so leben wie vor 500 Jahren, ohne Autos und ohne Strom. Folglich benutzen sie auch keine Radios oder Fernseher, Computer, Handys und ähnliche Geräte. Anstelle von Reißverschlüssen verwenden sie Knöpfe und viele ähnliche Dinge. Sie sind streng gläubig, aber friedlich. Wenn sie jemanden schlimm bestrafen wollen, dann reden sie nicht mehr mit ihm. Die Hutterer stammen aus der Schweiz und anderen Ländern. Auch sie sind nach Nordamerika ausgewandert, allerdings viel später.

Mennoniten haben ihren Namen von Menno Simons. Er lebte vor 500 Jahren in den Niederlanden, genauer gesagt in Friesland. Mennoniten leben in Nordamerika, Südamerika und in Russland. Einige leben genauso streng und traditionell wie die Amischen und die Hutterer.




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