Stil: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Johann Hermann & Emma Sophie Holler - Gustav Quentell - 1853.jpg|mini|Ein [[Wohlstand|reiches]] [[Ehe]]paar zu [[Pferd]] in naturgetreuer Darstellung aus dem Jahr 1853. Diesen Stil kann man „realistisch“ nennen.]]
Mit Stil bezeichnet man die besondere und typische Eigenart von Sachen. An [[Kleidung]] zum Beispiel ist der Stil gut erkennbar. Meistens gehört ein Stil auch in eine [[Epoche]], also in eine bestimmte Zeit. So ist zum Beispiel der [[Jugendstil]] eine Epoche am Anfang des 20. [[Jahrhundert]]s und gleichzeitig auch ein Stil, wie der [[Name]] bereits sagt.


Mit Stil bezeichnet man die charakteristische Eigenart von Sachen oder Tätigkeiten, die von Menschen gemacht wurden oder werden. Am Beispiel der [[Schrift]] kann man es am besten erklären: Manche schreiben runde, andere mehr eckige [[Buchstabe]]n; die einen schreiben mit dickem Edding, die anderen lieber mit spitzem Stift, einige lieben es schnörkelig, andere ganz schlicht, hier hält sich jemand penibel an die Linien, dort geht es schwungvoll darüber hinaus.
Mit „Stil“ meint man aber auch die Art und Weise, wie jemand etwas tut. Im [[Sport]] spricht man zum Beispiel vom Laufstil oder Schwimmstil. Auch an der [[Schrift]] eines jeden [[Mensch]]en erkennt man den eigenen Stil. Jeder [[Kunst|Künstler]] hat seinen Stil, an dem man seine Werke erkennt.


== Welche Bedeutung hat das Wort in der Kunst? ==
Das [[Wort]] kann man auf zweierlei Weise aussprechen: Mit scharfem S, also „S-tiel“ oder weich wie „Schtiel“, in beiden Fällen mit lang gesprochenem „i“. Das hängt unter anderem von der Gegend ab, in der das gerade gesprochen wird. Die Mehrzahl von Stil ist Stile.
Ähnlich ist es bei [[Kunst]]werken. Hier redet man am häufigsten über Stil. Dabei geht es um Gemeinsamkeiten, durch die zum Beispiel die Bilder eines Künstlers oder einer Epoche miteinander ähnlich sind. Es geht also nicht darum, was dargestellt ist, sondern wie. Verschiedene Künstler können die Wirklichkeit ja sehr unterschiedlich wiedergeben. Wie man mit Formen und Farben umgeht, welche Mittel gewählt werden, um einen Ausdruck oder eine Stimmung darzustellen, ist bei jedem Künstler anders. An solchen Eigenschaften können Fachleute oft erkennen, wer das Kunstwerk gemacht hat oder aus welcher Zeit es stammt.
 
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Der Stil aller Dinge ändert sich im Lauf der [[Zeit]]. Deshalb kann man an Gebäuden, Bildern oder an der Mode erkennen, aus welcher Epoche etwas stammt. Je besser sich jemand in einem Fachgebiet auskennt, desto genauer kann der Ursprung eines Gegenstandes zeitlich eingeordnet werden.
File:Johann Hermann & Emma Sophie Holler - Gustav Quentell - 1853.jpg|Ein reiches Ehepaar zu Pferd in naturgetreuer Darstellung aus dem Jahr 1853. Diesen Stil kann man "realistisch" nennen.
 
Datei:Franz Marc 005.jpg|Im Gemälde von Franz Marc von 1911 ging es dem Maler darum, Farben und Formen lebhaft, aber doch harmonisch nebeneinanderzustellen. Sein Stil gehört zum "Expressionismus".
== Welche Bedeutung hat Stil in der Kunst? ==
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[[Datei:Franz Marc 005.jpg|mini|Franz Marc hat im [[Zeitrechnung|Jahr]] 1911 starke [[Farbe]]n und kantige Formen nebeneinander gestellt, ohne die [[Natur]] genau abzumalen. Sein Stil gehört zum „Expressionismus“.]]
Bei [[Kunst]]werken spricht man am häufigsten über Stil. Dabei geht es um Gemeinsamkeiten, durch welche die [[Gemälde|Bilder]] eines Künstlers oder einer Epoche miteinander ähnlich sind. Es geht also nicht darum, was dargestellt ist, sondern wie. Denn verschiedene Künstler können die Wirklichkeit sehr unterschiedlich wiedergeben.  
 
Wie man mit Formen und [[Farbe]]n umgeht, welche Mittel gewählt werden, um einen Ausdruck oder eine Stimmung darzustellen, ist bei jedem Künstler anders. An solchen Eigenschaften können Fachleute nicht nur erkennen, aus welcher Zeit ein Kunstwerk stammt. Sie erkennen auch, wer das Kunstwerk gemacht hat.
 
== Welche Bedeutung hat Stil in der Baukunst? ==
[[File:France 86 - Poitiers - iliz notre dame la grande 03.jpg|mini|[[Romanik|Romanische]] [[Kirche]]n wirken ziemlich plump. Man erkennt sie auch gut an den Rundbögen.]]
Noch mehr als bei der [[Malerei]] ist am Stil von Bauwerken erkennbar, in welcher Zeit sie entstanden sind. Je mehr Teile und Ornamente ein Bauwerk hat, desto besser kann man erkennen, wann es ungefähr errichtet wurde.
 
Die Übergänge von einem Stil zum anderen oder von einer Epoche zur anderen waren fließend. Die Rundbögen der [[Romanik]] bekamen anfänglich nur leichte Spitzen, die dann immer stärker wurden. Die Spitzbögen wurden auch immer höher und schlanker.
 
Man muss aber beachten, dass es immer wieder Zeiten gab, in denen der Stil längst vergangener Epochen wieder modern wurde. Im [[Klassizismus]] sahen die Bauwerke oft so aus wie [[Altes Griechenland|griechische]] oder [[Römisches Reich|römische]] [[Tempel]]. Hier wurde also ein alter Stil gerade wieder modern.
 
== Welche Bedeutung hat Stil in der Musik? ==
[[File:Mosibuebä.JPG|mini|mini|Die Mosibuebä spielen typische [[Volksmusik]] aus der [[Schweiz]].]]
Auch die Musikstile haben sich im Lauf der [[Geschichte]] ständig verändert und so geschieht es auch in der [[Gegenwart]]. Gleichzeitig kann es verschiedene Musikstile geben, dann spricht man von [[Musikrichtung]]en. Das ist abhängig davon, wer und wo die [[Musik]] macht und von den Menschen, die sie hören sollen.
 
Eine Bauernkapelle und ein klassisches [[Orchester]] zum Beispiel spielen sicher ganz unterschiedliche Musik. Man kann auch hören, ob Klänge von einem [[Brasilien|brasilianischen]] Samba-Umzug oder einem [[Bayern|bayerischen]] Volksfest kommen.
 
Die [[Musikinstrument|Instrumente]] der Spieler bestimmen ebenso den Stil: Straßenmusiker auf [[Jamaika]] trommeln auf leeren Ölfässern, in einem europäischen Konzerthaus spielt das Orchester auf wertvollen Musikinstrumenten. 
 
Ganz wichtig ist, warum die Musik gemacht wird: So soll die [[Orgel]] eine feierliche Stimmung in der [[Kirche]] verbreiten, die Tanzkapelle aber mit ihrem deutlichen Rhythmus die Leute in Schwung bringen.
 
== Welche Bedeutungen hat das Wort „Stil“ sonst noch? ==
[[File:2014228171448 2014-08-16 Rock'n'Heim - Sven - 1D X - 313 - DV3P9174 mod.jpg|mini|Mit seinem Irokesenschnitt ist dieser junge [[Mann]] auf den ersten Blick als [[Punk]]-Musiker zu erkennen.]]
„Stil“ kann man auch auf das menschliche Verhalten anwenden. [[Sport]]ler haben unterschiedliche Lauf-, Sprung- und Schwimmstile. [[Handwerk]]er haben ihren Stil, [[Friseur]]e, [[Schriftsteller]] und Menschen aus vielen anderen [[Beruf]]en. Auch bei einem [[Hobby]] hat jeder seinen eigenen Stil.
 
Die Menschen benehmen sich auch unterschiedlich. Wer sich kultiviert und vornehm benimmt, ist kein ungehobelter Kerl. Menschen richten ihre Wohnung verschieden ein und ziehen sich anders an. All das ist abhängig von Moden und ändert sich im Laufe der Zeit. Weil man sich häufig neue Kleidung kauft, ändern sich die Kleidermoden besonders schnell.
 
Gerade der Kleidungsstil zeigt auch, zu welcher Gruppe man gehört oder gehören will. Es gibt den „gehobenen“ Stil mit feiner oder festlicher Kleidung, damit geht man zum Beispiel in die [[Oper]]. Ein [[Punk]] mit Irokesenschnitt und Nieten in den Kleidern passt dort wohl kaum hin.


== Welche Bedeutung hat das Wort in der Baukunst? ==
Noch mehr als in der Bildenden Kunst ist die [[Architektur]] vom Stil der jeweiligen Entstehungszeit abhängig. Je reicher ein Bauwerk gegliedert und um so üppiger es geschmückt ist, desto besser kann man erkennen, wann es ungefähr errichtet wurde. Man muss aber beachten, dass es immer wieder Zeiten gab, in denen der Stil längst vergangener Epochen wieder modern wurde. Das zeigen die beiden folgenden Bildbeispiele.
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Roma - Pantheon (41893759075).jpg |Das Pantheon, ein Tempel in Rom aus dem Jahr 126
CSIRO ScienceImage 2162 Skirt with Siroset and Skirt Without Siroset.jpg|Kleidermode im Wandel:<br/>Ein Faltenrock um 1957…
Paris, France. PANTHEON. Place du Pantheon. (PA00088420).jpg|Das Pantheon in Paris, gegen 1790 als Kirche erbaut
CNN's Campbell Brown.jpg|…ein Etuikleid um 1960…
1970sgirls.jpg|…ein Minirock um 1973…
Streetfotografie punks philipp von ostau.jpg|…und Punks um 2010.
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== Welche Bedeutung hat das Wort in der Musik? ==
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Auch die [[Musikrichtung|Musikstile]] haben sich im Lauf der Geschichte ständig verändert und so geschieht es auch in der Gegenwart. Gleichzeitig kann es verschiedene Musikstile geben. Das ist abhängig davon, wer die [[Musik]] macht oder hören soll (zum Beispiel eine Bauernkapelle oder ein [[Oper]]norchester), wo die Musik gespielt wird (zum Beispiel in einem brasilianischen Samba-Umzug oder  einem bayerischen Volksfest), welche Instrumente die Spieler haben (leere Ölfässer in Jamaika oder wertvolle Streichinstrumente im Konzert-[[Orchester]]), warum die Musik gemacht wird (die [[Orgel]] macht feierliche Stimmung in der Kirche, die  Tanzkapelle gibt einen deutlichen Rhythmus vor).
[[Kategorie:Sprache und Kultur]]
 
== Welche Bedeutungen hat das Wort sonst noch? ==
"Stil" kann man auch auf das menschliche Verhalten anwenden. [[Sport]]ler haben unterschiedliche Lauf- Sprung- und Schwimmstile. Wie man sich benimmt, wie man seine Wohnung einrichtet und sich kleidet, all das ist abhängig von Moden und ändert sich im Laufe der Zeit. Viele dieser Stile werden gewählt, weil man zu bestimmten Gruppen gehören will, die als besonders hochstehend, eben als "stilvoll" angesehen werden.
 
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Aktuelle Version vom 23. April 2023, 20:08 Uhr

Ein reiches Ehepaar zu Pferd in naturgetreuer Darstellung aus dem Jahr 1853. Diesen Stil kann man „realistisch“ nennen.

Mit Stil bezeichnet man die besondere und typische Eigenart von Sachen. An Kleidung zum Beispiel ist der Stil gut erkennbar. Meistens gehört ein Stil auch in eine Epoche, also in eine bestimmte Zeit. So ist zum Beispiel der Jugendstil eine Epoche am Anfang des 20. Jahrhunderts und gleichzeitig auch ein Stil, wie der Name bereits sagt.

Mit „Stil“ meint man aber auch die Art und Weise, wie jemand etwas tut. Im Sport spricht man zum Beispiel vom Laufstil oder Schwimmstil. Auch an der Schrift eines jeden Menschen erkennt man den eigenen Stil. Jeder Künstler hat seinen Stil, an dem man seine Werke erkennt.

Das Wort kann man auf zweierlei Weise aussprechen: Mit scharfem S, also „S-tiel“ oder weich wie „Schtiel“, in beiden Fällen mit lang gesprochenem „i“. Das hängt unter anderem von der Gegend ab, in der das gerade gesprochen wird. Die Mehrzahl von Stil ist Stile.

Der Stil aller Dinge ändert sich im Lauf der Zeit. Deshalb kann man an Gebäuden, Bildern oder an der Mode erkennen, aus welcher Epoche etwas stammt. Je besser sich jemand in einem Fachgebiet auskennt, desto genauer kann der Ursprung eines Gegenstandes zeitlich eingeordnet werden.

Welche Bedeutung hat Stil in der Kunst?

Franz Marc hat im Jahr 1911 starke Farben und kantige Formen nebeneinander gestellt, ohne die Natur genau abzumalen. Sein Stil gehört zum „Expressionismus“.

Bei Kunstwerken spricht man am häufigsten über Stil. Dabei geht es um Gemeinsamkeiten, durch welche die Bilder eines Künstlers oder einer Epoche miteinander ähnlich sind. Es geht also nicht darum, was dargestellt ist, sondern wie. Denn verschiedene Künstler können die Wirklichkeit sehr unterschiedlich wiedergeben.

Wie man mit Formen und Farben umgeht, welche Mittel gewählt werden, um einen Ausdruck oder eine Stimmung darzustellen, ist bei jedem Künstler anders. An solchen Eigenschaften können Fachleute nicht nur erkennen, aus welcher Zeit ein Kunstwerk stammt. Sie erkennen auch, wer das Kunstwerk gemacht hat.

Welche Bedeutung hat Stil in der Baukunst?

Romanische Kirchen wirken ziemlich plump. Man erkennt sie auch gut an den Rundbögen.

Noch mehr als bei der Malerei ist am Stil von Bauwerken erkennbar, in welcher Zeit sie entstanden sind. Je mehr Teile und Ornamente ein Bauwerk hat, desto besser kann man erkennen, wann es ungefähr errichtet wurde.

Die Übergänge von einem Stil zum anderen oder von einer Epoche zur anderen waren fließend. Die Rundbögen der Romanik bekamen anfänglich nur leichte Spitzen, die dann immer stärker wurden. Die Spitzbögen wurden auch immer höher und schlanker.

Man muss aber beachten, dass es immer wieder Zeiten gab, in denen der Stil längst vergangener Epochen wieder modern wurde. Im Klassizismus sahen die Bauwerke oft so aus wie griechische oder römische Tempel. Hier wurde also ein alter Stil gerade wieder modern.

Welche Bedeutung hat Stil in der Musik?

Die Mosibuebä spielen typische Volksmusik aus der Schweiz.

Auch die Musikstile haben sich im Lauf der Geschichte ständig verändert und so geschieht es auch in der Gegenwart. Gleichzeitig kann es verschiedene Musikstile geben, dann spricht man von Musikrichtungen. Das ist abhängig davon, wer und wo die Musik macht und von den Menschen, die sie hören sollen.

Eine Bauernkapelle und ein klassisches Orchester zum Beispiel spielen sicher ganz unterschiedliche Musik. Man kann auch hören, ob Klänge von einem brasilianischen Samba-Umzug oder einem bayerischen Volksfest kommen.

Die Instrumente der Spieler bestimmen ebenso den Stil: Straßenmusiker auf Jamaika trommeln auf leeren Ölfässern, in einem europäischen Konzerthaus spielt das Orchester auf wertvollen Musikinstrumenten.

Ganz wichtig ist, warum die Musik gemacht wird: So soll die Orgel eine feierliche Stimmung in der Kirche verbreiten, die Tanzkapelle aber mit ihrem deutlichen Rhythmus die Leute in Schwung bringen.

Welche Bedeutungen hat das Wort „Stil“ sonst noch?

Mit seinem Irokesenschnitt ist dieser junge Mann auf den ersten Blick als Punk-Musiker zu erkennen.

„Stil“ kann man auch auf das menschliche Verhalten anwenden. Sportler haben unterschiedliche Lauf-, Sprung- und Schwimmstile. Handwerker haben ihren Stil, Friseure, Schriftsteller und Menschen aus vielen anderen Berufen. Auch bei einem Hobby hat jeder seinen eigenen Stil.

Die Menschen benehmen sich auch unterschiedlich. Wer sich kultiviert und vornehm benimmt, ist kein ungehobelter Kerl. Menschen richten ihre Wohnung verschieden ein und ziehen sich anders an. All das ist abhängig von Moden und ändert sich im Laufe der Zeit. Weil man sich häufig neue Kleidung kauft, ändern sich die Kleidermoden besonders schnell.

Gerade der Kleidungsstil zeigt auch, zu welcher Gruppe man gehört oder gehören will. Es gibt den „gehobenen“ Stil mit feiner oder festlicher Kleidung, damit geht man zum Beispiel in die Oper. Ein Punk mit Irokesenschnitt und Nieten in den Kleidern passt dort wohl kaum hin.




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